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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Varak.
    Partridge hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Ein Mann, der seine zweite Heimat liebt, aber ich bin nicht wichtig. Dieser Mann ist es.«
    Partridge überflog den Lebenslauf. »Evan Kendrick, neunter Wahlbezirk von Colorado«, las er laut. »Ich habe so gut wie nichts von ihm gehört, und was ich gehört habe, hat mich nicht gerade vom Stuhl gehauen. Er ist ein reicher Niemand.«
    »Das wird sich ändern, Sir«, sagte Varak, machte kehrt und ging zur Tür.
     
    »Herr Abgeordneter! Herr Abgeordneter!« schrie Evan Kendricks Assistent, aus dem Büro stürzend, und rannte hinter seinem Chef her.
    »Was gibt’s denn?« fragte Kendrick, zog die Hand vom Liftknopf zurück und sah leicht verwirrt aus, als der junge Mann schlitternd vor ihm zum Stehen kam. »Es sieht Ihnen gar nicht ähnlich, Ihre Stimme über ein vertrauliches Flüstern zu erheben, Phil. Ist mein Wahlbezirk vielleicht von einer Schlammlawine verschüttet worden?«
    »Vielleicht hat man ihn eben nach langer, langer Zeit aus einer ausgegraben. Von Ihrem Standpunkt aus, natürlich.«
    »Also, was gibt’s?«
    »Der Abgeordnete Partridge hat angerufen. Der Abgeordnete Partridge aus Alabama!«

    »Ein Rauhbein, aber ein guter Mann. Scheut sich nicht, Risiken einzugehen. Mir gefällt, was er tut.«
    »Er sagt, er braucht Sie.«
    »Und wozu?«
    »Für seinen Ausschuß.«
    »Was!«
    »Das ist ein Riesenschritt nach vorn, Sir.«
    »Ein lausiger Schritt zurück ist es«, widersprach Kendrick. »Seine Ausschußmitglieder tauchen alle paar Wochen in den Abendnachrichten auf und sind >Programmfüller< am Sonntag vormittag, wenn unsere neuesten Senkrechtstarter im Kongreß nicht greifbar sind. Das ist das letzte, was ich möchte.«
    »Entschuldigen Sie, Herr Abgeordneter, aber Sie sollten unbedingt annehmen«, sagte der Assistent, Kendricks Blick festhaltend, nun schon ein bißchen gelassener.
    »Warum?«
    Der junge Mann namens Phil berührte Kendricks Arm und zog ihn zur Seite, weil sich am Lift die Leute drängten. »Sie haben gesagt, daß Sie nach den Wahlen zurücktreten wollen. Aber Sie haben mir auch anvertraut, daß Sie bei der Ernennung Ihres Nachfolgers mitreden wollen.«
    »Und ob ich das will.« Kendrick nickte zustimmend. »Herrgott, sie würden den letzten Berg in den Süd-Rockies als Uranbergwerk verscheuern – wenn sie nur einen einzigen Forschungsauftrag von der Regierung bekommen könnten – hintenrum, natürlich.«
    »Wenn Sie Partridge ablehnen, werden Sie überhaupt nichts mehr zu sagen haben.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er Sie wirklich haben will.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß er nichts ohne Grund tut. Vielleicht möchte er seinen Einfluß nach Westen ausdehnen, eine Basis für sein persönliches Fortkommen schaffen – wer weiß? Aber er hat Einfluß auf viele Abgeordnete; und wenn Sie ihn beleidigen, indem Sie sagen: >Nein, besten Dank, Kumpel<, wird er das als Arroganz ansehen und Sie isolieren, hier und zu Hause. Ich meine, er ist einer von mehreren Machos auf dem Kapitol.«
    Kendrick runzelte die Stirn und seufzte. »Na ja, ich kann
schließlich den Mund halten und brauche mich nicht hervorzutun, nicht wahr?«
     
    Seit fast drei Wochen gehörte der Abgeordnete Evan Kendrick dem Partridge-Ausschuß an. Seine Berufung war zwar für alle unerwartet gekommen, jedoch war in Washington deshalb niemand aus dem Häuschen geraten – außer Ann Mulcahy O’Reilly und durch sie ihr Mann Patrick Xavier, ein Polizeileutnant aus Boston, dessen Fähigkeiten von den Behörden der Hauptstadt, in der sich das Verbrechen wie eine Seuche ausbreitete, besonders geschätzt wurden. Man vermutete allgemein, daß der Ausschußvorsitzende, dieser ausgekochte Profi, Kendrick geholt hatte, weil sich das Licht der Scheinwerfer auf ihn selbst und nicht auf die Ausschußmitglieder richten sollte. Falls diese Vermutung zutraf, hätte Partridge keine bessere Wahl treffen können. Der Repräsentant des neunten Wahlbezirks in Colorado sagte während der zweimal wöchentlich stattfindenden und vom Fernsehen übertragenen Anhörungen – wenn er an der Reihe war, die Zeugen zu befragen – kaum einmal mehr als »ich passe, Herr Vorsitzender«. Die längste Rede, die er seit seiner Berufung zu den Birds gehalten hatte, war seine dreiundzwanzig Sekunden dauernde Antwort auf die Begrüßung des Vorsitzenden. Er hatte gelassen sein Erstaunen darüber ausgedrückt, daß ihm »die Ehre dieser Berufung« zuteil

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