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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Reisetasche entgegen. »Ich nehme an, Sie wollen fahren.«
    »Ja, ich lasse Sie irgendwo unterwegs aussteigen, wo Sie ein Taxi finden können.«
    »Ich kann mir hier eines besorgen.«
    »Nein, ich möchte ein paar Minuten mit Ihnen sprechen.«
    Tennyson setzte sich hinters Steuer; der Waliser öffnete die hintere Tür und legte das Gepäck auf den Rücksitz. Binnen kurzem hatten sie den Flughafen hinter sich gelassen und rollten auf der Straße nach London.
    »Hatten Sie eine gute Reise?« fragte der Waliser.
    »Sehr viel zu tun.«
    »Ich habe Ihren Artikel über Bahrain gelesen. Höchst amüsant. «
    »Bahrain ist amüsant. Die indischen Ladenbesitzer sind die einzigen Wirtschaftsfachleute auf den Inseln.«
    »Aber Sie waren nett zu den Scheichs.«
    »Die waren nett zu mir. Was gibt es Neues aus dem Mittelmeerraum? Sind Sie mit Ihrem Bruder auf Beaumonts Schiff in Verbindung geblieben?«
    »Die ganze Zeit. Wir benutzen ein Funktelefon von Cap Camarat aus. Alles läuft nach Plan. Auf den Piers ging das Gerücht, der Commander sei mit einer Frau von Saint-Tropez aus mit einem kleinen Boot hinausgefahren. Und seit achtundvierzig Stunden hat man weder von dem Boot noch von den beiden gehört, und draußen auf See herrschte unruhiges Wetter. Mein Bruder wird den Vorgang morgen zur Meldung bringen. Er wird natürlich das Kommando übernehmen.«
    »Natürlich. Dann läuft alles gut. Man wird Beaumont für tot erklären. Ein Unfall bei schlechtem Wetter. Niemand wird Fragen stellen.«
    »Sie wollen mir nicht sagen, was tatsächlich passiert ist?«
    »Nicht mit Einzelheiten; was Sie nicht wissen, kann Ihnen nicht gefährlich werden. Aber im wesentlichen läuft es darauf hinaus, daß Beaumont sich übernommen hat. Er ist von den falschen Leuten an den falschen Orten gesehen worden. Das
hat zu Spekulationen geführt, daß unser hervorragender Offizier tatsächlich Verbindungen zur ODESSA hatte.«
    Der Gesichtsausdruck des Walisers ließ seinen Zorn erkennen. »Das ist gefährlich. Der verdammte Narr.«
    »Da ist etwas, was ich Ihnen sagen muß«, sagte Tennyson. »Es ist fast soweit.«
    Der Mann aus Wales war beeindruckt. »Dann ist es geschehen? «
    »Binnen zwei Wochen, möchte ich meinen.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben!«
    »Warum?« fragte Tennyson. »Alles läuft planmäßig. Zeit, die Telegramme abzuschicken. Überallhin.«
    »Überallhin«, wiederholte der Mann.
    »Der Code lautet >Wolfsschanze<.«
    »Wolfsschanze? ... O Gott; es ist soweit!«
    »Ja. Stellen Sie eine endgültige Liste mit den Distriktsführern zusammen, natürlich nur in einem Exemplar. Nehmen Sie sich sämtliche Mikrofilmakten vor — Land für Land, Stadt für Stadt, jede politische Verbindung — und verwahren Sie sie in einer Stahlkassette. Bringen Sie mir die Kassette persönlich, die Kassette mit der Liste der Herrenmenschen, und zwar heute in einer Woche. Am Mittwoch. Wir treffen uns auf der Straße vor meiner Wohnung in Kensington. Acht Uhr abends.«
    »Heute in einer Woche, Mittwoch, acht Uhr. Mit der Kassette. «
    »Und mit der Liste der Führer.«
    »Natürlich.« Der Mann aus Wales biß sich auf die Fingerknöchel. »Jetzt ist es wirklich soweit«, flüsterte er.
    »Es gibt noch ein kleines Problem, aber damit werden wir fertig.«
    »Kann ich helfen? Ich tue alles.«
    »Das weiß ich, Ian. Sie sind einer der Besten. Ich sage es Ihnen nächste Woche.«
    »Alles.«
    »Natürlich.« Tennyson bremste den Jaguar vor einer Ausfahrt ab. »Ich würde Sie nach London fahren, aber ich muß nach Margate. Es ist äußerst wichtig, daß ich schnell dorthin komme.«

    »Machen Sie sich meinetwegen keine Gedanken. Sie müssen jetzt ganz anderes im Kopf haben!« Ian musterte Tennysons Gesicht, die scharfen Züge voller Kraft und Verheißung. »Dabei sein; privilegiert, von Anfang an alles mitzuerleben. Die Wiedergeburt. Dafür würde ich jedes Opfer bringen.«
    Der blonde Mann lächelte. »Danke«, sagte er.
    »Lassen Sie mich irgendwo raus. Ich finde schon ein Taxi... Ich wußte gar nicht, daß wir Leute in Margate haben.«
    »Wir haben überall Leute«, sagte Tennyson und hielt an.
     
    Tennyson raste die vertraute Straße nach Portsea hinunter. Er würde Gretchens Haus vor acht Uhr erreichen, und so sollte es sein; sie erwartete ihn um neun. So konnte er sich vergewissern, daß sie keinen Besuch hatte, keine freundlichen männlichen Nachbarn, die vielleicht auf einen Drink vorbeigekommen waren.
    Der blonde Mann lächelte. Selbst Mitte der Vierzig

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