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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Laden mit zweiundvierzig Euro Beute verließen, steckte es
noch immer in Alis Brust. Der rote Plastikgriff ragte senkrecht empor.
Sinnloser konnte ein Tod kaum sein. Der Pathologe würde am Ende seiner
Untersuchung insgesamt einunddreißig Stiche zählen. Eine Handvoll davon wäre
für sich allein bereits tödlich gewesen.

Kapitel 12
     
    Wegner hatte seinen Urlaubsantrag zur Direktion
gefaxt. Als sich das unterschriebene Dokument nach bereits fünf Minuten
ruckelnd aus seinem Fax schob, da war er sich sicher, dass sie es dort oben
ernst meinten.
    Ohne ein Wort des Abschieds verließ er schon wenig
später schlechtgelaunt das Revier. Eine ganze Weile saß er noch hinter seinem
Lenkrad und dachte über die letzten Tage nach. Immer wieder führte er sich die
Situation vor Augen und erinnerte sich an die bitteren Konsequenzen. Es gibt
Augenblicke in denen Geist und Körper reflexartig reagieren. Er hatte nicht
darüber nachgedacht, ob es richtig oder falsch sei, den wahnsinnigen Zahnarzt
einfach über den Haufen zu schießen. Im Moment als er abdrückte, hatte er
Stefan Hauser vor Augen. Den Zeitpunkt, als dessen Brustkorb von einer der
willkürlich abgefeuerten Kugeln durchschlagen wurde. Zeitgleich waren bei
Wegner sämtliche Sicherungen durchgebrannt. Wer konnte es ihm da übel nehmen,
dass er selbst die Geschichte kurz darauf beendete.
    Kurze Zeit später jedoch packte er den Schlüssel und
drehte diesen energisch im Zündschloss um. Er hatte eine Idee - eine gute!
     
    Nur zwei Stunden später rollte Wegner mit einem fast
acht Meter langen Wohnmobil langsam in die Straße, in der Vera wohnte. Nach
links und rechts war in dieser schmalen Seitenstraße nur noch wenig Platz. Als
er kurz darauf anhielt, dauerte es nur ein paar Sekunden, bis hinter ihm
bereits einer dieser typischen verbohrten Rentner wild gestikulierend hupte.
Als ob das Schicksal der westlichen Welt und ihr Überleben von seinem zügigen
Vorankommen abhinge, fluchte der alte Mann wie von Sinnen und traktierte im
Sekundentakt sein Signalhorn. Wegner stieg gelangweilt aus und schob seine
Jacke ein wenig zur Seite. Seine Dienstwaffe, eine Walther P99, schaute
glänzend hervor. Jetzt sah er, wie der alte Mann seinen Türknopf panisch nach
unten drückte. Am Wagen angekommen zückte Wegner seinen Dienstausweis und
klatschte diesen grob auf die Windschutzscheibe. »Ist irgendwas, guter Mann?«,
rief er gereizt.
    Der Rentner schüttelte nur verängstigt den Kopf.
    »Ich muss hier mal `n paar Minuten parken. Was
dagegen ..?«
    Wieder energisches Kopfschütteln.
    »Wäre schön, wenn Sie in der Zeit auf meinen Camper
aufpassen.«
    Ebenso heftiges Nicken.
     
    Kurz darauf stapfe die überraschte Vera hinter
Wegner die Treppe hinab.
    »Was ist denn, Manfred? Was hast du denn für eine
Überraschung?«, wollte sie ungeduldig wissen.
    »Jetzt bleib doch mal ruhig, Mädchen. Du siehst es
doch gleich. Wenn du wieder oben bist, dann solltest du in deiner Redaktion
anrufen und dich für die nächsten vier Wochen abmelden.«
    »Manfred ... du sagst mir jetzt, was los ist ...
sofort!«
    Wegner schob die Eingangstür auf und ließ Vera
hinaus. Wie ein kleines Kind sprang sie aufgeregt um das riesige Wohnmobil
herum. »Manfred! Das ist ja unglaublich. Ich kann es kaum fassen.« Immer noch
tanzte sie ausgelassen um das Gefährt und schaute durch die Scheiben in das
Innere des Campers. »Morgen holen wir Rex ab und dann geht es in Richtung Meer
und Strand.«
    »Volltreffer«, dachte Wegner triumphierend. Nicht
nur sein Mädchen und sein Hund brauchten dringend Urlaub. Auch er selbst würde
die kommenden Wochen in vollen Zügen zu genießen wissen.
     
    ***
     
    Martin Schiller lag auf seiner schmalen Pritsche und
schaute gedankenverloren auf den kleinen Fernseher. Vom Programm hatte er schon
seit einer Stunde nichts mitbekommen. Viel zu sehr kreisten seine Gedanken um
die Geschehnisse des letzten Wochenendes. Noch mehr waren es allerdings die
Dinge, welche er für seinen nächsten Aufenthalt in Hamburg bereits plante.
    Wieder nahm er den Hochglanzprospekt in die Hand und
studierte jeden Millimeter von Sandys makellosem Körper. Sie war ein wahrer
Traum. Dunkelbraune, wache Augen. Seidig glänzendes Haar, das luftig auf ihre
mädchenhaften Schultern fiel. Das zweite Foto zeigte Sandy fast unbekleidet.
Nur ein durchsichtiges Negligee verdeckte den Blick auf ihren phänomenalen
Körper. Oft genug war es nicht die Nacktheit, welche einen besonderen Reiz
ausübte. Vielmehr war

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