Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)
ihm, in wenigen
Augenblicken bereits, im Eva-Kostüm entgegenschweben würde. Frauen wie sie
konnten jeden Mann haben. Ein Wort - ein Fingerzeig reichte aus. Selbst die
Füße würde ihr jeder zweite Kerl mit wachsender Begeisterung küssen. Aber das
war nicht ihr Ding. Sie wollte es hart - genoss die Wehrlosigkeit - sogar
leichte Schmerzen. Das hatte sie ihm schon bei ihrem ersten Treffen nach kurzer
Zeit gestanden. »Von den Schmerzen wird sie heute genug bekommen« ,
dachte Martin und lachte freudlos in sich hinein.
»Na mein Hübscher -
bist du scharf auf dein böses Mädchen?«
Oh ja ... er hatte
Lust - und wie! Nur dass ihre Vorstellungen dabei wahrscheinlich etwas
auseinandergingen.
»Leg dich aufs Bett
und halt die Klappe, du kleine Schlampe!« Dirty Talk, richtig angewandt ein
brodelnder Quell besonderer Lust - für beide. Beim Sex, so hatte Martin es im
Laufe der Zeit festgestellt, spielten sich neunzig Prozent im Kopf ab. Er
empfand nur Mitleid mit den Menschen, die nicht in der Lage waren, ihre Wünsche
oder Fantasien in Worte zu fassen. Wie viele Paare schliefen frustriert
nebeneinander ein, während sie, in ihren Gedanken, erotische Horizonte
erklommen.
Babsi räkelte sich
bereits auf dem Bett. Ihre Blicke verrieten, dass sie bestraft werden wollte.
Martin legte seinen kleinen Beutel auf das Kopfkissen und öffnete langsam den
Reißverschluss. Er drehte sie grob auf den Bauch um und band ihre Hände mit dem
ersten Kabelbinder energisch zusammen, was sie mit lustvollem Stöhnen
quittierte. Identisch verfuhr er mit ihren schlanken Fesseln, sodass die Füße
nun sogar übereinander lagen.
»Nicht ganz so fest«,
drang ihr Protest an seine Ohren.
Martin jedoch war
jetzt schon wie im Rausch. Er holte einen Gummiknebel aus dem Beutel hervor und
zog dessen Riemen ruckartig über Babsis Kopf. Das Teil war so stramm, dass
bereits breite Furchen auf ihren Wangen zu erkennen waren. Wie ein Pferd bockte
sie. Versuchte verzweifelt die Kabelbinder auseinanderzureißen. Sie hatte
anscheinend verstanden, dass es dieses Mal anders ablaufen würde. Blitzartig
riss sie die Knie hoch und traf ihren Peiniger hart im Unterbauch. Pilates,
Joggen und regelmäßiges Krafttraining schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu
haben. Martin wälzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Seite.
Gegenwehr in dieser
Form hatte er nicht erwartet. Kaum konnte er wieder freier atmen, da holte er
auch das letzte Utensil aus seinem Beutel, welches er eigentlich erst viel
später zum Einsatz bringen wollte. An diesem Morgen hatte er einen der
übergroßen, stabilen Plastikbeutel eingesteckt, in denen sie auf der Brücke
nautisches Material, wie Karten sicher verstauten. Hier allerdings sollte er
einen ganz anderen Zweck erfüllen. Nachdem er Babsi mit dem Ellbogen einen
ebenso kräftigen Haken in die Magengrube verpasst hatte, zog er ihr den Beutel
kurzerhand einfach über den Kopf. Angsterfüllt, mit weit aufgerissenen Augen,
versuchte sie darin schnappend Luft zu holen. Ihre Nasenspitzen berührten sich
fast, als Martin lachend in ihr Gesicht schaute, um ihre Panik zu genießen.
Langsam wurden Ihre hektischen Bewegungen immer schwächer und schwächer. Als
sie kurz darauf nahezu bewegungslos dalag, nahm er das mitgebrachte Messer zur
Hand und machte damit, direkt über ihrem Mund, einen kleinen Schlitz in die
Folie. Panisch sog Babsi den Sauerstoff in ihre Lungen. Jeder einzelne ihrer
Muskeln brannte wie Feuer. Seltsame Gedanken schossen durch ihren Kopf. Sie dachte
an ihre Eltern, die sie am letzten Wochenende nach einem heftigen Streit
fluchend zurückgelassen hatte. An Marvin, ihren Freund, zumindest bis vor zwei
Wochen. Sie hatte ihm hässliche Dinge an den Kopf geworfen. Dass er ein Softie
sei - sie es hart und fordernd brauchte. Wie sehr sehnte sie sich in diesem
Moment nach seinen zärtlichen Berührungen. »Ich will einen Mann ... einen
richtigen Kerl - und keinen Sitzpinkler!«, das waren die letzten Worte, die sie
ihm auf der Treppe hinterhergeschrien hatte.
Der kleine Schlitz
reichte nicht aus, um genug Luft zu bekommen. Immer noch waren ihre Muskeln
kaum zu einer koordinierten Bewegung imstande. Jetzt fühlte sie, wie ihre
kraftlosen Beine hochgerissen wurden, und er brutal in sie eindrang. Nicht
einmal die Augen wollte sie öffnen. Viel zu groß war ihre Angst, dass sie in
seinen Blicken lesen konnte, was er am Ende mit ihr vorhatte. Als er ihren
Körper wenig später umdrehte und sie nun von hinten noch grober
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