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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wort, blätterte in Barrishs Personalakte und wiederholte präzise die Frage, die Frank Swann ihm vor über einem Jahr gestellt hatte: »Sagen Sie, Herr Oberst, haben Sie eigentlich Erfahrung mit Waffen?«
    »Ich bin Soldat.«
    »Das dürfte zwischen uns beiden wohl geklärt sein, oder? Ich weiß, daß Sie Soldat sind; wir inquisitorischen Zivilisten bezahlen Ihren Sold; außer, Sie entrichten eine Leihgebühr für Ihre Uniform.« Unterdrücktes Gelächter wurde laut. »Ich habe Sie gefragt, ob Sie je eine Waffe abgefeuert haben.«
    »Unzählige Male. Sie auch?« »Nicht unzählige Male, aber ein paarmal schon. Und nie in Uniform.«
    »Damit wäre das Thema wohl beendet.«
    »Nicht ganz. Haben Sie je eine Waffe benutzt, um einen Menschen zu töten, der entschlossen war, Sie umzubringen?«
    Schweigen. Dann die leise Antwort, die alle hörten: »Ich habe nie gekämpft, wenn Sie das meinen.«

    »Aber eben noch sagten Sie, Sie stünden in einem tödlichen Kampf, et cetera, et cetera, was bei allen hier und den Zuschauern am Bildschirm den Eindruck erwecken mußte, Sie seien so etwas wie ein moderner Davy Crockett, der das Fort in Alamo verteidigt, oder ein Sergeant York, vielleicht auch ein Indiana Jones, der den bösen Buben den Garaus macht. Doch das trifft alles nicht zu, nicht wahr, Herr Oberst? Sie sind ein Buchhalter, der versucht, den Diebstahl von Millionen – vielleicht auch Milliar- den – vom Geld der Steuerzahler zu rechtfertigen, und alles unter der Fahne eines Super-Patriotismus.«
    »Sie verdammter... Wie können Sie es wagen...« Wieder kamen die wilden Kameraschwenks und die Tonstörungen zu spät, als Oberst Barrish von seinem Stuhl aufsprang und mit der Faust auf den Tisch hämmerte.
    »Die Sitzung wird vertagt!« schrie der erschöpfte Vorsitzende. »Vertagt, verdammt noch mal!«
     
    Im verdunkelten Kontrollraum eines Washingtoner Rundfunk-und Fernsehsenders stand ein grauhaariger Nachrichtensprecher in einer Ecke und betrachtete den Monitor, über den die Bilder aus dem Kongreß flimmerten. Er spitzte die Lippen, wie fast ganz Amerika das schon unzählige Male bei ihm gesehen hatte, und wandte sich dann an seinen Assistenten.
    »Ich will diesen Kongreßabgeordneten – wer er auch sein mag – am nächsten Sonntag in meiner Sendung haben«, sagte er.
     
    Völlig außer sich rief die Frau in Chevy Chase ins Telefon: »Ich sag dir, Mutter, so hab’ ich ihn mein Leben lang noch nie gesehen! Ich meine es ernst, er war total betrunken. Gott sei Dank hat ein netter Ausländer ihn nach Hause gebracht. Er sagte, er habe ihn vor einem Restaurant in Washington aufgelesen, und er habe kaum laufen können – kannst du dir das vorstellen? Er erkannte ihn, und da er ein wahrhaft guter Christ ist, fand er, er müsse ihn von der Straße wegbringen. Das Wahnwitzige an der Geschichte ist, Mutter, daß ich glaubte, er habe noch nie einen Tropfen Alkohol angerührt. Offensichtlich habe ich mich geirrt. Jetzt frage ich mich, wie viele Geheimnisse mein gläubiger Pfarrer sonst noch hat. Heute morgen behauptete er, er könne sich an nichts erinnern – an überhaupt nichts... O mein Herr und Heiland! Er ist eben nach Hause
gekommen, Mutter... O Mami, und jetzt erbricht er sich mitten auf den Teppich!«
     
    »Wo, zum Teufel, bin ich?« flüsterte Arvin Partridge, schüttelte den Kopf und bemühte sich, den Blick auf die mit fadenscheinigen Gardinen verhängten Fenster des Motelzimmers zu richten. »In einem Rattennest?«
    »Nicht schlecht geraten«, antwortete der Blonde und trat an das Bett. »Nur daß die Nagetiere, die dieses Haus sonst frequentieren, gewöhnlich nur eine oder zwei Stunden bleiben.«
    »Sie!« schrie Partridge und starrte den Tschechen an. »Was haben Sie mit mir gemacht?«
    »Mit Ihnen nichts, Sir, aber für Sie habe ich etwas getan«, antwortete Varak. »Zum Glück konnte ich Sie davor bewahren, in eine äußerst peinliche Lage zu geraten.«
    »Was?« Partridge setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Obwohl noch nicht ganz bei sich, stellte er fest, daß er korrekt angezogen war. »Wo? Wie?«
    »Einer meiner Klienten aß im Carriage House in Georgetown zu Abend, wo Sie sich mit dem Kongreßabgeordneten aus Nord-Dakota getroffen haben. Als die Lage sich zuspitzte, rief er mich an. Abermals glücklicherweise wohne ich in der Gegend und konnte rechtzeitig an Ort und Stelle sein. Selbstverständlich sind Sie hier im Motel nicht registriert.«
    »Halt! Halt! Einen Moment!« rief

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