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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zornig ins Wort. »Und Sie behaupten, Sie kommen vom Mahdi?«
    »Das ist ein Punkt für ihn, Engländer«, sagte Saja Jatim. »Warum haben Sie ihnen nicht geholfen?«
    »Weil ich Verschiedenes erfahren wollte, deshalb. Und jetzt weiß ich es. Kalaila – und er.«
    »Sie haben ganz ungewöhnliche Phantasien, o ja, die haben
Sie, wie immer Sie heißen mögen – was ich nicht weiß. Von einem Hirngespinst könnten wir Sie aber befreien. Wir sind praktisch schon unterwegs nach Bahrein, um uns mit dem Mahdi zu treffen, und ich schlage vor, wir nehmen Sie mit. Der große Mann wird gewiß entzückt sein, Sie wiederzusehen, da Sie ihm ja so unendlich wichtig sind.«
    »Ich bin einverstanden«, sagte Asra.
    »Nach Bahrein?« schrie MacDonald. »Wie, zum Teufel, wollen Sie denn da hinkommen?«
    »Soll das heißen, das wissen Sie nicht?« sagte Kendrick.
     
    Emmanuel Weingrass stieg, nach dem letzten Hustenanfall noch immer nach Luft ringend, vor dem Friedhof in Dschabal Sa’ali aus dem Wagen. Seine schmale Brust hob und senkte sich wie im Krampf. Er wandte sich an den Fahrer, der ihm die Tür offenhielt, und sagte ehrfurchtsvoll, mit betont britischem Akzent: »Ich werde an den Gräbern meiner englischen Ahnen beten, was nur noch wenige tun. Holen Sie mich in einer Stunde wieder ab.«
    » Stunne ?«fragte der Mann, einen Fingerin die Höhe streckend. »Asra?« wiederholte er, was auf arabisch »Stunde« bedeutete.
    »Ja, mein Freund. Das ist eine Pilgerfahrt, die ich jedes Jahr mache. Verstehen Sie das?«
    »Ja, ja. As - salah . Allahu akbar «, antwortete der Fahrer, nickte hastig und sagte noch einmal, er verstehe, daß der Herr beten wolle, und Gott sei groß. Er hatte auch Geld in der Hand, mehr Geld als erwartet, und wußte, daß er noch mehr bekommen konnte, wenn er in einer Stunde wiederkam.
    »Gehen Sie jetzt«, sagte Weingrass. »Ich möchte allein sein – sibni fihali .«
    »Ja, ja.« Der Mann schloß die Tür, lief auf die andere Seite, schob sich hinter das Steuer und brauste davon. Weingrass erlaubte sich einen kurzen Krampf, ein bebendes Aufhusten, schlimmer als das vorhergehende, sah sich um und ging dann quer durch den Friedhof auf ein Haus zu, das mehrere hundert Meter entfernt inmitten eines Feldes stand. Zehn Minuten später wurde er in den Keller geführt, wo der israelische Geheimdienst seine Führungsstelle eingerichtet hatte.
    »Weingrass!« rief der Mossad-Agent. »Gut, Sie wiederzusehen!«
    »Das ist nicht wahr! Sie waren noch nie glücklich, mich zu
sehen oder am Telefon meine Stimme zu hören. Sie wissen überhaupt nichts über Ihre Arbeit, Sie sind nur ein Buchhalter – und ein geiziger dazu.«
    »Aber Manny, wir wollen doch nicht...«
    »Ich sage, wir wollen – und zwar sofort«, fiel Weingrass ihm ins Wort und sah zu Ben-Ami und den fünf Männern der Masada-Brigade hinüber. »Hat einer von euch Außenseitern der Gesellschaft einen Schluck Whisky? Ich weiß, daß dieser sohla keinen hat«, fügte er hinzu, womit er abermals darauf anspielte, daß der Mossad-Mann ein Geizkragen war.
    »Nicht einmal Wein«, antwortete Ben-Ami. »Alkohol gehört nicht zu unseren Vorräten.«
    »Die zweifellos er besorgt hat. Na schön, Buchhalter, erzählen Sie mir alles, was Sie wissen. Wo ist mein Sohn Evan Kendrick?«
    »Hier. Und damit habe ich auch schon alles gesagt, was uns bekannt ist.«
    »Wie üblich. Sie sind dem Sabbat schon immer drei Tage hinterhergehinkt.«
    »Manny...«
    »Beruhigen Sie sich. Sie kriegen sonst einen Herzinfarkt, und ich möchte nicht, daß Israel seinen miesesten Buchhalter verliert. Wer kann mir mehr sagen?«
    »Ich!« schrie Yakov, Codename Blau. »Wir sollten in diesem Augenblick – und schon seit Stunden – die Botschaft beobachten und auskundschaften. Wir haben einen Auftrag, der nichts mit Ihrem Amerikaner zu tun hat.«
    »Also nicht nur einen Buchhalter – einen Hitzkopf habt ihr außerdem unter euch«, sagte Weingrass. »Und wen noch?«
    »Kendrick ist ohne Rückendeckung seiner Regierung hier«, antwortete Ben-Ami. »Er wurde zwar hergeflogen, ist jetzt aber ganz auf sich gestellt. Wenn er gefaßt wird, kennt ihn keiner.«
    »Woher haben Sie diese Information?«
    »Von einem unserer Leute in Washington. Ich weiß nicht, von wem, und auch nicht, von welcher Abteilung oder welchem Geheimdienst.«
    »Ihr werdet ein Telefonbuch brauchen. Wie sicher ist dieses Telefon?« Weingrass setzte sich an den Tisch.
    »Ich kann für nichts garantieren«, sagte der Mossad-Agent.

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