Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
die Freiwilligen und machte sie mit ihren Kameraden bekannt, sechs äußerst kompetenten Leibwächtern aus der Garnison von Maskat. Achtzehn Männer – Palästinenser, Israelis und Omaner – gaben sich
die Hand, verschworen auf ein gemeinsames Ziel. Tod dem Händler mit dem Tod.
    Das Training begann am nächsten Morgen auf Al Aschkarah im Arabischen Meer.
    Tod dem Händler mit dem Tod.
     
    Adrienne Kalaila Raschad kam mit dem Kind namens Kalaila in den Armen in Achmads Büro. Neben ihr her ging die Mutter des Kindes, Roberta Yamenni aus New Bedford, Massachusetts, der Elite im Oman als Bobbie bekannt. »Sie ist ja wunderschön!« rief die Agentin aus Kairo.
    »Es bleibt ihr nichts anderes übrig«, sagte der Vater hinter dem Schreibtisch, neben dem Evan Kendrick saß. »Der Name verpflichtet.«
    »Ach, Unsinn.«
    »Von meinem Platz aus ist das keiner«, sagte der amerikanische Abgeordnete.
    »Du hast nichts als Sex im Kopf.«
    »Außerdem breche ich heute abend auf.«
    »Ich auch«, fügte der Sultan des Oman hinzu.
    »Du darfst nicht -«
    »Du darfst nicht!« Die hohen Frauenstimmen erklangen im Chor. »Was, zum Teufel, tust du eigentlich?« schrie die Frau des Sultans.
    »Was ich will«, gab Achmad ruhig zurück. »Wenn es um königliche Vorrechte geht, bin ich niemandem Rechenschaft schuldig.«
    »Das ist doch Quatsch mit Soße!« brüllte die Ehefrau und Mutter.
    »Ich weiß, aber es funktioniert.«
     
    Nach sieben Tagen war das Training abgeschlossen, und am achten Tag kletterten zweiundzwanzig Passagiere ein Stück von der Küste von Ras el Had entfernt an Bord eines Trawlers, unter dessen Dollborden ihre Ausrüstung verstaut war. Am neunten Tag, als über dem Arabischen Meer die Sonne unterging, fingen sie über Radar das Frachtschiff aus Bahrein auf. Als es dunkel wurde, nahm der Trawler Kurs nach Süden, auf die Abfangkoordinaten zu.
    Tod dem Händler mit dem Tod.

46
    Das Frachtschiff war ein schaukelnder Umriß auf den Wogen des dunklen Meeres; der Bug hob und senkte sich wild wie ein wütendes Raubtier, das gefüttert werden will. Der Trawler aus Ras el Had machte eine halbe Meile steuerbord vor dem näher kommenden Schiff halt. Zwei große PVC-Rettungsboote wurden zu Wasser gelassen. Im ersten saßen zwölf Männer, im zweiten zehn Männer und eine Frau. Kalaila saß zwischen Evan Kendrick und dem jungen Sultan des Oman.
    Alle trugen Taucheranzüge, und die Gesichter waren in der Dunkelheit unter den schwarzen Gummikopfteilen kaum zu erkennen. Außer Segeltuchrucksäcken und am Gürtel festgeschnallten wasserdichten Waffen trugen alle große, runde Saugnäpfe, die an den Knien und den Oberarmen befestigt waren. Die beiden Boote rollten und hüpften nebeneinander her, während das Frachtschiff die Wellen durchpflügte. Dann, als sich die große schwarze Wand des Schiffs vor ihnen auftat, zogen die Rettungsboote längsseits. Die klatschenden Wellen übertönten die leisen Motoren. Einer nach dem anderen machten die ›Piraten<, die Saugnäpfe am Schiffsrumpf fest, und jeder überprüfte, ob der Kamerad zu seiner Linken auch in Sicherheit sei. Sie hatten es alle geschafft.
    Langsam, wie eine Schar von Ameisen, die an einer stinkenden Mülltonne hinaufkriecht, zog sich die Truppe aus dem Oman am Rumpf hoch, zu den Dollborden, wo die Männer die Saugnäpfe abschnallten und ins Meer fallen ließen.
    »Bist du in Ordnung?« flüsterte Kalaila neben Evan.
    »In Ordnung?« protestierte Kendrick. »Meine Arme bringen mich um, und meine Beine müssen irgendwo da unten im Wasser geblieben sein, nach dem ich mich bestimmt nicht umschauen werde!«
    »Gut, dann bist du in Ordnung.«
    »Solche Sachen machst du, um dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen?«
    »Nicht oft«, sagte die Agentin aus Kairo. »Andererseits habe ich auch schon Schlimmeres mitgemacht.«
    »Ihr seid alle miteinander verrückt.«
    »Ich bin jedenfalls nicht in eine Höhle voller Terroristen eingebrochen. Ich meine, das ist nun wirklich verrückt!«

    »Schscht«, befahl der Sultan des Oman, rechts von Kalaila. »Die Männer gehen über die Reling. Seid still.«
    Die Palästinenser überrumpelten die schläfrigen Männer, die am Bug, am Heck und mittschiffs Wache gingen, während die Israelis die Gangway zum Oberdeck hinaufrannten und fünf Matrosen gefangennahmen, die an ein Schott gelehnt beim Wein saßen. Wie geplant, weil sie in den Hoheitsgewässern des Omans waren, stürmten die Omaner die Brücke, um dem Kapitän mitzuteilen, daß sie auf

Weitere Kostenlose Bücher