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Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Titel: Der Hund, die Krähe, das Om... und ich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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Weihraucharomen einzusetzen und Märchen sowie Fantasygeschichten zu lesen, um mein gestörtes Stirn-Chakra zu entstören.
     
    UNTER UNS: DAS HAT MICH DANN DOCH VERSTÖRT!
    AUßERDEM TRAGE ICH DAUERND JEANS – UND DIE SIND JA WOHL BLAU!
TAG 66
    Besuch im Sanitätshaus
     
    Meine Schulter und mein Nacken geben nicht wirklich Ruhe. Ich ziehe los und besorge mir ein Utensil, mit dem ich in jedem Altersheim Begierden wecken könnte. Eine Art Heizdecke, die man anziehen kann. Sie bedeckt den kompletten Rücken und wärmt. Leider ist das Kabel bis zur Steckdose nicht arg lang, man kann also nicht wie früher mit der Trockenhaube einfach durchs Haus laufen, sondern ist ans Sofa gebunden.
    Zusätzlich besorge ich mir für nachts Giga-Pflaster für den Rücken, die stundenlang Wärme abgeben. Ich werde diese Schulter und diesen Trapezmuskel schon besiegen. Bei aller Achtsamkeit: Ich habe keine Lust, mich von meiner Schulter bezwingen zu lassen. Ich pflege sie, ich kümmere mich um sie, erwarte im Gegenzug aber wenigstens eine Besserung.
    Eine Hand wäscht die andere, oder gilt das nicht für Schultern?
TAG 67
    Wunderwaage
     
    Heute hatte ich so ein leichtes Gefühl und deshalb habe ich den Schritt auf meine langjährige Feindin gewagt: die Waage.
    Wir zwei haben ein eher angespanntes und oft unerfreuliches Verhältnis, und schon deshalb habe ich in letzter Zeit (ein sehr weiter Begriff) einen großen Bogen um das fiese Stück gemacht. Man soll Dinge, die einem die Laune und den Tag verderben, meiden, und das habe ich absolut beherzigt. Natürlich könnte man das feige nennen. Oder als eine Art Vermeidungsstrategie auslegen. Beides ist sicherlich richtig. Außerdem will ich einfach nicht manisch werden. Ich habe Freundinnen, die mehrmals am Tag auf dieses niederträchtige kleine Teil steigen, und wenn das Ergebnis nicht nach ihrem Geschmack ist, schlechte Laune bekommen. Dieses Phänomen ist mir auch nicht völlig fremd …
    Andererseits nützt es natürlich dauerhaft wenig, einfach konsequent wegzuschauen. Das Grauen ist da – auch wenn man es sich nicht direkt vor die Nase hält. Ich habe mir angewöhnt, mich genauer anzuschauen und kleinere Schwankungen auf der Waage nicht ganz so ernst zu nehmen. Klamotten, die passen sollten, sind ein guter Indikator. Waagen sind sehr sensible Geschöpfe.
    Mehr Wasser, weniger Verdauung und schon hat man ein Plus von eineinhalb Kilo auf der Skala auszuhalten. Hormonelle Schwankungen sorgen auch gern für Extrakilos. Alle Diäterprobten wissen das, sind aber trotzdem schnell mal beunruhigt.
    Vielleicht schaffe ich es irgendwann, meine Waage zur Adoption freizugeben – solange sie aber bei mir wohnt, werde ich versuchen, gelegentlichen entspannten Umgang mit ihr zu pflegen.
    Heute ist die Waage mal ausnahmsweise meine Freundin. Ich habe seit Beginn meines Yoga-Experiments ungefähr zehn Kilo abgenommen. Etwa ein Kilo pro Woche. Es ist nicht so, dass ich sie nicht bemerkt hätte, diese Tatsache, dass an mir ein bisschen weniger dran ist. Also zehn Kilo bei einer schlanken Frau sind eine Menge, bei einem Moppel sind zehn Kilo allerdings auch schon der Bereich, wo es so langsam auch anderen auffällt.
    Es sind 40 Stück Butter!
    Schön wäre es, wenn die zehn Kilo auch, wie die Butter, komplett Fett wären. Das ist leider nicht der Fall. Aber ich will nicht meckern, zehn Kilo weniger auf meinen Rippen, das ist doch mal was. Vor allem, weil meine Yoga-Zeit keine Diätzeit war. Ich habe anders gegessen, aber das Schöne: Ich habe gegessen. Es hat sich nicht wie eine Diät angefühlt. Es gab keinen großen Plan und deshalb auch keine großen Verfehlungen. Das ist ja das Grausame an strengen Diätplänen. Es gibt viele Möglichkeiten zu sündigen. Allein das Wort: sündigen!
    Wenn es dann passiert, man es einfach mal nicht schafft, sich an die Vorschriften zu halten, ist man sofort frustriert. Frust macht Lust auf Essen, und der äußerst fatale Kreislauf kommt in Schwung. Diesmal war mein Vorhaben nicht, Diät zu halten, sondern Yoga zu machen. Und meinem Körper Gutes zu tun. Was nicht schwer war, denn mein Körper hat nach einiger Zeit sehr deutlich gezeigt, was er gern hätte.
    Mein Körper hat einen sehr eigenen Willen.
    Das ist wirklich das Beste: Ich habe nicht gehungert. Ich will nicht mehr hungern. Ich will fit werden und Muskeln hervorlocken. Unter dem Speck. Schluss mit dem langjährigen Versteckspiel, liebe Muskulatur. Zeit für dich, in Erscheinung zu treten. Habe wirklich schon

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