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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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mir. Ich werde alles allein essen«, sagte Martil.
    Sofort schrie sie los, weinte und ließ sich zu Boden sacken. Martil versuchte sie zu beruhigen, jedoch ohne Erfolg; er rechnete jeden Augenblick damit, dass eine Horde aufgebrachter Stadtbewohner aus ihren Häusern kam, um sich dafür zu rächen, auf diese Weise geweckt worden zu sein.
    »Na schön. Wenn du ruhig und vernünftig bist, werde ich dir ein Stück geben«, bot er ihr verzweifelt an.
    »Gib nicht nach, Mann! Kinder müssen hören!«, rief eine Stimme, und er blickte auf. Drei Milizsoldaten kamen auf sie zu. Sie grinsten – offensichtlich, weil sie die Unterhaltung mitgehört hatten. Zwei von den Männern waren noch jung; der dritte mochte in den Vierzigern sein. Er trug einen dicken Bart und die Wachtmeisterstreifen auf der Brust.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte der Wachtmeister. »Kleine Mädchen hören nie auf ihre Väter.«
    Karia blickte auf. »Er ist nicht mein Vater«, verkündete sie.
    Martil stöhnte. In diesem Augenblick hätte er ihr gern einen ganzen Laib Brot in den Rachen geschoben, um sie zum Schweigen zu bringen. Die Milizsoldaten hätten sie nach ihrer kleinen Bemerkung einfach weitergehen lassen. Aber jetzt nicht mehr.
    »Wirklich? Wer ist er dann?«, fragte der Wachtmeister, und seine beiden Begleiter traten etwas weiter vor.
    Martil wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, aber Karia kam ihm zuvor.
    »Er hat meinen Vater und meine Brüder getötet, und jetzt bringt er mich zu meinem Onkel, aber ich will dort nicht hin. Ich will wieder zurück ins Dorf zu Pater Nott.«
    Martil versuchte zu lächeln, aber die Männer waren näher gekommen, und sie hatten ihre Hände an ihre Gürtel gelegt, dicht an die dicken Knüppel, die sie alle trugen.
    »Ganz so einfach ist es nicht«, sagte er mit einem gekünstelten Lachen.
    »Ach wirklich? Warum erzählst du mir dann nicht, wie es tatsächlich ist?«, sagte der Wachtmeister, dessen gute Laune restlos verflogen war. Martil spürte, dass er langsam zornig wurde. Wie war er in diese Situation gekommen?
    »Ich wurde von Wegelagerern überfallen. Ich habe mich gegen sie zur Wehr gesetzt und fand dann dieses Mädchen vor. Und wie sie gesagt hat, bringe ich sie zu ihrem Onkel, auf Bitte eines Priesters Aroarils«, erwiderte er aufgebracht. »Ich habe dem Wachtmeister der Miliz in Chell bereits erklärt, was geschehen ist. Ich beabsichtige nicht, das alles noch einmal zu erklären.«
    »Chell, sagst du? Ich habe letzte Nacht eine Meldung von dort gesehen. Ein paar für ihre Übeltaten berüchtigte Straßenräuber, Edil und seine Söhne, wurden als getötet gemeldet. Aber wie sollte ein Mann allein es mit vier Wegelagerern aufnehmen können, selbst wenn es solche Dummbeutel wie diese waren?«
    Martil funkelte den Wachtmeister an. »Ich habe mein halbes Leben damit verbracht, auf Schlachtfeldern Männer zu töten. Denkst du, ein paar armselige Bauern könnten mich aufhalten? Oder vielleicht drei Milizsoldaten? Was meinst du?«
    »Was glaubst du, wer du bist?«, knurrte der Wachtmeister.
    Einer der jungen Milizsoldaten, der sich einen Schnurrbart hatte wachsen lassen, um älter zu wirken, deutete mit dem Finger auf Martil. »Ich habe die Meldung auch gelesen, Wachtmeister! Dort stand, es sei Hauptmann Martil gewesen, einer der Schlächter von Bellic.«
    Martil war es diesmal zufrieden, so bezeichnet zu werden, denn es schien die drei Soldaten sehr zu erleichtern.
    »Nun, dann ist es ja etwas ganz anderes«, sagte der Wachtmeister warm. »Das Land von solchem Abschaum zu befreien dient unser aller Wohl!«
    »Rede nicht so über meinen Vater, du Scheißeschaufler von der Miliz!«, kreischte Karia. Martil fragte sich, ob es wohl irgendeine Krankheit war, die sie immer zu den ungünstigsten Gelegenheiten die ungünstigsten Dinge sagen ließ.
    »Sie weiß nicht, was das wirklich bedeutet«, fügte Martil hastig hinzu.
    »Ja, wenn sie eine aus Edils Brut ist«, sagte der Wachtmeister grimmig. »Was machst du mit ihr?«
    »Ich bringe sie zu ihrem Onkel Danir«, sagte Martil achselzuckend. Er war immer noch verärgert.
    »Onkel Danir? Du meinst doch nicht Danir, den Zerstörer?«, keuchte der schnurrbärtige Konstabler.
    Martil starrte ihn an. »Ich weiß nicht, wie viele Onkel Danirs sie hat. Ich kenne den Mann nicht.«
    »Im Dorf Thest, gleich hinter der Grenze in Tetril?«
    »Stimmt genau«, sagte Martil, dem nichts Gutes schwante.
    »Ihm gehört das ganze Dorf. Er tut den Leuten aus Tetril nichts, er

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