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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Atem. »Die Mossad?« flüsterte er.
    »Da hast du verdammt recht!«
    »Scheiße!« fluchte der Sultan von Oman ins Telefon.
     
    Der kleine Rockwell-Jet, der sechs Passagieren Platz bot, überflog auf seiner Dreizehnhundert-Kilometer-Route in das Emirat Bahrein die Vereinigten Arabischen Emirate und den Persischen Golf in einer Höhe von fast elftausend Metern. Beunruhigend schweigsam und selbstsicher saß Anthony MacDonald allein in der ersten Sitzreihe; Asra und Kendrick zusammen in der letzten. Die Tür zum Cockpit war abgeschlossen, und – hatte der Mann gesagt, der sie mit dem Militärflugzeug erwartet hatte – sie würde abgeschlossen bleiben, bis sie alle wieder von Bord gegangen waren. Niemand durfte sie sehen. Auf dem Flugplatz von Bahrein, auf der Insel Al Muharrak, würde sie jemand abholen, der sie durch die Einreisekontrolle schleuste.
    Kendrick und Asra hatten während des Fluges den Zeitplan studiert. Da Asra noch nie in Bahrein gewesen war, machte er sich Notizen – hauptsächlich Ortsnamen und ihre Schreibweise. Es war für Kendrick sehr wichtig, daß er und Asra sich trennten – wenigstens für eine Stunde. Der Grund war natürlich MacDonald, dieser unwahrscheinlichste aller Agenten des Mahdi. Der Engländer konnte Kendrick vielleicht auf kürzestem Weg direkt zum Mahdi bringen, und wenn das der Fall war, wollte Kendrick den »Kronprinzen« der Terroristen los sein.
    »Vergiß nicht, wir sind zusammen geflohen, als man uns in die Dschabal Scham bringen wollte, und Interpol und die Geheimdienste von Amerika und Europa werden überall nach uns fahnden – mit Fotos von uns. Wir können es nicht riskieren, daß man uns am hellichten Tag zusammen erwischt. Nach Sonnenuntergang ist das Risiko nicht mehr so groß, aber auch dann müssen wir Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.«
    »Was für Vorsichtsmaßnahmen?«

    »Andere Kleider kaufen, zum Beispiel; in diesen Sachen sehen wir wie Rowdys aus. Das ist in Maskat unter den gegebenen Umständen gut und richtig. Hier aber nicht. Fahr mit dem Taxi nach Al Manama, das ist die Stadt jenseits des Dammes, der die kleine und die große Insel verbindet, und nimm dir ein Zimmer im Hotel Aradus auf Wadi Al Ahd. In der Hotelhalle ist ein Männermodegeschäft. Kauf dir einen Straßenanzug im westlichen Stil und laß dir die Haare schneiden. Schreib dir alles auf.«
    »Das tu’ ich ja.« Asra schrieb schneller.
    »Trag dich als – Jatim ist eigentlich in Bahrein ein recht häufiger Name, aber wir wollen nicht leichtsinnig sein.«
    »Und wenn ich den Namen meiner Mutter nehme? Ishaad?«
    »Den haben sie bestimmt auch in ihrem Computer gespeichert. Nimm Faruk, alle Welt nennt sich Faruk. T. Faruk. Ich melde mich in ein, zwei Stunden bei dir.«
    »Und was wirst du tun?«
    »Na, was schon?« sagte Kendrick, nahe daran, die Wahrheit zu erzählen. »Ich bleibe bei diesem Engländer, der behauptet, daß er für den Mahdi arbeitet. Falls das wider Erwarten stimmt, wird sich das Treffen heut abend leicht arrangieren lassen. Aber, ehrlich gesagt, ich glaube ihm nicht, und wenn er der Lügner ist, für den ich ihn halte, muß ich wissen, für wen er tatsächlich arbeitet.«
    Asra sah den Mann an, der für ihn Amal Bahrudi war, und sagte leise: »Du lebst in einer viel komplizierteren Welt als ich. Wir kennen unsere Feinde. Wir richten unsere Waffen auf sie und versuchen sie zu töten, weil sie sonst uns töten würden. Bei dir kommt es mir so vor, als könntest du nie sicher sein, als müßtest du vor jedem Kampf erst feststellen, wer eigentlich der Feind ist.«
    »Auch ihr müßt euch heimlich unter eure Feinde mischen, um etwas über sie zu erfahren, und müßt immer vor Verrätern auf der Hut sein. Unsere und eure Vorsichtsmaßnahmen sind gar nicht so verschieden.«
    »Infiltration ist nicht schwierig, wenn Tausende sich kleiden wie wir, sprechen wie wir. Und was die Verräter angeht, haben wir in Maskat versagt, das hast du uns bewiesen.«
    »Ich?«
    »Die Fotos, Bahrudi!«
    »Natürlich! Entschuldige, ich hab’ an was anderes gedacht.«

     
    Das stimmte zwar, doch durfte er sich einen zweiten Ausrutscher dieser Art nicht leisten. Asra sah ihn sehr seltsam an. Er mußte seine Zweifel zerstreuen. Und das schnell. »Da wir gerade bei den Fotos sind – deine Schwester wird beweisen müssen, daß sie die verräterische Brut mit Stumpf und Stiel ausgemerzt hat. Ich schlage andere Fotos vor: ein paar Leichen vor einer zertrümmerten Kamera und auf Band gesprochene Aussagen, die

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