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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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komme ich
das nächste Mal kurz vor Weihnachten ins Revier.«
    »Das klingt gut, Manfred. Schönen Urlaub ...«

Kapitel 11
     
    Pascal und Tim schlenderten gelangweilt die kleine
Ladenzeile entlang, vor der erst langsam der Tag erwachte. Seit dreißig Minuten
bereits lief die erste Stunde, zu der sie der Lehrer sicher gern begrüßt hätte.
Unentschuldigtes Fehlen gehörte auf der Förderschule Steilshoop genauso zum
Alltag wie Gewalt und Drogen. Pascal hatte die fünfte, sechste und achte Klasse
wiederholt. Ebenso erfolgreich war auch Tims schulische Laufbahn anzusehen.
Seit Monaten zählten beide zu den eher selten gesehenen Gästen einer Unterrichtsstunde.
Was würde ihnen denn auch ein schlechter Förderschulabschluss bringen? Wo
sollten sie sich mit einem Haufen Vieren und Fünfen denn bewerben? Arbeit lag
beiden ohnehin nicht wirklich. Nur ihr buchstäblicher Einfallsreichtum verhalf
ihnen gelegentlich zu dem einen oder anderen lukrativen Nebenerwerb. Sie hatten
sich auf Schutzgelderpressung und kleinere Überfälle spezialisiert. Immer
wieder fanden sie willige Opfer, denen ihre körperliche Unversehrtheit weit
wichtiger war, als ein paar Euro, die man notfalls verschmerzen konnte. Ein
kleiner Schuhmacher oder eine wehrlose Friseurin, die gerade Feierabend machte,
waren schnelle und einfache Opfer. Letzte Woche erst waren sie mit fast
dreihundert Euro, den Tageseinnahmen eines Schlüsseldienstes, lachend entkommen.
    Sie bogen um die nächste Ecke. Hier war die kleine
Einkaufszeile auch fast schon wieder vorbei. Nur ein türkischer Obsthändler und
ein Videospielladen versuchten in dieser hintersten Ecke noch Geschäfte zu
machen. Den Typen, der mit Computerspielen handelte, kannten die beiden Jungen
sogar. Es war ein junger Kerl, der erst mittags gelangweilt erschien, um dafür
auch schon gegen Nachmittag wieder Feierabend zu machen. Ali hingegen, der
fleißige Obsthändler, stapelte bereits einige Kisten vor seinem Schaufenster
auf. Als er die beiden kommen sah, beendete er seine Arbeit und musterte die
jungen Männer misstrauisch.
    »Guten Morgen«, rief Tim übertrieben laut. Der Ton
seiner Stimme verriet eindrucksvoll, dass er dem türkischen Kaufmann alles
andere wünschte, als einen positiven Start in diesen Tag.
    »Guten Morgen«, erwiderte Ali reserviert. »Wollt Ihr
einen Apfel auf dem Weg in die Schule?« Er hatte gelernt, dass es manchmal
besser war, Problemen einfach aus dem Weg zu gehen. Zwei Früchte für fünfzig
Cent konnten schlimmer werdendes Ungemach oft schon im Keime ersticken.
    »Ich scheiß auf deine blöden Äppel«, fauchte Pascal
zurück. Jetzt packte er eine der Holzkisten von unten und kippte diese achtlos
auf den Boden. Die Äpfel kullerten in alle Richtungen davon.
    Ali war stinksauer, konnte sich nun nicht mehr
zügeln. »Verschwindet einfach ... Ihr ... Ihr ... Ihr respektlosen Schweine.«
    Pascal und Tim wechselten Blicke. Sie schienen eine
stumme Übereinkunft getroffen zu haben, denn schon kurz darauf packten sie Ali
und schoben den wild schimpfenden Türken in seinen Laden. Um die Ohren der
Öffentlichkeit auszusperren, verschloss Tim nun die Tür und drehte das Schild
auf »Geschlossen« um.
    »So, du kleiner Kanaken-Wichser, jetzt werden wir
dir mal zeigen, was Respektlosigkeit ist«, zischte Pascal und schlug,
wahrscheinlich um seine Aussage damit zu bekräftigen, Ali gleich heftig ins
Gesicht. Dieser taumelte kurz und fiel dann wie in Zeitlupe hinter den
Verkaufstresen. Die beiden jungen Männer drängten sich jetzt auch hinter die schmale
Theke und schauten sich suchend um. Während Pascal den hilflosen Ali mit
weiteren Tritten und Schlägen traktierte, riss Tim auch schon die Kasse auf.
Frustriert zog er ein paar kleine Scheine und eine Handvoll Münzen heraus. »Ist
das alles, du blöde Sau?«
    Ali lief das Blut bereits in Bächen aus dem Mund.
Statt einer Antwort holte er jetzt aus und trat Pascal heftig gegen eine der
Kniescheiben. Der Junge schrie auf und sackte, von den Schmerzen wie gelähmt,
kraftlos zu Boden.
    »Du scheiß Kanake«, brüllte Tim unbeherrscht, »jetzt
mach ich dich kalt, du dämliche Sau!«
    Wie von Sinnen warf er sich auf den Kaufmann und
schlug immer heftiger und brutaler auf das Gesicht des wehrlosen Mannes ein.
Auch Pascal hatte sich wieder einigermaßen berappelt. Sein Blick fiel unter den
Tresen, wo er ein Messer fand, das Ali vermutlich zum Obstschneiden benutzte.
    Nur ein paar Minuten später, als die beiden jungen
Männer den kleinen

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