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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Schwester weitererzählen. Plötzlich mischte sich Christinas Ehemann ein:
    »Wusste sie denn nun, von wem die Blume war?«
    Christina hielt inne und dachte nach. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein. Mir hat sie jedenfalls nichts gesagt.«
    »Hat ihr jemand Blumen geschickt?«, fragte Irene.
    »Eine einzelne Blume. Eine große weiße Chrysantheme mit einer Karte, auf der etwas Unverständliches stand.«
    »Erinnern Sie sich, was das war?«
    »Nein. Sie sagte, dass auf der Karte kein Name gestanden habe, nur ein paar hingeschmierte Zahlen und Buchstaben.«
    »Merkwürdig, jemandem, der in einem Blumenladen arbeitet, eine Blume zu schicken«, dachte Irene laut nach.

    »Das hat Ingela auch gesagt«, pflichtete ihr Christina bei.
    »Wann hat sie diese Blume bekommen?«
    Die Eheleute Mogren versuchten sich gemeinsam daran zu erinnern, an welchem Tag der Woche es gewesen war.
    »Wir haben immer montags oder dienstags miteiander telefoniert. Bereits seit wir von zu Hause ausgezogen waren. Wir waren uns immer sehr nah.«
    Christinas Augen füllten sich mit Tränen, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte. Sie trocknete sich mit einem Papiertaschentuch die Tränen, schluckte ein paarmal und fuhr dann fort:
    »Ingela muss mich letzten Dienstag angerufen haben. Wir konnten nicht lange reden, weil ich Tobbe zum Hockey fahren musste. Sie erzählte, dass eine Blume an der Klinke ihrer Wohnungstür gehangen habe, als sie am Vorabend von der Arbeit gekommen sei. Also am Montag. Als Ingela sie auswickelte, sah sie, dass es sich nur um eine einzelne Chrysantheme handelte. Und dann noch dieser bekloppte Zettel. Erst dachte sie, Leif hätte sich einen Spaß erlaubt. Aber als sie ihn anrief und sich für die Blume bedanken wollte, wusste er von nichts.«
    Irene dachte darüber nach, ob die Blume von Bedeutung sein könnte. Ihre Erfahrung sagte ihr, dass alles, was in einer Ermittlung von der Normalität abwich, in der Regel für den Fall relevant war.
    »Die Blume war also nicht von einem Boten gebracht worden ?«, fragte sie der Deutlichkeit halber nach.
    »Nein. Ingela sagte, sie sei in normales Zeitungspapier gewickelt gewesen«, antwortete die Schwester.
    »Wissen Sie, was sie mit der Blume gemacht hat?«
    »Was weiß ich … Vermutlich hat sie sie in eine Vase gestellt. Aber ich weiß es nicht. Darüber haben wir nicht gesprochen.«
    »Haben Sie die Wohnungsschlüssel dabei?«
    »Ja. Ich vermute, dass wir dort nicht hinkönnen, ehe Sie mit Ihren Untersuchungen …«

    »Genau so ist es. Wir müssen uns dort erst einmal umsehen, bevor Sie die Wohnung wieder betreten können. Sie bekommen die Schlüssel so rasch wie möglich zurück«, sagte Irene und erhob sich, um zu signalisieren, dass das Gespräch beendet sei.
     
    Früher waren die Arbeiterhäuser in Majorna heruntergekommen, aber seit der Renovierung der alten Landshövdinge-Häuser hatte sich der Stadtteil in eine attraktive Gegend verwandelt. Nicht zuletzt die schönen Innenhöfe verliehen dem Viertel einen gemütlichen Charakter.
    Ingela Svensson hatte eine Zweizimmerwohnung in der Såggatan bewohnt. Vor Betreten der Räume streiften sich die Beamten bequeme Plastikhandschuhe, Schuhschutz und OP-Mützen über. Die Wohnung lag im Erdgeschoss, war aber luftig und hell. Der Verkehr von der Karl Johansgatan und vom Götaleden war bis in die Wohnung zu hören, allerdings nur als leises Rauschen. Das Wohnzimmer lag zur Straße. Vom Küchen- und Schlafzimmerfenster aus hatte man Aussicht auf den kleinen Innenhof. Er war sehr idyllisch mit seiner großen Kastanie und mehreren Beeten, in denen immer noch unterschiedliche Rosen blühten.
    Ingelas Wohnung war sehr ordentlich. Nichts deutete auf einen Kampf hin. In einem Kleiderschrank befanden sich Mäntel und Schuhe. In einer hübschen Handtasche aus schwarzem Leder lagen Ingelas Handy, ihre Brieftasche und diverse Kosmetikartikel. Einen Schlüsselbund konnte Irene nirgends entdecken, weder in der Handtasche noch in irgendeiner Manteltasche. Also musste Ingela ihre Schlüssel dabeigehabt haben, als sie ihrem Mörder begegnete. Aber warum nur die Schlüssel und nicht die ganze Tasche? Offensichtlich war sie davon ausgegangen, dass sie nicht länger wegbleiben werde.
    Von der Diele führte eine Tür in ein kleines, mit schwarzen und weißen Fliesen frisch renoviertes Badezimmer.
    Das Wohnzimmer wirkte mit einem Mix aus älteren Möbeln
kombiniert mit dem IKEA-Standardsortiment recht persönlich eingerichtet. Neben einer

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