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Der Horror-Helikopter

Der Horror-Helikopter

Titel: Der Horror-Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stücke, so jedenfalls fühlte ich mich.
    Aber ich kam etwas unsicher auf die Füße, blieb stehen und schaute mich um.
    Der Kerl stand hinter mir. Da ich den Kopf unmöglich wenden konnte, mußte der Mann erst vorkommen.
    Ich hörte seine Schritte, wie er mich umkreiste. Dann geriet er in mein Blickfeld.
    Es kostete mich Mühe, nicht zu lachen, denn der Unbekannte sah aus wie ein Zwerg. Erreichte mir nicht einmal bis zur Brust, war aber sehr breit in den Schultern, so daß der Ausdruck Kraftpaket bei ihm durchaus zutraf.
    In seiner rechten Hand hielt er die Waffe, einen Revolver, der nur deshalb so lang aussah, weil auf die Mündung ein Schalldämpfer geschraubt war. Das Haar des Mannes war schwarz wie Kohle. Er hatte es glatt zurückgekämmt. Der dunkle Feint ließ auf einen Südländer schließen, ich tippte auf einen Orientalen.
    Dicht unter dem Mund schimmerte eine helle Narbe. Sie sah aus wie ein schräg dahingepinselter Strich.
    Er trug dunkle Kleidung und auch Handschuhe. Der Zeigefinger lag am Drücker.
    »Ich will eigentlich nicht, daß du jetzt schon stirbst, aber wenn du dich dumm anstellst oder den Helden spielst, jage ich dir die Kugel zwischen die Augen.«
    »Ja, ich habe verstanden!«
    »Dann können wir gehen!«
    »Meine Mutter…«
    »Schön, daß du so sehr an deinen Eltern hängst. Okay, du kannst sie ja auch sehen. Ich bringe dich zu ihr.«
    »Was hast du ihr angetan?« fragte ich scharf.
    »Ich nichts…«
    Das wollte ich nur wissen. Er war also nicht allein. Klar, diese Typen kamen mindestens zu zweit. Ich starrte ihn an. In meinem Innern spürte ich eine Hitzewelle hochsteigen. Irgend etwas in meinem Blick mußte ihn gewarnt haben, denn er zuckte plötzlich zurück. Automatisch drangen die Worte über meine Lippen, zwar nur flüsternd gesprochen, aber dennoch so drohend, daß er zusammenzuckte.
    »Ich will dir eines sagen, mein Freund. Wenn du oder dein Kumpan meiner Mutter ein Haar krümmen, werdet ihr dieses Land nicht mehr lebend verlassen!«
    »Spricht da ein Polizist?«
    »Nein, diesmal nicht. Ich habe als Privatmann geredet. Merke es dir. Dann nutzt dir deine Kanone auch nichts mehr, das verspreche ich dir!«
    Über seine glänzenden Lippen zuckte ein verlegenes Grinsen. Er schob den Waffenarm noch weiter vor. »Okay«, sagt er, »schau dir deine Mutter an!«
    »Wo ist sie?«
    »Oben!«
    »Wo da genau?«
    »Im Schlafzimmer!«
    Ich nickte. »Den Weg kenne ich.« Die große Treppe, die ich nehmen mußte, begann bereits in der Diele. Die Stufen waren sehr breit, man konnte sie bequem hinaufgehen. Auch der Flur in der ersten Etage war kein enger Schlauch.
    Von ihm zweigten zahlreiche Türen ab. Dazwischen hingen Bilder an der Wand. Die meisten Motive waren gegenständlich gemalt. Sie zeigten viel Natur und die schottische Heimat meiner Eltern.
    Die Tür zum Schlafraum war nicht geschlossen. Deshalb hatte ich auch den Schrei meiner Mutter hören können. Dicht vor der Tür hatte mich der Fremde eingeholt. Mein Rücken stand noch immer in Flammen, deshalb spürte ich auch kaum den Druck der Waffe, den die Mündung ausübte, als sie mir ins Kreuz gedrückt wurde.
    »Und keine Dummheiten!«
    »Natürlich.« Ich hatte mit kratziger Stimme gesprochen, betrat das Schlafzimmer und spürte, wie es heiß und gleichzeitig bitter in meiner Kehle hochstieg.
    Für mich, als Sohn, war das Bild schrecklich. Meine Mutter lag bäuchlings auf dem Bett, das Gesicht in das Oberkissen gedrückt. Neben ihr hockte der zweite Mann, ebenfalls ein orientalisch anmutender Typ. Er trug auch die dunkle Kleidung. Dunkel war auch der kurzläufige Revolver, der den Nacken meiner Mutter berührte.
    »Laß sie frei!« sagte ich in einem Tonfall, der mir selbst fremd vorkam.
    »John…« Meine Mutter flüsterte den Namen. Es kam mir vor wie ein Hauch der Hoffnung.
    »Bist du okay?«
    »Ja, mein Junge, sicher…«
    »Was wollten sie von dir?«
    »Es ist wegen Dad. Sie wollen an ihn heran, aber er ist nicht da. Ich weiß es nicht!«
    »Halt dein Maul, Alte!« unterbrach der zweite Kerl sie. Er sah brutal aus. Von der Schulter hoch wuchs ein wuchtiger Stiernacken. Das lockige schwarze Haar lag auf seinem Kopf wie ein dichter Pelz. »Halte nur dein Maul!« wiederholte er.
    »Sie weiß nichts!« fuhr ich ihn an.
    Er schaute mir ins Gesicht, und seine Waffe zeigte weiterhin in meine Richtung. »Weißt du denn etwas?«
    »Nein!«
    »Weshalb bist du dann hier?«
    »Das habe ich ihn auch gefragt«, sagte der Mann hinter mir. »Das habe

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