Gefahr aus. Als er Sekunden später den Mann
hörte, der nun seine Kollegen zur Stürmung des Hauses aufforderte, war er
bereits über den ersten Zaun gehechtet und in der Dunkelheit verschwunden.
Ein penibel
gepflegtes Grundstück nach dem anderen ließ er keuchend hinter sich. Jetzt
konnte er einen fast zehn Meter hohen Zaun erkennen, der zu einem angrenzenden
Sportplatz gehörte. Atemlos folgte er der unüberwindbaren Sperre und war
schnell am hinteren Ende des Platzes angekommen. Aus einer Holzhütte, auf der
`Mannschaftsheim` stand, drang laute Musik. Anscheinend feierten die Sportler
einen überraschenden Sieg oder den Geburtstag eines Kameraden. Martin Schiller umrundete
die Hütte und wollte sich gerade wieder entfernen, als er ein paar der
Feiernden direkt in die Arme lief. Diese schienen mehr als nur angeheitert zu
sein und begrüßten ihn ausgelassen.
»Heho ... wohin denn
so eilig, schöne Frau«, lallte der Erste.
Ein Zweiter griff von
hinten nach Martin Schiller, bekam diesen jedoch nicht zu fassen. Stattdessen
hielt der mehr als verwunderte Mann nur eine rote Perücke in der Hand, die er
jetzt johlend über seinem Kopf schwang. »Dat is` `ne Tunte«, kreischte er schrill
dazu und warf die Perücke zu einem anderen Sportler herüber, der sie durch
einen Reflex sogar auffing.
»Das ist keine
Tunte«, sagte jetzt ein weiterer Mann, der im Vergleich zu den anderen deutlich
nüchterner zu sein schien, »das ist der Hurenkiller.«
Epilog
»Wie sehen Sie denn
aus, Herr Schiller.«
»So ein Zuhälter hat
mich in der Arrestzelle fast totgeprügelt. Ich will eine Einzelzelle!«
»Das ist ja
ungeheuerlich«, ereiferte Wegner sich künstlich, »Stefan, du gehst sofort zum
Diensthabenden und beschwerst dich. Herr Schiller soll es doch gut haben bei
uns.«
Martin Schiller
verzog den Mund. Sein zahnloses Grinsen erinnerte irgendwie an einen
Horrorfilm. »Was wollen Sie von mir wissen?«
»Ich glaube nicht,
dass Sie uns noch irgendetwas Neues erzählen können, Herr Schiller. Wir wollten
uns nur von Ihnen verabschieden, bevor sie zum Untersuchungsgefängnis
rübergebracht werden.«
Martin Schiller
atmete erleichtert auf. »Komm ich da in eine Einzelzelle?«
»Klar!«, entgegnete Wegner
ihm fröhlich, »aber ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Die meisten der
schrägen Vögel dort wissen bereits von Ihrer Ankunft. Kannst du dir das
erklären, Stefan?«
Hauser zuckte lachend
mit den Schultern und deutete den beiden Uniformierten, dass sie Schiller
wieder mitnehmen konnten.
»Der wird an keinem
Ort der Welt auch nur eine ruhige Nacht verbringen, das sind wir den toten
Mädchen schuldig.«
Wieder nickte Hauser
stumm und klappte die Akte vor sich geräuschvoll zu. Auf dem roten Pappdeckel
prangte in großen Buchstaben »Hurenkiller«.
***
»Manfred?«
»Ja, mein Schatz.«
Bestimmt folgte jetzt wieder die Frage, ob ihm die Nudeln nun zu weich oder zu
hart waren. Oder ob die Tomatensoße zu scharf oder zu salzig schmeckte.
Wegner hatte es im
Laufe der Monate gelernt, Vera mit kleinen Lügen und Halbwahrheiten
wirkungsvoll zu beschwichtigen.
»Ich hatte dir doch
erzählt, dass ich im Urlaub ein paar Mal die Pille vergessen habe, oder?«
Wegner spürte, wie es
ihm, vom Magen aus, warm bis unter die Schädeldecke kroch. »Ja, warum?« Er
glaubte die Antwort bereits kennen. Eine Flut von Gefühlen überkam ihn, die
Vera ihm anscheinend auch sofort im Gesicht ablesen konnte.
Tränen schossen ihr
in die Augen. »Ja, Manfred ... ja.«
Ende
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