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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hier steht.«
    »Sehr deutlich, ja.«
    »Aber nicht das hat euch getroffen.«

    »Nein. Ich habe gesagt, sie seien eine Beleidigung für dich, aber der Ausdruck ist nicht stark genug. Du wirst empört und wütend sein, doch bevor du etwas tust, das du nicht wieder ungeschehen machen kannst, hör mir bitte zu.«
    »Um Himmels willen, was ist es denn, Kaschi?«
    »Dir haben Sabri und ich es zu verdanken, daß wir bei vielen Senatssitzungen und Sitzungen des Repräsentantenhauses dabeisein konnten. Und genauso verdanken wir es dir, daß wir den Vorzug hatten, bei Debatten des Obersten Gerichtshofs anwesend zu sein.«
    »Die Sitzungen sind meist öffentlich. Und?«
    »Wir haben Bemerkenswertes gesehen und gehört. Offene Debatten über Gesetzesvorlagen, über Staatsangelegenheiten, weise Urteile... Du sieht jetzt die schlimme, die böse Seite, und ohne Zweifel ist das, was du sagst, die Wahrheit. Aber gibt es nicht auch noch eine andere Wahrheit? Wir haben viele Männer und Frauen gesehen, die aufgestanden sind und leidenschaftlich für das eintreten konnten, woran sie glauben, ohne fürchten zu müssen, daß man sie verjagen oder zum Schweigen bringen werde.« – »Verjagen kann man sie, aber nicht zum Schweigen bringen. Niemals!«
    »Trotzdem gehen sie für ihre Sache ein Risiko ein, manchmal sogar ein ziemlich großes, nicht wahr?«
    »Zum Teufel, ja! Sie wenden sich an die Öffentlichkeit.«
    »Und treten für ihre Überzeugung ein?«
    »Ja...« Kendrick ließ das Wort in der Luft hängen. Was Kaschi meinte, war klar; sie wollte ihn in diesem Moment selbstzerstörerischen Zorns vor etwas Unbedachtem warnen.
    »Dann gibt es also auch gute Leute in einem, wie du es genannt hast, guten System. Bitte vergiß das nicht, Evan. Bitte setz sie nicht herab.«
    »Was soll ich nicht?«
    »Ich drücke mich schlecht aus. Entschuldige bitte. Jetzt muß ich gehen.« Kaschi eilte zur Tür, drehte sich dort noch einmal um. »Ich bitte dich, ya sahbi, wenn du in deinem Zorn glaubst, etwas Drastisches tun zu müssen, in Allahs Namen, ruf vorher meinen Mann an – oder Emmanuel, wenn du willst. Jedoch – und das sage ich ohne Vorurteil, denn ich liebe unseren jüdischen Bruder genauso wie dich – wäre mein Mann vielleicht ein bißchen gelassener und objektiver.«

    »Du kannst dich darauf verlassen.«
    Kaschi ging. Sofort stürzte sich Kendrick auf die Zeitungen und drehte eine nach der anderen auf dem Bett um, so daß er die Schlagzeilen sah.
    Hätte ein Urschrei seinen Schmerz verringern können, hätte seine Stimme die Fensterscheiben des Bungalows zerklirren lassen, in dem er jetzt zu ersticken glaubte.
     
    The New York Times
New York, Dienstag, 12. Oktober
     
    KONGRESSABGEORDNETER EVAN KENDRICK AUS COLORADO ANGEBLICH ENTSCHEIDEND AN DER BEILEGUNG DER KRISE IN OMAN BETEILIGT
    Hat, wie ein geheimes Dossier enthüllt, die Araber überlistet
     
    The Washington Post
Washington, D. C., Dienstag, 12. Oktober
     
    KENDRICK AUS COLORADO ALS GEHEIMWAFFE IN OMAN EINGESETZT
    Hat arabisch-terroristische Finanzbeziehungen zerschlagen
     
    Los Angeles Times
Los Angeles, Dienstag, 12. Oktober
     
    FREIGEGEBENE DOKUMENTE BEWEISEN: KENDRICK, KONGRESSABGEORDNETER AUS COLORADO, SCHLÜSSEL ZUR LÖSUNG IN OMAN
    Palästinensische Terroristen von Arabern unterstützt. Noch geheim.
     
    Chicago Tribune
Chicago, Dienstag, 12. Oktober
     
    KAPITALIST KENDRICK LÖSTE DIE FESSELN DER GEISELN, DIE VON KOMMUNISTISCHEN TERRORISTEN FESTGEHALTEN WURDEN
     
    Killer-Araber überall außer sich über die Enthüllungen

    New York Post
New York, Dienstag, 12. Oktober
     
    EVAN, DER MANN VON OMAN, HAT’S DEN ARABERN
GEZEIGT!
Eine Bewegung in Jerusalem will ihn zum Ehrenbürger Israels machen.
New York fordert eine Parade.
     
    USA Today
Mittwoch, 13. Oktober
     
    DAS ›KOMMANDO KENDRICK< HAT’S GESCHAFFT!
    Die arabischen Terroristen wollen seinen Kopf! Wir wollen ein
Denkmal!
     
    Kendrick stand über das Bett gebeugt, und seine Blicke flogen von einer fettgedruckten Schlagzeile zur nächsten. Sein Kopf war völlig leer, nur ein einziger Gedanke beherrschte ihn: Warum? Und als er die Antwort nicht fand, stellte er sich die nächste Frage: WER?

21
    Wenn es auf beide oder auf eine der beiden Fragen überhaupt eine Antwort gab, würde sie nicht in den Zeitungen zu finden sein. Die Artikel strotzten nur so von >gut unterrichtetem und sogar >geheimen< Quellen, und in den meisten fand man den Zusatz >Kein Kommentar< und >Wir haben zu diesem Zeitpunkt nichts

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