Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sagte Grau sanft und legte dem alten Mann die Hand auf die magere Schulter. »Niemand kann Sie hören.«
    »Ich hab’ versprochen, daß ich mich zusammenreiße...«
    »Ein solches Versprechen zu halten steht nicht in unserer Macht, Sir.«
    »Hören Sie bloß auf, so verdammt höflich zu sein!« Weingrass hustete noch ein letztes Mal und richtete sich dann verlegen und schwerfällig wieder auf. Grau half ihm absichtlich nicht. »Okay, Soldat«, sagte der Alte, tief Atem holend. »Das Haus ist sicher – von uns aus gesehen. Suchen wir meinen Jungen.«
    Grau rührte sich nicht von der Stelle. »Obwohl Sie kein sehr angenehmer Zeitgenosse sind, respektiere ich Sie, Sir«, sagte er. »Aber um unser aller willen kann ich Ihnen nicht erlauben, uns zu begleiten.«

    »Sie können was nicht?«
    »Wir wissen nicht, was uns in den oberen Stockwerken erwartet...«
    »Ich schon, Sie Halunke! Mein Junge ist dort oben. Geben Sie mir eine Waffe, Stümper, oder ich schicke ein Telegramm an Israels Verteidigungsminister und teile ihm mit, daß Sie eine Schweinefarm besitzen.« Weingrass trat Grau plötzlich gegen das Schienbein.
    »Unverbesserlich!« sagte Grau ungerührt. »Unmöglich.«
    »Komm schon, mein Junge, eine ganz kleine Pistole. Ich weiß, daß Sie eine haben.«
    »Aber bitte, benutzen Sie sie erst, wenn ich es Ihnen sage.« Der Masada-Mann zog das linke Hosenbein hoch und griff nach dem Revolver, den er unter der Kniekehle befestigt hatte.
    »Habe ich Ihnen nie erzählt, daß ich Mitglied der Hagana war?«
    »Sie waren bei der Hagana?«
    »Klar. Menachem und ich haben so manche wüste Keilerei erlebt.«
    »Menachem war nie bei der Hagana.«
    »Dann war’s eben irgendein anderer Glatzkopf. Los, gehen wir.«
     
    Die Uzi schußbereit, lauerte Ben-Ami in der Nähe der Eingangstür des Sahalhuddin-Gebäudes im Schatten und hielt die Verbindung zu den anderen per Funk aufrecht. »Aber warum ist er bei Ihnen?« fragte er.
    »Weil er unmöglich ist«, antwortete Grau gereizt.
    »Das ist keine Antwort«, sagte der Mossad-Mann.
    »Ich habe keine andere. Ende. Wir sind im sechsten Stock. Ich melde mich, sobald es geht.«
    »Verstanden.«
     
    Zwei Männer der Masada-Brigade flankierten die breite Doppeltür auf der rechten Seite des Treppenabsatzes. Der dritte stand am anderen Ende der Halle, vor der einzigen anderen Tür, unter der sich ein Lichtstreifen hervorstahl. Nur widerstrebend war Emmanuel Weingrass auf der Marmortreppe geblieben; und er brachte es tatsächlich fertig, den starken Hustenreiz zu unterdrücken, der ihn quälte.

    »Jetzt!« flüsterte Grau, und die beiden Männer rammten gleichzeitig mit den Schultern die Tür ein. Ebenso synchron ließen sie sich sofort zu Boden fallen, als zwei Araber im Burnus sich umdrehten und mit ihren Repetiergewehren das Feuer eröffneten. Doch den Uzis waren sie natürlich nicht gewachsen. Zwei Salven aus den israelischen Maschinenpistolen mähten sie nieder. Ein dritter und ein vierter Mann begannen zu rennen, einer, der ganz in Weiß hinter dem riesigen Ebenholzschreibtisch gethront hatte, der andere auf der linken Seite.
    »Stehenbleiben!« schrie Grau. »Oder wir knallen euch ab wie die Hasen!«
    Der dunkelhäutige Mann in einer prunkvollen Aba befolgte den Befehl sofort und richtete den funkelnden Blick auf den Israeli. »Wißt ihr auch genau, was ihr da tut?« fragte er leise und drohend. »Dieses Haus hat die beste Alarmanlage in ganz Bahrein. Die Polizei wird in ein paar Minuten hiersein. Wenn ihr eure Waffen nicht fallen laßt, seid ihr schon jetzt so gut wie tot.«
    »Hallo, du Scheißhaufen!« schrie Emmanuel Weingrass und betrat mit seinen mühsamen Altmännerschritten den Raum. »So gut ist die Anlage auch wieder nicht, zumal wenn man sie wie ich ein paar hundertmal verkauft hat.«
    »Sie!«
    »Wer sonst? Ich hätte dir vor Jahren in Basra den Schädel wegpusten sollen. Aber ich wußte, mein Junge würde zurückkommen und dich finden. Es war nur eine Frage der Zeit. Wo ist er?«
    »Mein Leben gegen das seine.«
    »Du kannst hier keine Bedingungen stellen...«
    »Vielleicht doch«, fiel ihm der Mahdi ins Wort. »Er ist nämlich unterwegs zu einem nicht gekennzeichneten Flugplatz, von dem eine Maschine ihn aufs Meer hinausbringen wird. Das Ziel – die Untiefen von Katar.«
    »Die Haie«, sagte Weingrass leise und mit eiskalter Wut.
    »Ein sehr nützliches Entgegenkommen der Natur. Lassen Sie jetzt mit sich handeln? Nur ich kann die Maschine aufhalten.«
    Der alte,

Weitere Kostenlose Bücher