Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sie.
    »Donnerwetter, Sie haben sie wirklich gehört«, sagte Weingrass beeindruckt.
    »Geh nach hinten«, sagte Grau zu Schwarz. »Kennst du den Weg?«
    »Aber klar doch, ich kann Pläne lesen. Ich warte dein Signal ab und hol’ mir dann den letzten. Mein Zauberelixier ist noch halb voll.«Schwarz verschwand im Flur, und Grau rannte quer durch die Halle, Weingrass hinterher, auf eine Stahltür zu, die ins Kellergeschoß des Gebäudes führte.
    »Scheiße!« rief Weingrass. »Abgesperrt!«
    »Was zu erwarten war«, sagte Grau, zog eine kleine schwarze Schachtel aus der Tasche und hob den Deckel. »Kein Problem.« Der Masada-Mann nahm ein lehmartig aussehendes Gel aus der Schachtel, drückte es um das Schlüsselloch herum an die Türfüllung und befestigte eine nur wenige Zentimeter lange Zündschnur daran. »Treten Sie bitte zurück«, sagte er zu Weingrass. »Es explodiert zwar nicht, aber die Hitze ist gefährlich.«

    Staunend sah Weingrass zu, wie sich das Gel, als die Zündschnur brannte, zuerst feuerrot und dann leuchtendblau verfärbte. Der Stahl schmolz vor seinen Augen, und das Schloß fiel heraus. »Das ist vielleicht ein Ding, Stü...«
    »Sagen Sie’s nicht, Weingrass!«
    »Gehen wir«, lenkte der Alte ein. Sie fanden die Schalttafel der Alarmanlage am Ende des Tiefgeschosses. »Es ist eine verbesserte Guardian«, verkündete Weingrass und nahm eine Drahtschere aus der Tasche. »Es gibt jeweils zwei Unterbrechungskontakte unter sechs Zuleitungen – wobei jede Zuleitung ungefähr fünfzehnhundert Quadratmeter abdeckt. Bei einem Gebäude dieser Größe haben wir es daher wahrscheinlich mit nicht mehr als achtzehn Drähten zu tun.«
    »Achtzehn Drähte«, wiederholte Grau zögernd. »Das bedeutet sechs Unterbrechungskontakte...«
    »Genau, Stümper. Vergessen Sie’s.«
    »Vielen Dank.«
    »Wenn wir einen davon durchschneiden, geht auf der Straße ein Höllenlärm los.«
    »Aber woher wissen Sie, wie’s richtig gemacht wird?«
    »Nun ja, die Mechaniker, die diese Anlagen einbauen, sind sehr entgegenkommend. Die Idioten hassen es, Schaltpläne zu lesen, also erleichtern sie sich selbst und den Service-Leuten die Sache, indem sie die Unterbrechungskontaktleitungen gewöhnlich hoch oben in der Nähe des Hauptterminals markieren. Auf diese Weise können sie das System praktisch im Handumdrehen überprüfen und dann ganz lässig behaupten, sie hätten ein paar Tage gebraucht, bis sie die Alarmleitungen gefunden hätten, weil die Schaltpläne nicht übersichtlich seien. Und da sie das tatsächlich nie sind, kann man den Burschen auch nicht auf die Schliche kommen.«
    »Und wenn Sie sich irren, Mr. Weingrass? Wenn ein Mechaniker zur Abwechslung einmal ehrlich gearbeitet hat?«
    »Ausgeschlossen«, antwortete Weingrass und nahm eine kleine Taschenlampe und ein Stemmeisen aus der rechten Tasche. »Kommen Sie, wir müssen die Abdeckung der Tafel entfernen; schließlich haben wir, grob gerechnet, nur achtzig bis neunzig Sekunden, um zwölf Leitungen zu durchschneiden. Können Sie sich das vorstellen? Dieser Halunke Hassan hat gesagt, die Batterien seien schwach. Also los jetzt!«

    »Ich könnte Plastiksprengstoff benutzen«, sagte Grau.
    »Und durch die Hitze jeden Alarm auslösen, den es hier gibt, einschließlich der Sprinkleranlage. Meschugge! Ich schicke Sie in die shul zurück.«
    »Sie machen mich sehr böse, Mr....«
    »Halten Sie den Mund. Machen Sie Ihre Arbeit, und ich verschaffe Ihnen einen Orden.« Weingrass reichte Grau das Stemmeisen, das er sich von Hassan ausgeliehen hatte, weil er den Plänen der Alarmanlage entnommen hatte, daß er es brauchen werde. »Machen Sie schnell, diese Dinger sind empfindlich.«
    Grau schob das Stemmeisen unter das Schloß der Abdekkung und sprengte es mit Körperkraft und Hebelwirkung. »Geben Sie mir die Taschenlampe«, sagte er. »Sie suchen die Drähte.«
    Vorsichtig durchtrennte Emmanuel Weingrass einen farbigen Draht nach dem anderen. Acht, neun, zehn... elf. »Wo ist zwölf?« schrie er. »Die Alarmleitungen habe ich alle. Es muß noch eine Leitung geben! Ohne sie würde das ganze System nicht funktionieren.«
    »Hier!« Grau berührte einen Draht. »Direkt neben der dritten Alarmleitung. Sie haben sie übersehen.«
    »Ja, ich hab’ sie.« Plötzlich begann Weingrass zu husten, krümmte sich, klappte zusammen wie ein Taschenmesser und bemühte sich verzweifelt, den Anfall zu unterdrücken.
    »Lassen Sie sich gehen, verkrampfen Sie sich nicht, Mr. Weingrass«,

Weitere Kostenlose Bücher