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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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lebt immer noch«, sagte er ruhig. Dann feuerte er einen zweiten Schuß ab. Der Killer fiel auf den Sitz zurück.
    Der Mann im Regenmantel schloß die Tür und schob die Waffe in den Gürtel zurück. Dann schlenderte er davon, ging unter dem Leitwerk durch auf die mit Seilen abgespannte Gasse zu, die zum Tunnel führte. Er konnte den Zollbeamten jetzt aus der Türe der B-747 herauskommen sehen, er kletterte schnell die Treppe herunter. Er wartete auf ihn, dann gingen sie gemeinsam auf die Tunneltür zu.
    »Was war?« fragte der Beamte.
    »Ich hatte eine bessere Jagd als die beiden. Die Frage ist jetzt, was unternehmen wir wegen Holcroft?«
    »Das ist nicht unsere Angelegenheit. Das ist Sache des Tinamu. Wir müssen den Tinamu informieren.«
    Der Mann im Regenmantel lächelte, aber er wußte, daß man sein Lächeln in dem Wolkenbruch nicht sehen konnte.

4.
    Holcroft stieg vor seinem Apartment in der Dreiundsiebzigsten Straße East aus dem Taxi. Er war erschöpft. Das tragische Geschehen an Bord des Flugzeugs hatte die Belastung der letzten drei Tage noch verstärkt. Der arme Teufel, der den Herzanfall erlitten hatte, tat ihm leid. Das änderte aber nichts an seiner Wut auf die Flughafenpolizei. Die hatte den Zwischenfall behandelt, als ob er eine Staatsaffäre wäre. Du lieber Gott! Wie Gefangene festgehalten! Und das fast vier Stunden lang! Und sämtliche Passagiere der Ersten Klasse mußten die Polizei die nächsten zwei Monate über ihren jeweiligen Aufenthaltsort unterrichten.
    Der Pförtner begrüßte ihn. »Diesmal war die Reise aber kurz, Mr. Holcroft. Aber Sie haben eine Menge Post. O ja, und eine Mitteilung.«
    »Eine Mitteilung?«
    »Ja, Sir«, sagte der Mann und reichte ihm eine Geschäftskarte. »Dieser Herr war gestern da und hat sich nach Ihnen erkundigt. Er war ziemlich außer sich, verstehen Sie?«
    »Nicht ganz.« « Noel nahm die Karte und las: PETER BALDWIN, ESQ.; der Name sagte ihm nichts. WELLINGTON SECURITY SYSTEMS, LTD. THE STRAND, ZIMMER 411. Darunter war eine Telefonnummer angegeben. Holcroft hatte von der Firma noch nie gehört. Er drehte die Karte um; auf der Rückseite stand mit Bleistift ST. REGIS HOTEL, ZIMMER 411.
    »Er hat darauf bestanden, daß ich Ihr Apartment anrufe, für den Fall, daß ich Sie beim Zurückkommen nicht gesehen hätte. Ich sagte ihm, das sei verrückt.«
    »Er hätte mich selbst anrufen können«, sagte Noel und ging auf den Lift zu. »Ich stehe im Telefonbuch.«
    »Er hat gesagt, das habe er versucht, aber Ihr Telefon habe nicht funktioniert.« Die Lifttür schloß sich bei den letzten Worten des Mannes. Als die Kabine ins vierte Stockwerk hinaufglitt, las Holcroft den Namen noch einmal. Peter Baldwin, Esq. Wer war das? Und seit wann funktionierte sein Telefon nicht mehr?
    Er öffnete seine Wohnungstür und griff nach dem Lichtschalter an der Wand. Zwei Tischlampen leuchteten gleichzeitig
auf; Noel ließ den Koffer fallen und starrte ungläubig auf das Bild, das sich ihm bot.
    Nichts war so, wie es vor drei Tagen gewesen war! Nichts. Jedes Möbelstück, jeder Stuhl, jeder Tisch, jede Vase und jeder Aschenbecher befand sich an einer anderen Stelle. Seine Couch hatte mitten im Raum gestanden; jetzt stand sie in der rechten Ecke. Jede Skizze und jedes Gemälde an den Wänden war umgehängt worden, keines war an seinem alten Platz! Die Stereoanlage stand nicht mehr im Regal; sie war ordentlich auf einem Tisch aufgebaut. Seine Bar war von der Rückwand des Wohnzimmers links neben die Tür gerückt. Sein Reißbrett, gewöhnlich am Fenster, stand jetzt meterweit weg, und sein Arbeitshocker irgendwo anders — weiß Gott wo. Es war das seltsamste Gefühl, das er je gehabt hatte. Alles vertraut und doch wie ein Traum. Eine verzerrte Wirklichkeit. Er stand noch immer unter der Tür. Bilder von dem Raum, wie er einmal gewesen war, tauchten vor ihm auf, aber das, was er jetzt sah, schob sich davor.
    »Was ist da passiert?« Er hörte seine eigenen Worte, brauchte aber eine Weile, bis er begriff, daß er sie gesprochen hatte.
    Er rannte zur Couch; das Telefon stand immer dicht bei der Couch auf einem Tischchen neben der rechten Armlehne. Aber die Couch war verstellt worden. Er blickte sich um. Wo war das Tischchen? Es war nicht mehr da; dort, wo das Tischchen hätte sein sollen, stand jetzt ein Sessel. Wo war das Telefon? Wo war das Tischchen? Wo, zum Teufel, war das Telefon?
    Er entdeckte es am Fenster. Dort, am Wohnzimmerfenster, war jetzt sein Küchentisch. Auf ihm stand das

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