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Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören

Titel: Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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einfach auf den Boden stellen und an die Wand lehnen. Das Licht käme dann von …«
    »Oje, da kommt wieder unser Liebling«, unterbricht Ylva sie.
    Simone dreht sich um und sieht einen Mann an der Tür zerren. Sie erkennt ihn sofort. Es ist ein Künstler namens Norén, der findet, dass ihre Galerie unbedingt eine Einzelausstellung mit seinen Aquarellen machen sollte. Er klopft an und ruft gereizt etwas durch die Scheibe, bis ihm klar wird, dass die Tür nach innen aufgeht.
    Der kleine, robuste Mann tritt ein, schaut sich um und kommt zu ihnen. Ylva weicht zurück, sagt etwas über ein wichtiges Telefonat und verschwindet anschließend im Büro.
    »Hier laufen anscheinend nur Damen mit Druck auf der Blase herum«, grinst er. »Gibt es hier gar keine Männer, mit denen man sprechen kann?«
    »Worum geht’s?«
    Er nickt zu einem von Shulmans Bildern hinüber.
    »Und das da soll Kunst sein?«
    »Ja«, antwortet Simone.
    »Feine Damen«, sagt er verächtlich. »An einem Schwanz in der Fotze könnt ihr euch niemals sattsehen, stimmt’s? Darum geht es euch doch, oder?«
    »Ich möchte, dass Sie jetzt gehen«, sagt Simone.
    »Du hast mir nicht zu sagen, dass …«
    »Hau ab«, unterbricht sie ihn.
    »Leck mich doch«, sagt er, verlässt die Galerie, dreht sich hinter der Tür um, schreit etwas und packt sich in den Schritt.
    Simones Assistentin kommt mit einem matten Lächeln aus dem Büro zurückgetrippelt.
    »Entschuldige, dass ich mich verdrückt habe, aber als er das letzte Mal hier war, habe ich wirklich Angst bekommen«, sagt sie.
    »Man sollte wie Shulman aussehen, was?«
    Simone lächelt und zeigt auf das große Porträtbild des Künstlers, auf dem er, ein Schwert über den Kopf erhoben, in einem schwarzen Ninja-Gewand posiert.
    Sie lachen und beschließen, zwei Gewänder zu kaufen, als das Telefon in Simones Handtasche surrt.
    »Galerie Simone Bark«, sagt sie.
    »Hier ist Siv Sturesson aus dem Schulsekretariat«, meldet sich eine ältere Frau am anderen Ende.
    »Aha«, erwidert Simone zögernd. »Hallo.«
    »Ich rufe an, um zu hören, wie es Benjamin geht.«
    »Benjamin?«
    »Er ist heute nicht in der Schule«, erklärt die Frau, »hat sich aber auch nicht krankgemeldet. In solchen Fällen setzen wir uns immer mit den Eltern in Verbindung.«
    »Wissen Sie was«, sagt Simone. »Ich rufe mal bei uns zu Hause an und höre nach. Als ich heute Morgen gegangen bin, waren mein Mann und er noch zu Hause. Ich rufe Sie zurück.«
    Sie beendet das Gespräch und ruft umgehend zu Hause an. Es sieht Benjamin nicht ähnlich, zu verschlafen oder sich nicht an die Regeln zu halten. Sie und Erik haben sich sogar schon Sorgen gemacht, dass ihr Sohn vielleicht ein bisschen zu brav sein könnte.
    In der Wohnung meldet sich keiner. Erik müsste heute eigentlich länger schlafen können. Sie wird von einer neuen Angstwelle erfasst, bis sie denkt, dass Erik wahrscheinlich von Schlaftabletten betäubt schnarchend im Bett liegt, während Benjamin laute Musik hört. Sie versucht es auf Benjamins Handy. Er meldet sich nicht. Sie spricht ihm eine Nachricht auf die Mailbox und versucht es anschließend auf Eriks Handy, aber das ist ausgeschaltet.
    »Ylva«, ruft sie. »Ich muss mal kurz nach Hause, ich komme bald wieder.«
    Ihre Assistentin steckt mit einem dicken Ordner in den Händen den Kopf aus dem Büro, lächelt und ruft:
    »Küsschen.«
    Aber Simone ist zu gestresst, um sich auf Scherze einzulassen. Sie nimmt ihre Handtasche, wirft sich den Mantel über die Schultern und eilt im Laufschritt zur U-Bahn.
     

     
    Vor der Tür zu einer leeren Wohnung herrscht eine ganz eigene Stille. Schon als Simone den Schlüssel ins Schloss steckt, weiß sie, dass niemand zu Hause ist.
    Die Schlittschuhe liegen vergessen auf dem Fußboden, aber Benjamins Rucksack, Schuhe und Jacke sind genauso fort wie Eriks Mantel. Im Zimmer ihres Sohns liegt die Pumatasche mit Medikamenten, was hoffentlich bedeutet, überlegt sie, dass Erik Benjamin das Faktorpräparat gegeben hat.
    Sie setzt sich auf den Stuhl, hält sich die Hände vors Gesicht und versucht, alle beunruhigenden Gedanken zu verscheuchen. Dennoch stellt sie sich vor, dass das Medikament bei Benjamin zu einem Blutgerinnsel geführt hat und Erik um Hilfe ruft, dass er in diesem Moment mit Benjamin in den Armen lange Treppen hinunterrennt.
    Simone kann nicht verhindern, dass sie sich Sorgen macht. Vor ihrem inneren Auge hat sie immer wieder gesehen, wie Benjamin in der Pause einen Basketball ins

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