Der Huf des Teufels (German Edition)
ist?«, fragte Peter. Er blinzelte träge.
»Ja, glaub schon.«
»Und? Es ist ein Tier mit einem Gürtel, stimmt’s?«
»Ja, gewissermaßen schon.«
»Aaah«, rief Peter laut und warf jubelnd die Hände nach oben. »Ich habe recht!« Und schon brach er wieder in Lachen aus.
Es dauerte noch eine Viertelstunde und zwei Korn, dann war Peter auf der Couch eingeschlafen. Leif deckte ihn zu. Sie steckten die Flaschen wieder ein, wuschen die drei Schnapsgläser ab und gingen.
Acht
Der zweite Gang stand auf dem Tisch. Texanisches Chili. Sara und Simon blickten auf ihre Teller und schnupperten vorsichtig bis neugierig daran.
»Sieht ganz normal aus«, meinte Simon. »Chili kennen wir ja auch. Das ist ein sehr bekanntes Gericht.«
»Aber so habt ihr das bestimmt noch nicht gegessen. Eigentlich wollte ich ein Barbecue für euch machen, doch ich hab im Baumarkt keinen Grill gefunden, der groß genug war.«
»Keinen Grill gefunden …«, brummte Simon kopfschüttelnd. Die beiden probierten das Chili und mochten es. Erst nach dem dritten Löffel merkten sie, wie scharf das Gericht war. Simon atmete plötzlich mit offenem Mund. Seine Augen wurden immer größer. »Oh Mann!«, hauchte er, und Shelly grinste.
»Ja, jetzt kommt der gute Teil.«
»Ich mag scharf«, sagte Sara, »aber das ist wirklich sehr, sehr scharf.«
Ihr Vater lehnte sich zurück und pustete. Sein Kopf war ganz rot geworden, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Er trank schnell einen Schluck Bier, aber das half leider gar nicht. Weil ihm so heiß geworden war, zog er seinen Pullover aus.
»Na, Papa, jetzt hat Shelly wohl gewonnen?«
»Gewonnen? Wir haben doch nie gekämpft, oder?«
»Nein, wir haben nur manchmal verschiedene Meinungen. Aber das Röntgen von Cleo geht jetzt in Ordnung, oder? Katja hat schon einen Termin bei Dr. Spieß gemacht.«
»Ach ja?«, ächzte Simon. »Du lässt es aber mal richtig langsam angehen, was?«
»Ich hatte doch gesagt, dass ich das bezahle …«
»Ja, ja, lasst in Herrgotts Namen das Röntgen machen. Aber es ist mein Pferd, also zahle ich auch. Oh weh, mir ist nicht gut, ich glaube, ich setz mich mal bequemer hin.« Er stand auf, setzte sich auf die Couch und rieb mit einer Hand über seinen schmerzenden Bauch. »Ich glaub, ich hab einen Magendurchbruch.«
»Männer, immerzu nur am Jammern«, kommentierte Shelly und begann, den Tisch abzuräumen.
»Ich helf dir«, sagte Sara.
»Mach deinem Vater das Fernsehen an, damit er sich nicht so langweilt.«
Sara schaltete den Fernseher ein, und Simon staunte kurz über das große, klare Bild, bevor er weiterlitt, während Shelly und Sara in der Küche aufräumten.
Sara war nicht sehr gesprächig, auch wenn das Essen sie etwas aufgeheitert hatte.
»Sara, wie geht’s dir?«
»Alles in Ordnung«, sagte sie leise, und schon standen ihr wieder die Tränen in den Augen.
»Hat er sich noch mal gemeldet?«, fragte Shelly.
»Nein, bis jetzt nicht.«
Shelly nickte.
»Sag mal, was hältst du eigentlich von Max und Moritz?«
»Leif und Lasse? Die sind ein gutes Team. Wie Zwillinge. Machen alles zusammen. Und sie sind wirklich gute Reiter. Vielleicht sogar besser als ich. Papa hält große Stücke auf sie.«
»Soso. Und privat?«
»Sie sind nett, was soll ich sagen? Sie machen immer Quatsch mit Peter. Der mag die beiden wirklich sehr.«
»Aha.«
»Warum?«
»Ach, sie … Lasse kommt mir ein bisschen frech vor.«
»Frech? Sie sind schlaue Kerlchen, und manchmal hecken sie auch ein paar Streiche aus, vor allem gegen Jülich. Aber dafür sind sie nun mal Max und Moritz«, sagte Sara schmunzelnd. »Du musst unbedingt mal das Buch lesen.«
»Ja, mach ich.«
»Shelly?«, rief Simon aus dem Wohnzimmer. Seine Stimme klang aufgeregt oder besorgt, jedenfalls anders als vorhin.
»Ja?«
»Kommst du mal?«
Beide gingen rüber zu Simon, der jetzt aufrecht auf der Couch saß. Mit der Fernbedienung deutete er auf den Fernseher. Dort liefen die Nachrichten auf n-tv. Die Sprecherin blickte ernst in die Kamera.
»Das Verschwinden des amerikanischen Serienstars Shelly Kutscher gibt den amerikanischen Behörden weiter Rätsel auf. Es heißt, die zweiundvierzigjährige Schauspielerin, besser bekannt als Marshall Stone aus der gleichnamigen Serie, sei letzte Woche nach einem Streit mit ihrem Produzenten verschwunden. Gerüchten zufolge handelt es sich dabei um einen Promotion-Gag, der Aufmerksamkeit für die neue Staffel generieren soll. Ist Shelly Kutscher, die dreifache
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