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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nicht - es ist so seltsam«, erwiderte Sloan und zündete ein Streichholz an seiner Schuhsohle an, um den Mann zu beleuchten, in dessen Brust Hawks Messer steckte. »Obwohl dieser hier wie ein Crow gekleidet und bemalt ist, glaube ich nicht, dass er zu unseren Erzfeinden zählte.«
    »Und was für ein Indianer war er?« Hawk wollte vom Pferd springen und den toten Krieger selbst inspizieren. Aber Skylar hielt sich an ihm fest, und er mochte sich nicht losreißen. Außerdem vertraute er auf Sloans Urteil.
    »Ein Halbblut. Irgendwie erinnern mich seine Züge an die Arikara. «
    Nun meldete sich Crazy Horse zu Wort. »Auch die Arikara waren stets unsere Feinde. Aber dieser Mann gab sich für einen Crow aus. Sehr merkwürdig.«
    »Allerdings«, bestätigte Sloan. »Wenn ich mich recht entsinne, habe ich ihn schon einmal gesehen.«
    »Wo?« fragte Hawk.
    »Er hing beim Fort Abraham Lincoln herum und versuchte sich als Späher zu verdingen.« .
    »Und weil die weiße Army ihn nicht anheuerte, ging er zu den Crow«, ergänzte Crazy Horse. »Was bedeutet das?« Verächtlich spuckte er auf den Toten.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Sloan.
    Zwei der Sioux, die sie begleitet hatten, schwangen sich von ihren Pferden. Offensichtlich wollten sie die Leichen skalpieren. Aus ihrem Lager war eine Frau entführt worden, und sie hatten sich auf den Kriegspfad begeben, um sie zurückzuholen. Deshalb standen ihnen die Skalps von Rechts wegen zu. Diese Indianer waren Feiglinge gewesen, die einen Krieger von hinten angegriffen und eine wehrlose Squaw verschleppt hatten. Also mussten sie verstümmelt werden, damit sie im späteren Leben kein Unheil mehr anrichten konnten.
    Kurz entschlossen schwenkte Hawk seinen Hengst herum. Einen so grausigen Anblick mochte er Skylar nicht zumuten. Deshalb würde er später über das Problem de sonderbaren >Crow< nachdenken.
    Sie lehnte schweigend an seiner Brust und zuckte nicht einmal zusammen, als die Sioux mit schrillem Triumphgeschrei die Skalps der Feinde erbeuteten.
    »Alles in Ordnung?« fragte er leise, und sie nickte »Gott sei Dank! Dann kannst du es heute abend genießen, mich auf den Knien zu sehen.«
    Verwundert wandte sie sich zu ihm, und er wischte einen Schmutzfleck von ihrer Wange. »Earth Woman hat gestanden, dass sie den Pfeffer in deinen Kochtopf gestreut hat.«
    »Oh, dieses Biest!«
    »Tut mir leid. Aber auch du müsstest dich bei mir entschuldigen.«
    »Wieso?«
    »Weil dein Verdacht gegen mich unberechtigt war. Ich habe mich heute Morgen nicht mit Earth Woman getroffen.«
    »Also gut - tut mir leid.«
    »In Zukunft sollten wir einander glauben. Dann wäre das Leben viel einfacher. Was meinst du dazu?«
    »Einverstanden.«
    Er versetzte Tor in schnelleren Trab. Inzwischen ritten die anderen hinter ihnen her. Als sie das Lager erreichten, eilten ihnen trotz der späten Stunde mehrere Männer, Frauen und Kinder entgegen. Die Squaws übernahmen die Skalps.
    Um dem allgemeinen Trubel auszuweichen, trug Hawk seine Frau so schnell wie möglich ins Zelt. »Bist du verletzt?«
    »Nein, nur mein Fußknöchel ist umgeknickt. Und weil dieser Mann seine Hand auf meinen Mund presste , biss ich mir in die Lippen ...« Plötzlich hielt sie inne. »Hawk - seltsamerweise sprach er englisch.«
    »Sloan sagte, der Kerl sei ein -Halbindianer gewesen, den er bei einem Army-Fort gesehen habe.«
    »Kommen solche Attacken oft vor?«
    »Ja und nein. Die Crow und die Sioux sind schon endlos lange verfeindet, bekämpfen sich erbittert und stehlen einander die Pferde. Aber dieser Angriff ist mir ein Rätsel - trotz deines blonden Haars, das für viele Indianer eine kostbare Beute wäre.«
    »Tatsächlich?« fragte sie lächelnd, und er atmete erleichtert auf. Zum Glück hatte Skylar das schreckliche Abenteuer gut überstanden.
    »Und jetzt möchte ich dich auf den Knien sehen.«
    Es gab keinen Zweifel mehr - es ging ihr wirklich gut. Hawk ließ sich auf ein Knie nieder. »Hiermit bitte ich dich inständig um Verzeihung. Genügt das?«
    »Könntest du etwas mehr Demut in deine Stimme legen?«
    »Ich gebe mir doch ohnehin die größte Mühe. Sei mir nicht mehr böse, Skylar. Ich weiß, du hast den ganzen Tag gearbeitet und dich wie eine perfekte Sioux-Squaw verhalten. Hast du mir jetzt verziehen?«
    »Ja, natürlich. Immerhin hast du mir das Leben gerettet. «
    »Diese seltsamen Crow hätten dich nicht getötet«, entgegnete er und stand auf.
    »Doch, ganz bestimmt.«
    »Nun bist du in Sicherheit.«
    »O Hawk,

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