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Der Hollywood-Mord

Der Hollywood-Mord

Titel: Der Hollywood-Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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den Achselhöhlen.«
    »Eine gottverdammte Filzlausranch«, sagte Al Mackey, und er sah vor der strammen Telefonistin plötzlich zwei Mai-Tais stehen, obgleich die Logik ihm sagte, daß es einer war. Er sah doppelt, und das hieß jetzt oder nie.
    »Sag, hör mal …« Er erinnerte sich nicht an ihren Namen. »Hör mal … Miss …«
    »Das ist nett«, sagte sie. »Ich hab dir gesagt, daß ich Grace heiße. Aber du kannst auch Miss zu mir sagen. So was Höfliches hörst du nicht von diesen jungen Blauröcken. Ich find das wahnsinnig süß, Art.«
    »Al.«
    »Das ist süß, Al.«
    »Grace, wie wär's, wenn ich dich jetzt nach Hause bring?«
    »Ich hab ein Auto.«
    »Okay, dann bringst du mich nach Hause.« Al Mackey berührte ihre Hand.
    »Wo wohnst du, Al?« Sie schlug auf seinen Finger. Sofort wurde es heißer. Wing glitt von der Seite heran und schnappte sich ungestraft zwei Vierteldollars.
    »Ich wohn nicht weit, Grace«, murmelte Al Mackey. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt.
    »Wo wohnst du, Al?« rülpste sie.
    »Im Chinatown-Motel.«
    »Oh, Al«, quäkte sie, »das ist lustig!« Grace stieß ihn scherzhaft an, und prompt fiel er samt Barhocker hintenüber. Nur die Rückkehr von Buckmore Phipps bewahrte ihn davor, mit dem Schädel auf den Boden zu krachen.
    »Nun mal langsam, Aloysius.« Buckmore Phipps fing den mageren Detective mühelos mitten im Flug auf. »Verdammt, Mackey, meine Wasserski sind dicker als du. Du wirst immer dünner, und bald biste unsichtbar.«
    Als Al Mackey wieder sicher auf seinem Hocker saß und Amazing Grace ihm verzweifelt Zeichen gab, indem sie immer wieder Luft durch den leeren Strohhalm sog, sagte Buckmore Phipps: »Das ist diese Glitter-Dome-Pisse, die du da trinkst. Irischer Whiskey, oje. Wing hat den Schnaps an den Ufern des Mojavesees von einer Bande Alkoholschmuggler brennen lassen. Aus dem Zeug, das sie nicht brennen können, machen sie Schiffstaue.«
    »Mein rechtes Auge ist gerade zugeknallt. Mir stinkt's hier«, sagte Buckmore Phipps' Geier, während sie sich an die Riesenschulter des Cops schmiegte. »Wir verduften jetzt, oder?«
    »Klar tun wir das, Zuckermäuschen«, gurrte der große Cop. »Daddy wird sein Zuckermäuschen nach Hause bringen, und dann werden wir … dann sehen wir mal … dann werden wir erst mal kämpfen!«
    »Oh, Daddy, Daddy!« quietschte sie, und Al Mackeys Depression verschlimmerte sich. Das Geschwätz dieser Vaterfiguren!
    »Zuckermäuschen haut Daddy eins aufs Maul und schlägt ihm die Zähne kaputt und schooon ist der Kampf vorbei. Dann wird gebumst.« Er machte mit Fingern, dick wie Schrotpatronen, ein Friedenszeichen.
    »Was für ein Prachtstück!« Der Geier fuhr mit den Klauen über die Brust des großen Cops und durchstöberte das offenstehende Nylonhemd.
    »Hör mal zu, Grace«, sagte Al Mackey, »was hältste davon, wenn wir beide …«
    Aber es hatte keinen Zweck. Die rumgefüllte Telefonistin starrte auf Buckmore Phipps' hundsgemeinen, massigen Körper, während der andere Geier ihm in die Schulter biß und sagte: »Wird Daddy seinem Zuckermäuschen auch Räuber-und-Gendarm-Geschichten erzählen?«
    Buckmore Phipps war bisher ein- oder zweimal hier gewesen. »Klar, werd ich, Zuckermäuschen. Ich werd dir erzählen, wie ich letztes Jahr angeschossen worden bin. Kriegte ne Kugel in die Blase, die schwamm dann eine Woche in der Pisse, bevor sie das Blei rausholten. Die haben mir dann aber total neue Leitungen gelegt. Jetzt schieß ich mit Leuchtspurmunition. Heiß, heiß, heiß!«
    Und so weiter. Die Zuckermaus hörte nicht auf, ihn zu befummeln, als sie sich durch die Menge boxten. Al Mackey hörte Buckmore Phipps' überflüssige Abschiedsbemerkung. Der große Cop sagte zu seinem Geier: »Ich bin der Allergrößte in diesem Saloon!«
    Amazing Grace seufzte und beobachtete Buckmore Phipps auf dem ganzen Weg durch die Perlenvorhänge. Trotz Filzlausranch und überhaupt.
    »Na gut, sie kann ihn haben«, verkündete Amazing Grace, nachdem sie verschwunden waren. »Wie der schon mit Damen redet. Er findet die blödesten Namen für sie. Die würd noch mitlaufen, wenn er sagt, er fährt direkt nach Hawaii. Huh! Der Allergrößte in diesem Saloon. Ja, ja.«
    »Ich bin wahrscheinlich der Siebzehntgrößte in diesem Saloon«, sagte Al Mackey ernsthaft. Ehrlichkeit könnte heute am längsten währen.
    Aber Ehrlichkeit gab am Ende gar nicht den Ausschlag. Geld entscheidet die Dinge. Er war gar nicht mehr so mager wie vor

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