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Der Hund im Kuehlschrank

Der Hund im Kuehlschrank

Titel: Der Hund im Kuehlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordula Carla Gerndt
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    Bestimmt haben Sie inzwischen Spannendes in Ihrem Geschichtenschatz entdeckt, das für Sie erzählenswert ist. Falls nicht, kehren Sie einfach noch einmal in Ruhe zu einem der Spielimpulse in diesem Kapitel zurück. Irgendwann zeigt sich immer eine klitzekleine Idee . . . Nur Geduld! Vielleicht sprudeln bei Ihnen
aber auch schon ganz viele Einfälle, und Sie wissen gar nicht, mit welchem Sie beginnen sollen? Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie Ihrem Erzählstoff auf den Grund gehen. Jeder, der anderen etwas mitteilen möchte, sollte sich fragen: Warum will ich gerade das erzählen? Und warum erzähle ich diese Geschichte gerade diesem Menschen oder dieser Gruppe oder in dieser Situation? Was ist das Wesentliche, das ich mit dieser Erzählung ausdrücken möchte? Will ich andere Menschen unterhalten? Möchte ich mir selbst etwas von der Seele reden? Will ich ein Erlebnis mit jemandem teilen, der etwas Ähnliches erfahren hat, oder möchte ich im Erzählen einfach meine Gedanken ordnen? Vielleicht erzähle ich etwas, um Ratschläge zu erhalten?
     
    Wer zu anderen spricht, sollte seine eigene Motivation kennen und außerdem die drei wesentlichen Kommunikationsfäden im Auge behalten. Erstens: den Verbindungsfaden zwischen sich selbst und dem Erzählten, der deutlich macht, was diese Geschichte mit einem zu tun hat. Zweitens: den Verbindungsfaden zwischen sich selbst und den Zuhörern, der transparent macht, warum man eine Geschichte, ein Thema oder eine Information gerade für diese Hörer ausgewählt hat. Und drittens: den Verbindungsfaden zwischen den Zuhörern und der Geschichte, der sich normalerweise erst während des Erzählens entspinnt. Über ihn hat man als Erzählender wenig Kontrolle, aber man sollte ihn dennoch im Blick behalten. Nur wenn alle drei Fäden gut gespannt sind, fällt eine Erzählung auf fruchtbaren Boden, und die Kommunikation zwischen Sprecher und Zuhörer gelingt.

Innere Bilder – »Ich kann mir alles Wesentliche merken!«
    »Der Dichter bringt Bilder des Lebens, menschliche Charaktere und Situationen vor die Phantasie, setzt das alles in Bewegung und überlässt nun jedem, bei diesen Bildern so weit zu denken, wie seine Geisteskraft reicht.«
    (Arthur Schopenhauer)

     
    Innere Bilder – »Ich kann mir alles Wesentliche merken!«
     
     
    Wenn die Idee für eine Geschichte gefunden ist, muss der Stoff geordnet und in eine Form gebracht werden. Die einzelnen Elemente sollten dabei so verknüpft werden, dass der Redner sie sich merken und der Zuhörer der Handlung folgen kann. Ganz gleich, ob Sie ein Märchen erzählen oder ein Erlebnis aus dem Alltag: Sie brauchen einen roten Faden, der dem Gesagten eine sinnvolle Struktur gibt.
    Ich sehe was, siehst du es auch?
    Sicherlich haben Sie als Kind auch das folgende Spiel gespielt: »Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb!«, ruft ein Kind, und alle anderen spielen mit und sind eifrig bemüht herauszufinden, welchen gelben Gegenstand das Kind wohl gesehen und gemeint hat. Die Sonnenblume in der Vase? Den kleinen Stern auf dem Pullover? Den Rest Zitronenlimonade im Glas? Viele Bildausschnitte aus der sichtbaren Umgebung sind möglich. Durch kluges Beobachten und Raten findet sich irgendwann die Lösung des Rätsels.
     
    Beim Erzählen ist es ein bisschen so wie in diesem Kinderspiel. Hier allerdings lautet die Frage ein wenig abgewandelt: »Ich sehe was, siehst du es auch?«. Ein Erzähler lädt seine Zuhörer ein, etwas, das er selbst vor seinem inneren Auge hat, mit ihm anzusehen. Es sind die inneren Bilder des Erzählers, sein »Film im Kopf«, der die Phantasie der Zuhörer anregt und auch in ihren Köpfen Bilder wachruft.
    Wort und Bild
    Worte sind eine Brücke zwischen Innen und Außen. Jedes Wort ist Bestandteil eines doppelten Übersetzungsvorgangs zwischen Sprecher und Zuhörer: Alles beginnt mit einer Idee, einem Erlebnis, einer Erfahrung, einer Beobachtung, die jemandem so wichtig ist, dass er davon erzählen möchte. Dieser Mensch erinnert sich lebhaft an das Geschehen und führt sich die Situation noch einmal bildlich vor Augen. Beispielsweise den Moment im Urlaub, in dem während der Safari in Afrika die wilden Tiere nachts zur Wasserstelle kamen, um zu

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