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Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Wir
fahren ins Krankenhaus und danach einkaufen. Ach ja ... und Ihre Kontonummer
brauche ich ... jetzt!«
     
    »Bleibt so lange weg,
wie Ihr wollt«, Vera lachte und schleppte den kleinen Säugling munter durch den
Garten. Als Wegner losfuhr, merkte er, wie die junge Frau ihn von der Seite
freundlich musterte. »Da scheint aber Eine noch nicht so ganz mit dem Thema
Kinder abgeschlossen zu haben.«
    »Das befürchte ich
auch!«

Kapitel
21
     
    Unnötig hart packten
die beiden Beamten Axel Gruse und führten ihn, hinter dem energisch
voranstapfenden Müller, ins Revier.
    »Sollen wie die
Handschellen dran lassen?«, erkundigten sich die Polizisten, als sie Gruse mit
Nachdruck auf dem klapprigen Stuhl platziert hatten.
    »Natürlich. Für
Rücksicht gibt es keinen Grund.«
     
    Nachdem die Kollegen
das Büro verlassen hatten, schaute Müller den Verdächtigen lange durchdringend
in die Augen. Dieser hielt seinem Blick eisern stand. Ungewöhnlich für einen
Mann, der sicherlich einiges zu verbergen hatte.
    Es war Gruse selbst,
der das Schweigen dann brach: »Was wollen Sie eigentlich von mir. Warum holen
Sie mich von der Arbeit weg und führen mich wie einen Verbrecher ab? Das mit
dem Job kann ich doch jetzt auch vergessen.«
    »Was will ich wohl?
Ein Geständnis - was sonst.«
    »Und was soll ich
gestehen?«
    »Das überlass ich
dir. Fang erst mal an.«
    »Wenn das hier so
weitergeht, dann wird das ein langer Tag.«
    Müller platzte der
Kragen. »Was ich von dir hören will? Mach das Maul auf und erzähl mir etwas von
den Frauen, die du umgebracht hast!«
    »Also, Herr Kommissar
...«
    »Oberkommissar!«
    »Na gut -
Oberkommissar. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie eigentlich reden. Welche
Frauen? Welche Morde?«
    Müller knallte die
Akte auf den Tisch, sodass die obersten Blätter auf Gruses Schoß landeten.
»Diese Morde!«
    Gruse beugte sich
nach vorne. Ohne Arme fiel es ihm schwer, einen Überblick in dem Wirrwarr von
Zetteln zu finden. Er atmete hörbar und lehnte sich wieder zurück. »Sagen Sie
mir, welche Morde Sie meinen und ich werde Ihnen beweisen, dass ich damit
nichts zu tun habe.«
    Nachdenklich musterte
Müller seinen Gegenüber. Er war seit vielen Jahren Polizist. Zwei davon bereits
bei der Mordkommission. Er hatte alles gesehen in dieser Zeit. Hatte Lügen über
Lügen gehört und glaubte, diese heute gut von der Wahrheit unterscheiden zu
können. Dieser Gruse wirkte nicht wie ein Mensch, der etwas zu verheimlichen
versuchte. Er war nicht nervös, schwitzte nicht und auch seinem Blick hielt er
regelmäßig stand. Wenn er dem glaubte, was sie ihm auf allen psychologischen
Seminaren wieder und wieder eingebläut hatten, dann sprach der Kerl die
Wahrheit.
    »Fangen wir noch mal
von vorne an«, begann Müller nun schon deutlich sanfter. »Wo waren Sie an
diesem Tag, insbesondere abends, zwischen neun und zehn Uhr?« Er schob einen
Zettel in Gruses Richtung.
    »Bevor ich Ihnen noch
ein Wort sage, nehmen Sie mir gefälligst erst mal die Handschellen ab.
Ansonsten könne Sie sich Ihre Antworten selbst backen.«
    Nachdem die Fesseln
gelöst waren, zog Gruse den Zettel zu sich und studierte diesen nachdenklich.
Plötzlich begann er fast hysterisch zu lachen, was Müller ein wenig
verunsicherte.
    »Was ist denn daran
so lustig?«
    »Das Datum! Zuerst
war ich nicht ganz sicher ...«
    »Sicher worüber?«
    »Darüber, ob es
wirklich der Tag war. Aber dann hab ich mich an die Einladung erinnert.«
    »Welche Einladung?«,
erkundigte Müller sich genervt.
    »Zum Polterabend.
Mein bester Freund hat an dem Tag gefeiert - wenn es da überhaupt `was zu
feiern gibt. Mein Gott ... ich war voll wie `ne Haubitze. Das können mindestens
hundert Leute bestätigen. Dem Bräutigam hab ich am Ende sogar auf die Schuhe
gekotzt.«
     
    Schlechtgelaunt hatte
Müller Gruse zum Abschied die Hand geschüttelt. Auch das Gespräch mit Gruses
Chef hatte nicht unbedingt dazu beigetragen, dass seine Laune sich nachhaltig
gebessert hätte. Beschimpft hatte ihn der Mann. Von Schadenersatz und einer
gründlichen Beschwerde gefaselt.
    Nachdem sich die Tür
hinter seinem Verdächtigen geschlossen hatte, war Müller völlig in sich
zusammengesackt. Wieder ein Schuss ins Leere. Wenn der Täter seiner Linie treu
bliebe, dann würden sie schon in drei Wochen die nächste tote Hure finden.
    Wenn er vorher
bereits ratlos gewesen war, dann gab es kaum Worte für seinen aktuellen
Zustand. Er müsste noch einmal ganz von vorne anfangen. Jeden noch so

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