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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Richard Dunlop ist am Tatort und ist mit uns verbunden. Sprechen Sie, Richard. Was haben Sie erfahren?«
    Ein Knattern ertönte, und dann die Stimme eines erregten Reporters.
    »Der Mann hieß Peter Baldwin, John. Er war Engländer. Gestern eingetroffen, jedenfalls hat er sich gestern im St. Regis eingetragen. Die Polizei hat sich mit den Fluggesellschaften in Verbindung gesetzt, um weitere Einzelheiten zu erfahren. Soweit bis jetzt festgestellt wurde, war er in Ferien hier. Auf der Anmeldekarte des Hotels ist wenigstens keine Firma vermerkt.«
    »Wann hat man die Leiche entdeckt?«
    »Etwa vor einer halben Stunde. Ein Mann von der Hausverwaltung war in sein Zimmer gegangen, um das Telefon zu überprüfen. Er fand Mr. Baldwin auf seinem Bett ausgestreckt. Die Gerüchte, die hier herumschwirren, sind ziemlich wild, und man weiß nicht, was man glauben soll, aber die brutale Mordmethode spielt in allen die Hauptrolle. Baldwin soll erdrosselt worden sein. Mit einer Drahtschlinge. Ein Zimmermädchen vom dritten Stock hat wie am Spieß geschrien, daß das Zimmer über und über mit Blut -«
    »War es ein Raubmord?« unterbrach der Sprecher im Interesse des guten Geschmacks.
    »Das ist noch unklar. Die Polizei schweigt sich aus. Wie es heißt, warten sie, daß jemand vom britischen Konsulat kommt.«
    »Vielen Dank, Richard Dunlop. Wir bleiben in Verbindung... Das war Richard Dunlop im St.-Regis-Hotel, an der Fünfundfünfzigsten Straße in Manhattan. Um es kurz zusammenzufassen, ein brutaler Mord hat sich heute morgen in einem der besten Hotels von New York ereignet. Ein Engländer namens Peter Baldwin ... «
    Holcroft schoß in die Höhe, taumelte zum Radio hinüber
und schaltete ab. Dann stand er da und atmete schwer. Er wollte sich selbst nicht eingestehen, was er da gerade gehört hatte. So etwas hatte er nie für möglich gehalten; es war einfach nicht möglich. Aber es war doch möglich. Es war die Wirklichkeit, es war geschehen. Es war der Tod. Die Irren von vor dreißig Jahren waren keine Karikaturen, keine Figuren aus irgendeinem Melodrama. Sie waren brutale Killer.
    Peter Baldwin, Esq., hatte ihn aufgefordert, Genf zu vergessen. Baldwin hatte den Traum gestört, den Vertrag... und jetzt war er tot, brutal mit einer Drahtschlinge erdrosselt.
    Noel ging schwerfällig zu dem Sessel zurück und setzte sich. Er hob das Glas an die Lippen und nahm einige lange Schlucke von dem Whisky; aber der Scotch hatte keine beruhigende Wirkung. Das Pochen in seiner Brust wurde nur noch heftiger.
    Das Aufflammen eines Streichholzes! Auf der anderen Seite der Grünfläche im Fenster! Da war sie! Im schwachen Licht hinter dem durchsichtigen Store zeichnete sich die Silhouette der blonden Frau ab. Sie starrte herüber, starrte ihn an! Er stand auf, fühlte sich hypnotisch zum Fenster gezogen, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von der Scheibe entfernt war. Die Frau nickte; sie nickte langsam! Sie teilte ihm etwas mit. Sie teilte ihm mit, daß das, was er wahrnahm, Wirklichkeit war ... ! Die blonde Frau, von der Sie da sprechen, war Mrs. Palatyne. Sie ist letzten Monat gestorben.
    In einem Fenster auf der anderen Seite in der Dunkelheit stand die Silhouette einer toten Frau und sandte ihm eine schreckliche Nachricht. Herrgott, er war im Begriff, wahnsinnig zu werden!
    Das Telefon klingelte; das Schrillen erschreckte ihn. Er stürzte an den Apparat; er wollte nicht, daß es noch einmal klingelte.
    »Mr. Holcroft, hier ist die Überseevermittlung. Ich habe Ihr Gespräch mit Zürich...«
    Noel lauschte ungläubig der würdigen, mit einem Akzent behafteten Stimme aus der Schweiz. Der Mann am anderen Ende war der Leiter der Zürcher Filiale der Grand Banque de Genève. Ein Directeur, sagte er zweimal, um seine Stellung zu betonen.

    »Wir empfinden tiefe Trauer, Mr. Holcroft. Wir wußten, daß die Gesundheit von Herrn Manfredi angegriffen war, hatten aber keine Ahnung, daß seine Krankheit schon so weit fortgeschritten war.«
    »Wovon sprechen Sie? Was ist geschehen?«
    »Eine tödliche Krankheit wirkt auf jeden Menschen anders. Unser Kollege war ein vitaler Mann, ein energischer Mann, und wenn solche Männer nicht mehr in gewohnter Weise arbeiten können, führt das oft zu Verzweiflung und starken Depressionen.«
    »Was ist geschehen?«
    »Es war Selbstmord, Mr. Holcroft. Herr Manfredi konnte seine Behinderung nicht ertragen.«
    »Selbstmord?«
    »Es hat keinen Sinn, etwas anderes als die Wahrheit zu sagen. Er hat sich aus seinem

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