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Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Titel: Der Hund, die Krähe, das Om... und ich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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das Gefühl, dass sich mein Bizeps aus seiner Specktarnung hervorwagt … ganz vorsichtig und ganz, ganz langsam. Noch ist er für andere kaum sichtbar, aber ich merke, wie er raus will.
    Probiere vor lauter Freude ein paar alte Jeans an. Aus meiner Vor-Moppel-Zeit. Immerhin, ich bekomme die Beine ein Stück hinein. Die Hose hochziehen – allein der Gedanke grenzt noch an Utopie, aber ich lege die entsprechenden Hosen auf kleine Stapel und sortiere sie neu. Gut, dass Bootcut wieder in Mode ist. „Wird sehr wahrscheinlich nie mehr was“ heißt ein Stapel. „Es besteht Hoffnung“ ein zweiter und „Da geht doch bald was“ ein dritter.
    Was für ein Glück, dass ich nicht alle zu kleinen Klamotten radikal aussortiert habe. Ein gewisser Drang zum Horten macht sich manchmal doch bezahlt. Auch wenn einen der Anblick der Miniaturfummel in Phasen des Moppel-Ichs sehr frusten kann. Ich habe sie einfach weit genug nach hinten im Schrank veräumt. Nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Meine Mutter hat immer gesagt: „Diese winzigen Sachen kannst du wirklich mal wegtun!“ Aber der Gedanke war mir immer unangenehm. Ich wusste, wenn ich sie final aussortiere, heißt das auch: Das wird nie mehr was mit dem Schlanksein.
TAG 68
    Ende einer langen Liebe
     
    Komme nach einem hektischen Tag nach Hause und der Kühlschrank ist leer. Kein Brot im Haus, kein Salat, kein Quark – das große Nichts schaut mich an. Der Kühlschrank ist ratzeputz leer gefressen. Danke, liebe Kinder!
    Ich habe Hunger, Lust auf Nahrung und umkreise den Kühlschrank wie ein Aasgeier. Zum Glück gibt es noch ein vielversprechendes Kellerregal. Hier finde ich eine angebrochene Schachtel Schaumküsse. Uff. Schnelle Beute. Ich greife mir einen und setze mich gemütlich hin. Ich will nicht mehr so nebenher irgendwas in meinen Körper stopfen. Als ich so voller Vorfreude und Hingabe in den Schaumkuss beiße, bin ich entsetzt. Ich habe diese schokoladigen süßen Teile immer sehr gemocht, der hier schmeckt irgendwie seltsam. Zu süß, zu künstlich und gar nicht wirklich schokoladig. Ist was mit dem Schaumkuss? Oder ist was mit mir? Können die Dinger schlecht werden? Ich eile in den Keller, um einen zweiten zu testen. Das gibt es doch gar nicht! Ich schiebe ihn mir noch auf dem Weg nach oben in den Mund. Wieso schmeckt mir etwas nicht mehr, was mir viele Jahre Freude bereitet hat? Zwei Versuche, ein Resultat. Pappig und künstlich. Seltsam unecht. Gar nicht mein Geschmack.
    Woher kommt mein Sinneswandel? Gut zwei Monate fast zuckerfrei (ein bisschen Zucker bleibt immer, ich sage nur: Balsamico und Co.) haben meine Geschmacksnerven anscheinend verändert. Man kann sich Zuckriges tatsächlich abgewöhnen. Ist das jetzt gut oder ein Verlust? Ich überlege und entscheide mich für gut. Sehr gut.
     
    EINE LIEBESGESCHICHTE ENDET ABRUPT.
SCHOKOKÜSSE WERDEN IN MEINEN TRÄUMEN WOHL NICHT MEHR AUFTAUCHEN.
TAG 69
    Schläfriger Bär
     
    Träume komplett wirres Zeug. Ich mache Yoga, und zwar in Stellungen, die ich noch in keinem Buch sehen konnte. Dazu haben diese merkwürdigen Asanas Namen, die es so ganz sicher auch nicht gibt: herumliegendes Faultier, fiese Natter, pelzige Spinne, gefräßiger Koala, dicke Kakerlake. Was will mir diese Ansammlung von Namen sagen? Sind das alles Synonyme für mich selbst? Bin entsetzt über meinen Traum und wache davon auf. Beschließe, mit einer Runde „Früh am Morgen“-Yoga diese ekligen Tierchen aus meinem Kopf zu vertreiben.
     
    DIE DICKE KAKERLAKE MACHT SCHNELL MAL DEN HUND!

    MERKWÜRDIGES TRAUM-ASANA: HERUMLIEGENDES FAULTIER
TAG 70
    Lesefutter
     
    Habe alles an Yoga-Literatur gelesen, was es so gibt. Ich neige zu Extremen. Wenn mich ein Thema packt, dann kann ich mich so richtig reinsteigern.
    Hier meine völlig subjektive Liste der tollsten Yoga-Bücher:
    Das große Yoga-Buch von Anna Trökes. Anna Trökes ist allen, die sich in Deutschland für Yoga interessieren, ein Begriff. Sie ist die Grande Dame der Yoga-Szene. Ihr Buch ist so etwas wie ein Standardwerk für Yoga-Interessierte und -Übende. Hintergründe, Geschichte, Asanas, Tipps – alles rund ums Yoga kompakt und verständlich. Ich habe schon jede Menge Abende mit Frau Trökes verbracht und finde ihr Buch einfach fantastisch.
    Lachen kann ich generell über Milena Moser. Die Schweizer Schriftstellerin schreibt wunderbar. Ihr Roman Schlampenyoga oder: Wo bitte geht’s hier zur Erleuchtung? ist selbstironisch und irre unterhaltsam. Ich hatte jede Menge

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