Der Hollywood-Mord
schüttelte es angewidert hin und her. »Das nicht mein Fehlel. Das dein Fehlel.«
»O Gott!« schrie er. Fehlzündungen waren eine Sache für sich! Aber vorzeitige Ejakulation? Es hörte nicht auf mit diesen Erniedrigungen!
»Ich klieg Geld. Ich velsuche, Bestes zu tun.« Sie schüttelte nochmals voller Spott an seinem verwelkten Schwanz. »Das nicht mein Fehlel. Das dein Fehlel.«
»Ich weiß, ich weiß!« schrie Al Mackey. »Gott ja, das weiß ich!«
Al Mackey ließ sich zu einer zusammensetzbaren Plastikduschbox führen, wo die Masseuse ihm das Öl abschrubbte und ihn mit einem Strahl lauwarmen Wassers abduschte. Soviel zum japanischen Bad. Immerhin versuchte sie, ihn abzutrocknen, aber er nahm ihr das Handtuch ab und tat es selbst.
Er versuchte, noch mal zum Geschäftlichen zu kommen, trotz seiner schrecklichen Depression.
»Ich dachte an morgen abend«, sagte er. »Ich werde um acht Uhr hier sein. Ich möchte Jill sehen.«
»Und mich«, erinnerte sie ihn.
»Richtig.«
»Hundelt Dollal.«
»Richtig, richtig.« Er nickte.
»Du dieses … Ding auch passielt bei Jackin Jill?« fragte Juicy Lucy, während Al Mackey seine Krawatte über den Kopf streifte und den Knoten festzog.
»Also, ich hab nie im Leben Probleme mit Sex!« behauptete er. »Is alles klargegangen!«
»Ja ja«, sagte sie.
Vielleicht war es der Kuß gewesen, dachte er, als er an der Ampel wartete, um den Boulevard dann mit ein paar aufgedrehten Brooke-Shields-Kopien zu überqueren. Sie hatte ihn wahnsinnig gemacht mit diesem Kuß. Es war das letzte, was er erwartet hatte.
Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er zum letzten Mal zärtlich geküßt worden war. War es wirklich schon so lange her?
Die Ampel wurde grün, und er ging mit den schnatternden Kaugummigirls über die Kreuzung. Er fühlte sich sehr alt. Vielleicht war's vorbei für ihn mit dem Sex. Wer braucht überhaupt Sex? Braucht Jerry Brown ihn vielleicht? Er ist auch bloß nur der verfluchte Gouverneur. GOTT, ES IST ALLES AUS!
»Na, sind deine kleinen Muskeln relaxed?« Martin Welborn grinste, als Al Mackey ins Auto stieg.
»Du kennst nicht mal die Hälfte von dem, was da so passiert«, sagte Al Mackey säuerlich. »Und du wirst sie auch nicht kennenlernen. Jill wird wahrscheinlich morgen abend da sein. Ich will ja nicht angeben, aber ich glaub, ich hab ne Verabredung mit ihr und Juicy Lucy um acht Uhr.«
»Wer ist Juicy Lucy?«
»Hast du noch genug Kleingeld, um mir ne Tasse Kaffee zu spendieren? Ich brauch ne Tasse Kaffee.«
»Hast du alles ausgegeben?«
»Massagen sind nicht mehr das, was sie mal gewesen sind«, sagte Al Mackey. »Alles Scheiße.«
13
Der Burbank-Bomber
Das Mord-und-Totschlag-Team kam am nächsten Morgen zwanzig Minuten zu spät. Glücklicherweise war Captain Woofer bei einem Kaffeeklatsch in der Handelskammer und konnte deshalb Al Mackey und Martin Welborn, die sich mit schweren Beinen hereinschleppten, nicht erwischen.
Al Mackey hatte nach einem Abend voller Tullamore Dew und einem wilden Traum von einer Verfolgungsjagd auf eine kichernde japanische Masseuse, die zuviel wußte, einen fürchterlichen Saufkopf. Nachdem er den Kater dreimal aus dem Bett gekickt hatte, war Al Mackey morgens aufgewacht und hatte gesehen, daß das Vieh seine Unterwäsche, die er selbst zuvor einfach auf den Boden geworfen hatte, total zerfetzt hatte. Er sah sich gezwungen, ein Tier, das einen mit soviel Einfühlungsvermögen ärgern konnte, schlicht zu bewundern. Von diesem bösartigen Mistvieh wurde man mehr gepiesackt als von einer Garnitur Daumenschrauben.
Martin Welborn hatte seine Geister nicht verfolgt. Er war von ihnen verfolgt worden. Er hatte von Elliott Robles geträumt. In Bruchstücken.
Sie haben mich verpfiffen und hochgehen lassen, Sergeant Welborn. Wohin könnte ich noch gehen?
Der Traum hatte ihn morgens um drei Uhr geweckt. Er hatte es geschafft, nach einer Stunde, die von Angstschweiß durchtränkt war, wieder einzuschlafen. Er hatte dann von Danny Meadows geträumt und war schreiend wieder aufgewacht. Danach hatte er überhaupt nicht mehr schlafen können.
Ihren Morgenkaffee hatten sie noch nicht mal angerührt, als sie vom Wiesel und vom Frettchen auf der einen und von Schultz und Simon auf der anderen Seite eingekreist wurden.
»Okay, Winkie und Blinky, kriegt ihr überhaupt schon eure kleinen Guckerchen auf?« fragte das Frettchen. »Wir wollen euch was erzählen, vielleicht 'n bißchen mager, aber vielleicht könnt ihr euch mehr
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