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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Emmy-Gewinnerin, tatsächlich verschwunden, oder ist das alles nur ein Trick, um die Presse auf sich aufmerksam zu machen? Wir wissen es nicht. Die Polizei von Texas ermittelt in dem Fall, und wir alle hoffen, dass Shelly bald wieder auftaucht.«
    Sara und Simon blickten Shelly erstaunt an. Das brachte sie in Verlegenheit. Sie merkte, wie ihr der Schweiß ausbrach.
    »Bist du einfach abgehauen? Oder stimmt das mit dem Werbe-Gag?«
    Shelly schlug die Augen nieder. Es war nicht leicht für sie, eine Schwäche zuzugeben. Sie hatte gedacht, dass ihr das alles nicht bis nach Deutschland folgen würde, dass sie sich verstecken könnte, ohne dass gleich ein Skandal daraus gemacht wurde.
    »Ich … ich bin geflüchtet. Einfach so. Ich hab niemandem Bescheid gesagt. Hab heimlich alles mit dem Hof arrangiert und den Flug gebucht. Niemand weiß, wo ich bin.«
    »Shelly! Das geht doch nicht. Sieh dir das an, du bist in den Nachrichten, die Polizei sucht nach dir!«
    »Ja, ich hab’s gehört.«
    »Du musst sagen, dass du hier bist. Deinem Produzenten oder wem auch immer.«
    »Der kocht vor Wut.«
    »Na, zu Recht.«
    Shelly setzte sich vorsichtig auf die andere Couch.
    »Hast du nicht einen Freund, den du anrufen kannst? Oder Familie?«, fragte Sara.
    Shelly schüttelte den Kopf. »Nein, aber … meinen Agenten vielleicht. Vielleicht ruf ich den an.«
    »Ja, mach das. Jetzt gleich.« Simon sah sie auffordernd an.
    »Was, jetzt?«
    »Natürlich. Ich gehe hier nicht eher weg, bis du angerufen hast.«
    »Das sind ja meine Methoden.«
    »Ist mir wurscht, Hauptsache, es funktioniert.«
    Shelly ging mit hängenden Schultern zu der Kommode, auf der ihr Handy lag. »Ich geh in die Küche«, sagte sie.
    »Gut, wir warten hier«, meinte Simon.
    Shelly schlurfte in die Küche und stellte sich ans Fenster. Sie blickte in den dunklen Wald vor ihrem Grundstück hinter der Mauer und rief dann ihren Agenten an. Sein Büro war in Los Angeles, und dort war es jetzt zehn Uhr morgens.
    »Thomson«, meldete er sich.
    »Bryan, hier ist Shelly.«
    Es dauerte ganze drei Sekunden, bevor Bryan losbrüllte.

Neun
    »So ist gut. Ganz prima machst du das.« Shelly ging über den Hof des Gestüts, und Cleopatra folgte ihr in zwei Metern Abstand. Katja Zinnbacher wartete neben einem Anhänger, der geöffnet in der Morgensonne stand, und beobachtete die beiden argwöhnisch.
    »Sieh mal, da ist ein Anhänger. Kennst du so was noch? Bist schon lange kein Auto mehr gefahren, was?« Shelly blieb etwa zehn Schritte vom Anhänger entfernt stehen, und auch das Pferd hielt an. »Ja, guck dir alles genau an. Da hinten geht’s hoch, und vorne dran steht das Auto. Mein Auto. Heute fahren wir mit meinem Pick-up, du hast großes Glück.«
    Cleo hob den Kopf, und ihre Ohren bewegten sich in alle Richtungen.
    »So, ich geh mal rein und zeig dir, wie das geht, okay? Bleib einfach hier stehen.« Shelly ging los und lief die Rampe hinauf. »Ich gehe hier hoch, es ist ein bisschen steil, und schon bin ich drin. Hier ist viel Platz, und frisches Stroh und Heu gibt es auch. Mmmh, das riecht lecker.«
    Shelly spazierte munter durch den Hänger und erzählte immer weiter. Das Pferd stand davor und sah Shelly zu wie bei einem Theaterstück. Sie kam wieder heruntergestiefelt und stellte sich neben Cleopatra.
    »Na, hast du Lust auf eine kleine Spritztour?«
    Jülich, Leif, Lasse und Geraldine standen in der Stalltür auf der Westseite und sahen Shelly zu.
    »Das macht der Gaul niemals«, sagte Jülich leise. »Der bringt diese Cowboylady noch um. Genau wie …« Er verkniff sich den Namen. Geraldine verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Zehn Euro, dass sie es schafft.«
    »Tja, wie’s aussieht, stehe ich diesmal sonderbarerweise auf der Seite unseres weisen Ausbilders«, meinte Lasse. »Ich setze zehn dagegen. Cleo zermalmt Marshall Stone.«
    »Leif, jetzt liegt’s an dir, was sagst du?«, fragte Geraldine und lächelte ihn kokett an.
    »Ich bin nur ein armer Azubi und kann mir kein Glücksspiel leisten.«
    »Spielverderber«, murrte Geraldine.
    »Ja, Feigling! Was sagen Sie, Herr Jülich?«
    »Treib’s nicht zu weit, Lasse, ich bin immer noch dein Ausbilder«, sagte Jülich leise drohend.
    Sie blickten wieder nach drüben zum Anhänger, wo Shelly Cleopatra streichelte und ihr irgendwas ins Ohr flüsterte. Sie drehte sich um, tat so, als versteckte sie etwas in ihren Händen, und machte drei Schritte nach vorn. Das Pferd folgte ihr neugierig. Shelly ging langsam weiter. Wieder

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