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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Geheimagent und winkte Kendrick durch das Tor.
    »Das ist doch ein Scherz? Sie hat eine Waffe?«
    »Fragen Sie sie.«

    »Wie ist sie in den Staaten ins Flugzeug gekommen? Durch die Metalldetektoren, den Zoll hier drüben?«
    »Eines unserer kleinen Geheimnisse, das gar nicht so geheim ist. Ein Gepäck- oder Zollaufsichtsbeamter erscheint ganz zufällig, wenn wir an der Reihe sind, und der Detektor wird für Sekunden abgeschaltet, und beim Zoll informiert man einen Beamten darüber, was er nicht finden soll.«
    »Das ist aber ein ziemlich lockeres Verfahren«, sagte Kendrick und stieg in das kleine schwarze Flughafenauto.
    »An weiter entfernten Orten ist es natürlich nicht anwendbar.« Der CIA-Mann setzte sich neben Kendrick in den Fond. »Dort bekommen wir die nötige Ausrüstung erst im Land.«
    Der riesige, schnittige Militär-Jet, eine F-106 Delta Dart, war inzwischen gelandet, und die Düsenmotoren dröhnten in einem tiefen Baß, während Kalaila sich an der Einstiegstreppe mit einem Air-Force-Offizier unterhielt. Erst als Kendrick näher kam, erkannte er den Maschinentyp; es war kein freudiges Wiedersehen. Der Jet war vom selben Typ wie der, mit dem er vor über einem Jahr auf der ersten Etappe seines Fluges nach Maskat nach Sardinien geflogen war. Er wandte sich zu dem Geheimagenten an seiner Seite und reichte ihm die Hand.
    »Danke für alles«, sagte er. »Tut mir leid, daß ich kein angenehmerer Gesellschafter war.«
    »Sie hätten mir ins Gesicht spucken können, und ich wäre noch immer stolz gewesen, Sie kennengelernt zu haben.«
    »Ich wünschte, ich könnte sagen, daß ich mich darüber freue. Wie heißen Sie?«
    »Nennen Sie mich Joe, Sir...«
    »Nennen Sie mich Joe.« Vor einem Jahr hatte ein anderer junger Mann an Bord einer Maschine wie dieser das gleiche zu ihm gesagt: »Nennen Sie mich Joe.« Erwartete ihn ein zweites Oman, ein zweites Bahrein?
    »Danke, Joe.«
    »Wir sind noch nicht soweit, Mr. Kendrick. Einer von den Air-Force-Jungs im Rang eines Obersts oder höher muß noch ein Papier unterschreiben.« Der zuständige Mann war kein Oberst, er war Brigadegeneral, und er war schwarz. »Hallo, Herr Dr. Axelrod«, sagte er. »Sieht so aus, als hätte man mich zu Ihrem persönlichen Chauffeur ernannt.« Er streckte die Hand aus. »So etwas gefällt den Mächtigen dieser Welt.«

    »Hallo, Herr General!«
    »Lassen Sie mich eins sofort klarstellen, Herr Abgeordneter. Ich habe mich beim letztenmal schlecht benommen, und Sie haben’s mir gegeben und hatten recht damit. Heute will ich Ihnen nur sagen, daß ich Sie – sollte man mich je nach Colorado versetzen – mit fliegenden Fahnen wählen werde.«
    »Vielen Dank, Herr General«, erwiderte Kendrick lächelnd. »Doch wie die Dinge liegen, werde ich keine Wählerstimmen mehr brauchen.««
    »Das wäre verdammt schade. Ich habe Sie beobachtet, habe Ihnen zugehört, und mir gefällt, wie Sie die Dinge anpacken.«
    »Ich denke, Sie sollen etwas unterschreiben.«
    »In Sardinien hab’ ich keinen solchen Wisch gekriegt«, sagte der General und kritzelte seinen Namen unter das Papier, das der CIA-Mann ihm reichte.
    Kendrick und Kalaila gingen an Bord, nahmen ihre Plätze ein und schnallten sich an. »Was ist passiert?« fragte Kalaila. »Warum hat MJ angerufen?«
    Kendricks Hände begannen plötzlich zu zittern, als werde ihm erst jetzt so richtig bewußt, was geschehen und wie nahe Emmanuel Weingrass dem Tod gewesen war, und auch seine Stimme war nicht ganz sicher, als er Kalaila berichtete, was er von MJ erfahren hatte. Schmerzliche Hilflosigkeit sprach aus seinen Augen und aus seinen bald stockenden, bald sich überstürzenden Worten. »Das muß aufhören, sonst sterben am Ende alle, die ich liebe- durch meine Schuld, genausogut, als hätte ich sie mit eigener Hand getötet.« Kalaila konnte nur wieder seine Hand festhalten und ihn fühlen lassen, daß sie da war. Gegen den Sturm, der in seiner Seele tobte, konnte sie nicht ankämpfen. Mit ihm und seiner Zerstörungskraft mußte er allein fertig werden.
    Als sie eine halbe Stunde in der Luft waren, krümmte sich Kendrick, sprang auf und rannte in die Toilette. Er erbrach alles, was er in den letzten Stunden gegessen hatte. Kalaila lief hinter ihm her, zwängte sich durch die enge Tür, packte Kendricks Kopf, hielt ihn fest und redete beschwichtigend auf ihn ein.
    »Bitte«, stieß er hustend und keuchend hervor, »bitte geh!«
    »Warum?« fragte sie. »Weil du so anders bist als die andern? Du

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