Der Hollywood-Mord
drunter vorstellen. Diese Hure, die Jill heißt? Sie ist die siebzehnjährige Tochter eines Pfennigfuchsers von Buchmacher, der 'n Restaurant am Sunset hat. Ihr richtiger Name is Peggy Farrell, und wir haben heute morgen schon ihr Vorstrafenregister rausgezogen, als ihr noch im Bett mit euern Pimmeln gespielt habt.«
»Unsere Mamas sind leider nach Süden abgehauen«, sagte Al Mackey und verzog das Gesicht über den schlechten Kaffee im Squadroom. »Nichts mit Pimmeln.«
»Peggy Farrell wurde zweimal als Ausreißerin eingelocht«, sagte das Wiesel. »Beide Male wurde sie zu ihrem Vater entlassen, Flameout Farrell, dem miesesten Koch und bescheuertsten Buchmacher der Welt. Aber stellt euch das vor! Sie ist mit diesem Gigolo in dem schwarzen Bentley draußen bei ihrem Daddy gewesen! Und Daddylein sagt, der Lloyd von Bentley kommt immer mal wieder vorbei, angeblich, um ne Pferdewette aufzulegen, aber in Wirklichkeit, um rauszukriegen, wo, zum Teufel, sich Jill rumtreibt.«
»Ich weiß, es is nich unser Fall«, sagte Simon, »aber wir haben heute früh bißchen inner Gegend rumtelefoniert und dabei rausgekriegt, daß Ganz-einfach-Bill Bozwell unbekannt verzogen is, keine neue Adresse. Und in seiner Akte steht nix über irgendwelche Verbindungen mit asiatischen Halbstarken.«
»Das wissen wir schon.« Al Mackey nickte.
»Das is 'n Fall für alle«, sagte Martin Welborn. »Wir möchten, daß ihr euch alle drum kümmert, soviel wie möglich. Wir sind euch kolossal dankbar.«
»Es gibt keine Unterlagen über Bozwell in dieser Abteilung. Und auch keine im Büro vom Sheriff«, sagte Simon. »Vielleicht hat er das Schlitzauge wirklich nur für die eine Nacht angeheuert, wie er behauptet. Vielleicht solltet ihr den einfach vergessen und euch auf die anderen konzentrieren?«
»Wir werden ihn uns vorknöpfen, wenn er zu seiner Vorverhandlung aufkreuzt«, sagte Martin Welborn.
»Ach ja, die vom Raub haben angerufen, die Vorermittlungen dauern noch an«, sagte das Wiesel. »Die Verteidigung braucht zwei Wochen, um sich auf den Fall gründlich vorzubereiten. Na klar. Wahrscheinlich 'n Versuch, die Goldhändler einzuschüchtern, irgend so was. Na schön, aber das is 'n Problem für die vom Raub.«
»Dieser Asiate ist mein Problem«, sagte das Frettchen und ballte die bandagierte Hand zur Faust. »Für mich ist der Fall noch lange nicht abgeschlossen.«
»Zwei Wochen«, sagte Al Mackey, und der Kaffee verbrannte ihm die Zunge, was ihn gleich etwas munterer machte. »Okay, dann können wir 'n Gespräch mit Ganz-einfach-Bill Bozwell ja auch gleich vergessen.«
»Habt ihr schon mit den Bentleys angefangen?« fragte dann Schultz.
»Machen wir gleich.« Al Mackey seufzte. »Muß ne ganze Flotte davon hier inner Gegend geben.«
»Wenn wir nun helfen, den Mord an so 'nem Superboß aufzuklären, werden wir dann auch vom Fernsehen interviewt?« wollte das Frettchen wissen.
»Garantier ich euch«, sagte Al Mackey. Junge Cops. Hübscher Wettkampf. Ein Spiel. Hi, Mom, ich war dabei!
»Wir haben diese Tage sowieso nich viel zu tun. Ne Menge Scheiß, Menge häusliche Schießereien. Soll'n wir euch auch was helfen?« bot Simon an.
»Sollen wir?« Al Mackey versuchte sein erstes gequältes Lächeln an diesem verkaterten Morgen.
»Wir gehen noch mal zu diesem Thai-Restaurant und legen uns am Nachmittag 'n paar Stunden auf die Lauer«, sagte das Frettchen.
»Ich denk, ihr seid angeheuert, um all diese Doper am Hollywood-Boulevard kaputtzumachen«, sagte Schultz.
»Wir werden Einpeitscher Woofer verklickern, daß das Schlitzauge, wie wir aus sicherer Quelle von der Nummer eins unter unseren Informanten verpfiffen gekriegt haben, der führende Hauptimporteur für chinesisches Opium direkt übern Ho-Chi-Minh-Pfad is. Oder irgend son Blödsinn. Der guckt sowieso nicht mehr besonders durch, seit ihm jemand die Pfeife geladen hat.«
Der Smog schmerzte. Die Sonne stach. Für einen verkaterten Mann war es ein langer Weg bis Oceanside, und keiner von ihnen hatte in der vergangenen Nacht mehr als drei Stunden Schlaf gehabt. Nachdem er sich mit Aspirin vollgestopft hatte, war es Al Mackey wenigstens gelungen, die brüllenden Kopfschmerzen niederzukämpfen. Er döste für eine halbe Stunde ein, während Martin Welborn Camp Pendleton ansteuerte, die zweitgrößte Marinebasis der Welt.
Ein Telefongespräch, das sie geführt hatten, bevor sie in Hollywood gestartet waren, führte dazu, daß der Private First Class Gladstone Cooley im Büro des
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