Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!
einer gewissen Yoga-Praxis eher eine Chance hat, sie auszuüben. Manche Stellungen erinnern sogar verdammt an diverse Asanas. Die Frage ist, wer hat da von wem abgeschrieben beziehungsweise abgemalt.
Das Sexargument ist sicherlich auch ein fantastisches Marketinginstrument für die Ware „Yoga“. Vor allem in Bezug auf Männer. Nicht, dass wir Frauen kein Interesse an gutem Sex haben, weit gefehlt, nur Männer scheuen sich oft vor Yoga. Und da kann der bessere Sex ein Argument sein. Wie wir alle wissen: Sex sells.
Aber wodurch hat man den angeblichen besseren Sex?
Ich habe mich bei Verfechtern dieser Theorie umgehört. Das sind die Argumente, die mir genannt wurden:
1. Man ist viel entspannter.
2. Man fühlt sich wohler in seinem Körper.
3. Man hat mehr Körperspannung.
4. Man ist beweglicher.
Ob man entspannt besseren Sex hat, ist etwas, worüber man diskutieren könnte. Man schläft schneller ein, wenn man entspannt ist. Man kann aber auch besser genießen, wenn man entspannt ist. Man nimmt sich mehr Zeit, wenn man entspannt ist. Je nachdem, mit wem man Sex hat, kann das durchaus ein Vorteil sein ...
Zu Argument Nummer 2: Das ist sicher wichtig für heißen, hemmungslosen Sex. Sich in seinem Körper wohlzufühlen, erhöht den Bewegungsspielraum. Wer nicht ständig denkt: „Oh mein Gott, wie sehen meine Schenkel in dieser Position aus … Kann er so die Cellulite sehen … Schwabbeln meine Arme … (Die Mängelliste, die Frauen in Bezug auf sich selbst runterrattern können, ist unendlich lang ...), der hat sicherlich mehr Spaß an der Sache. Übrigens: Würden wir Frauen die Männer nicht ständig auf etwaige „Missstände“ an unseren Körpern hinweisen, würden sie den meisten von ihnen überhaupt nicht auffallen!
Zu Argument Nummer 3: Mehr Körperspannung ist eine zweischneidige Sache. Anspannung ist ja nichts, was man beim Sex brauchen kann, aber wenn man den Beckenboden unter Kontrolle hat oder bestimmte Muskeln mehr anspannen kann, dann kann das durchaus was bringen.
Zu Argument Nummer 4: Beweglichkeit ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Sting scheint recht zu haben.
Eine Studie des „Journal of Sexual Medicine“ (in „Fit for Fun“ zum Thema: Mehr Yoga – besserer Sex, nachzulesen: „Für diese Studie nahmen Männer im Alter von 24 bis 60 Jahren zwölf Wochen lang an einem Yoga-Kurs teil. Anschließend wurden die Männer zu ihrem Sexualleben befragt. Und siehe da: Yoga und Sex, das geht, das geht sogar ab. Denn bei allen verbesserte sich demnach nicht nur die Standfestigkeit des männlichen Geschlechts, sondern auch die Ausdauer, Lust und das Selbstbewusstsein.“
Mal schauen was mein Praxistest ergibt … Ich gebe hier aber keine Auskunft. Das muss schon jeder für sich selbst ausprobieren. Wie gesagt: Ich neige nun mal ein bisschen zur Prüderie …
TAG 35
Die Clooneys der Yoga-Szene
Was Verehrung angeht, bin ich ein eher zurückhaltender Typ. Gurus haben mich – bisher – in noch keiner Lebenslage besonders interessiert. Jemanden anzuhimmeln fällt mir schwer. Beim Yoga aber gibt es Gurus wie Sand am Meer. Die Yoga-Szene ist ein wahres Guruparadies. Das Schöne: Es sind die unterschiedlichsten Typen dabei. Also eigentlich für jeden was.
Die meisten sind, wen wunderts bei Gurus, Männer. Mit Männeranbetung tue ich mich besonders schwer. Die, die auf Anbetung stehen, beten sich meist selbst genug an. Selbstbewusste Männer haben Anbetung im Zweifelsfall nicht nötig. (Ein bisschen verehrt zu werden, schätzt allerdings jeder Mann.)
Lese im „Spiegel“ einen Artikel über einen sehr berühmten Yoga-Lehrer. Im Artikel wird er als berühmtester Guru weltweit bezeichnet. Sein Name: Bikram Choudhury. Auf den Bildern thront er königsgleich auf einem Podest, spärlich bekleidet (schwarzes Stirnband, schwarze Badehose und diamantenbesetzte Uhr) im Schneidersitz in einem weißen Ledersessel. Der Mitsechziger sieht – soweit man das von Fotos her beurteilen kann – ziemlich durchtrainiert aus. Er hat sich sein Bikram-Yoga patentieren lassen: Wer diesen Stil unterrichten will, muss zahlen. Eigentlich absurd, schließlich hat er Yoga nicht erfunden.
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„Er hat sich in Kalifornien seine Asana-Sequenz schützen lassen, auch in Europa hat er eingetragene Marken. Das macht ihn zum umstrittensten Yoga-Lehrer, den es gibt; seine Kritiker werfen ihm vor, Yoga sei 5000 Jahre altes indisches Nationalerbe, nicht Bikrams geistiges Eigentum. ‚Es sind nicht meine
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