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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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über die Pier fort; die Soldaten gingen voraus und machten den Weg frei.
    »Er trägt denselben weißen Anzug, den er auf einem der Fotos in der Wohnung der Vanvlanderens anhatte«, fügte Kalaila hinzu.
    »Davon muß er Dutzende haben«, meinte Kendrick. »Ich bin mir außerdem sicher, daß er glaubt, darin sieht er unschuldig und gottähnlich aus... Eins muß ich ihm lassen – er hat ganz schön Mumm, daß er sich aus seiner Alpenfestung hinauswagt und hierherkommt, nur ein paar Flugstunden von Riad entfernt.«
    »Wieso?« sagte Achmad. »Hier ist er sicher; die Saudis würden es nicht wagen, diese Irren auch noch aufzuhetzen, indem sie irgendeine Operation jenseits der Grenze durchführen.«
    »Außerdem«, unterbrach Kalaila, »wittert Hamendi dort, wo dieses Schiff herkommt, weitere Millionen. Er sichert sein Terrain, und das ist ein kleines Risiko wert.«
    »Ich weiß, was er macht«, sagte Evan, der mit Kalaila sprach, aber dabei den jungen Sultan anschaute. »Die Saudis würden es nicht wagen«, zitierte er Achmad. »Die Omaner würden es nicht wagen...«
    »Es ist nur vernünftig, die Finger wegzulassen, wenn es um Fanatiker geht. Sollen sie doch im eigenen Morast ersticken«, verteidigte sich der Sultan.
    »Das ist nicht der springende Punkt.«
    »Was dann?«
    »Wir rechnen darauf, daß alle diese Leute, vor allem die Führer aus dem Baaka-Tal, wenn sie herausfinden, daß das meiste, was sie bezahlt haben, ein Haufen Scheißdreck ist, Hamendi einen Fünfzig-Millionen-Dollar-Dieb nennen werden. Dann ist er ein Paria, ein Araber, der Araber für Geld verraten hat.«
    »Die Kunde wird eilen wie Falken im Wind, wie mein Volk
noch vor ein paar Jahrzehnten gesagt hätte«, pflichtete Achmad ihm bei. »Nach allem, was ich über den Libanon weiß, werden Dutzende von Killerkommandos auf ihn angesetzt werden, nicht nur des Geldes wegen, sondern weil er sie zum Narren gehalten hat.«
    »Das ist das Optimum«, sagte Kendrick. »Das ist das, was wir hoffen. Aber er verfügt überall auf der Welt über Millionen, und es gibt Tausende von Schlupfwinkeln.«
    »Worauf willst du hinaus, Evan?« fragte Kalaila.
    »Vielleicht können wir am Zeitplan drehen und mit etwas Glück das Optimum sicherstellen.«
    »Sprich englisch, nicht lateinisch«, forderte die Agentin aus Kairo.
    »Das da unten ist ein Zirkus. Die Soldaten können die Menge kaum zurückhalten. Man müßte nur einen Funken ins Pulverfaß werfen, die Leute dazu bringen, daß sie einstimmig schreien, brüllen, bis ihre Stimmen die verfluchte Stadt erschüttern... Fardschuna! Fardschuna! Fardschuna! «
    »Zeigt es uns«, übersetzte Achmad.
    »Ein paar Kisten werden aufgerissen, die Gewehre im Triumph geschwenkt... dann finden sie die Munition und verteilen sie.«
    »Und die Irren schießen sie in die Luft«, ergänzte Kalaila, »bloß gehen die Gewehre nicht los.«
    »Dann werden noch mehr Kisten aufgerissen«, fuhr der Sultan fort, von dem Enthusiasmus der beiden angesteckt. »Die Ausrüstung ist ruiniert, die Rettungsflöße sind aufgeschlitzt, die Flammenwerfer spucken nur. Und Hamendi ist hier!... Wie kommen wir dort hinüber?«
    »Gar nicht, keiner von euch beiden«, sagte Kendrick bestimmt und winkte ein Mitglied der Brigade Masada heran. Der Mann rannte auf ihn zu, und Kendrick sprach schnell weiter und gab Achmad und Kalaila keine Chance, zu Wort zu kommen. Sie starrten ihn fassungslos an. »Sie wissen, wer ich bin, nicht wahr?« fragte er den Israeli.
    »Ich soll’s zwar nicht wissen, aber natürlich weiß ich es.«
    »Ich gelte als Leiter dieser Einheit, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich bin dankbar dafür, daß da noch andere -«
    »Unerheblich! Ich bin der Leiter.«
    »Schon gut, Sie sind der Leiter.«

    »Ich will, daß diese beiden Personen sofort unter Kabinenarrest gestellt werden.«
    Der Protest des Sultans und von Kalaila ging in der Reaktion des Israelis unter. »Haben Sie den Verstand verloren? Dieser Mann ist -«
    »Meinetwegen kann er Mohammed persönlich sein, und sie Kleopatra. Sperrt sie ein!« Evan stürmte auf die Gangway zu und zu der hysterischen Menge auf der Pier hinunter.
     
    Kendrick entdeckte einen Palästinenser vom fünfköpfigen ›Entladetrupp< und zog ihn weg von einer Gruppe von Soldaten und schreienden, staunenden Zivilisten, die sich um einen der chinesischen Panzer drängte. Er flüsterte dem Mann rasch etwas ins Ohr, und der Araber nickte und zeigte auf einen seiner Kameraden in der Menge, gab ihm mit Gesten zu verstehen,

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