Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
Vom Netzwerk:
Glocke erneut geläutet wurde, fiel ihm wieder ein, dass er seine Diener alle weggeschickt hatte. Er ließ die Papiere fallen, stürmte zur Haustür und schwor sich, den Störenfried zu lehren, ungebeten an der Tür eines Magiers zu läuten.
    Er riss die Tür auf, bereit, einen tollkühnen Verkäufer in Angst und Schrecken zu versetzen – und sah sich selbst drei Männern mit langen Bärten und Spitzhüten gegenüber, die alle mit silbernen Talismanen, Federn und mystischen Siegeln geschmückte Stäbe in Händen hielten. Selbst wenn er sie nicht gekannt hätte, hätte ihre äußere Erscheinung sie als Magier verraten. Aber er erkannte sie sofort. Der Anführer war Tellite, einer seiner ehemaligen Rivalen um die Stellung als Magier der Königin, der allerdings nie eine ernsthafte Herausforderung gewesen war. Tellite trug inzwischen einen langen, weißen, geflochtenen Bart. Die anderen beiden waren seine Schüler, Elong und Ackwal. Sie waren typische junge Magier, voller Selbstgefälligkeit und leicht von einem billigen Blender wie Tellite zu beeindrucken. Sie versuchten auch, sich Bärte wachsen zu lassen, um ihn nachzuahmen, ihre Bemühungen waren jedoch sehr dürftig und ließen sie eher noch kindlicher wirken, statt ihren Status als Magier zu unterstreichen. Die Bruderschaft der Magier war klein, und man kannte sich untereinander zumindest oberflächlich. Aber Barrett kannte diese drei gut, da sie als Herzog Gellos Magier galten.
    »Was wollt ihr?«, fragte Barrett, der auf Besuch momentan nicht gut zu sprechen war.
    Tellite lächelte. »Dürfen wir eintreten? Wir haben einen Vorschlag, der dich interessieren könnte.«
    Barrett schenkte den beiden Schülern keine Beachtung und konzentrierte sich auf den Anführer. »Nein.«
    Tellites Gesichtszüge verhärteten sich, während die anderen beiden nervöser wurden. »Hör mich an, Barrett. Du musst mit uns kommen, um mit Herzog Gello zu sprechen.«
    Barrett starrte ihn kühl an. »Mit euch gehe ich nirgendwohin.«
    »Sei kein Narr, Barrett! Die Tage der Königin sind gezählt! Herzog Gello wird bald das Land regieren, dann den Kontinent und dann, ja, wer weiß? Komm mit und arbeite für mich. Der Herzog kann sehr großzügig sein.«
    Barrett lachte. »Das muss er wohl sein, drei so nutzlose Stockschwinger wie euch zu bezahlen! Aber ihr könnt eurem geschätzten Herzog mitteilen, dass ich fortgehe. Ich werde nicht im Palast sein, wenn er kommt, um die Königin zu entthronen.«
    Barrett stellte befriedigt fest, dass seine Ankündigung die drei Magier entsetzte – weil er nicht anwesend sein würde und weil er den Zweck ihres Besuches durchschaut hatte.
    »Ich werde gehen; ihr könnt also zum Herzog zurückkehren und ihm sagen, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht, dass ich ihn davon abhalten werde, Verrat zu begehen.« Er sah sie stahlhart an. »Oder ihr könnt versuchen, es mit mir aufzunehmen.«
    Tellite, dem schmerzlich bewusst war, dass seine Schüler immer nervöser wurden und schon verstohlene Blicke zurück zur Straße am Ende der Einfahrt warfen, beschloss, seine Autorität zu festigen.
    »In der mir von Herzog Gello verliehenen Vollmacht fordere ich dich auf, zu einer Befragung zum Diebstahl des Drachenschwertes mit uns zu kommen«, sagte er aufgebracht. »Wenn du dich weigerst, wird es schlimme Folgen für dich haben.«
    »Schlimme Folgen für mich?« Barrett lächelte dünn.
    Tellite räusperte sich. »Sei vernünftig, Mann! Du hast noch nicht einmal deinen Zauberstab bei dir!«
    Barretts Lächeln veränderte sich nicht, doch seine Stimme war kalt. »Ein Mann, der glaubt, ich bräuchte einen Zauberstab, konnte es wohl kaum bis zum Magier der Königin bringen«, sagte er und ballte die Faust.
    Augenblicklich schossen explosionsartig Sprosse aus den großen Pflanzen zu beiden Seiten des Hauseingangs, und binnen eines Herzschlags streckten sich dicke Äste nach dem Zaubertrio aus.
    »Schnappt ihn euch, oder wir sind alle tot!«, schrie Tellite, bevor sich einige dicke Blätter in seinen Mund schoben.
    Doch Elong und Ackwal waren begraben von Grün und Laub, das sie auf den harten Steinweg der Einfahrt geschleudert hatte.
    Es war seine Verzweiflung, die Tellite antrieb. Die Pflanzen um ihn herum starben rasch ab, er sprang in einem gewaltigen Satz zurück. Wie viel Anstrengung ihn das kostete, konnte man ihm unschwer ansehen – sein Mund verzog sich zu einer Grimasse, und der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht.
    Barrett, der nur leicht schwitzte, erhob

Weitere Kostenlose Bücher