Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der indiskrete Roboter

Der indiskrete Roboter

Titel: Der indiskrete Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Branstner
Vom Netzwerk:
sicher?«
    »Natürlich ist das sicher, wo es doch ein altes Prinzip ist. Es beruht auf der Mustergleichung der Felder. Die Herren Konstrukteure haben die Mustergleichung in die neue Konstruktion übernommen und damit, ohne es zu wissen, auch den Effekt der Kontaktreserve.«
    »Das kommt vor«, kommentierte der Kurzsichtige.
    »Besten Dank«, sagte Sara und schaltete sich aus der Verbindung aus, um sogleich eine andere mit der Lotsenstation herzustellen. Da dort nicht Sechsundsechzig gespielt wurde, kam die Verbindung sofort zustande, und Sara unterrichtete Gustav und Fredy von der Möglichkeit, Siebenundneunzig f einfach abzuklammern.
    »Ist das in der jetzigen Konstruktion überhaupt vorgesehen?« fragte Fredy.
    »Natürlich nicht«, entgegnete Sara. »Dann würde es bei einem Defekt automatisch vonstatten gehen.« 

    »Also müßt ihr doch bis zum wunden Punkt Vordringen.«
    »Das ist nach wie vor die Schwierigkeit«, gab Sara zu, »nur müssen wir dann nicht mehr reparieren, sondern brauchen nur die Verklammerung zu lösen.«
    Der Altlotse hatte sich, sobald er das Wort abklammern gehört hatte, mit dem Computer beschäftigt und trat jetzt neben Fredy an den Schirm. »Also paß auf, Sara! Ihr löst die Elemente TKL 26 und 27, dadurch wird der Weg über die Schadstelle blockiert, und es entsteht eine Brücke.«
    Sara wartete auf weitere Erklärungen Gustavs, und als er nichts weiter sagte, fragte sie verwundert: »Ist das alles?«
    »Ja, das ist schon alles.«
    »Und wie wir am besten an Siebenundneunzig f herankommen, hast du da keine Idee?«
    Statt zu antworten, nieste Gustav gewaltig und traf Saras Gesicht auf dem Bildschirm. Gustav wischte hastig mit dem Ärmel über den Schirm.
    »Entschuldige bitte.«
    »Bitte.«
    »Also«, sagte Gustav verlegen, »da mußt du mir noch mal den Schemaplan zeigen.«
    Sara nahm den Plan und hielt ihn sich vor die Brust. Gustav beugte sich vor. Während er noch grübelte, trat der Roboter neben den Altlotsen und sagte: »Da hilft nur Gewalt.«
    Gustav trat erschrocken einen Schritt zur Seite.
    »Er hat noch den Würfelzucker drin«, meinte Sara lachend.

    »Man muß«, erklärte der Roboter unbeirrt, »den Schutzmantel des zentralen Niedergangs durchstoßen, etwa zwei Meter unterhalb der Einstiegluke, dann hat man direkten Zugang zur Schadenstelle.«
    »Das Ei des Kolumbus!« rief Fredy begeistert. »Unser Oskar hat wirklich Einfälle, seitdem ich ihm . . .«
    »Darüber reden wir noch«, unterbrach Sara den Junglotsen und beendete die Verbindung, denn die Lorak war jetzt so weit an den Leuchtturm herangekommen, daß Boris die Koppelung vornehmen konnte. Er brachte die Lorak in einen Abstand von etwa fünf Metern längsseits des Leuchtturms, arretierte Höhe und Geschwindigkeit und fuhr dann zwei Parallelstäbe aus der Lorak, deren Haftschalen am Leuchtturm ansetzten.
    Sobald die beiden Raumlotsen übergestiegen waren, schaltete Sara als erstes im Hauptraum des Leuchtturms den Sauerstoffgeber an, während Boris den Werkzeugschrank öffnen wollte, was ihm jedoch nicht sogleich gelang, da die Tür klemmte. Als er es mit einem Ruck versuchte, gab die Tür unverhofft nach, so daß er nach hinten taumelte und dabei, ohne es zu bemerken, einen Hebel herunterdrückte. Boris fluchte und rieb sich den Ellenbogen, nahm Stichsäge, Hammer, Meißel, Schraubenzieher, Schraubenschlüssel und ein Bandmaß aus dem Schrank und trat neben Sara, die am Schaltpult probeweise Knöpfe drückte.
    »Tot, wie?«
    Sara nickte. »Hast du alles, was wir brauchen?«

    »Ich will hoffen, daß wir nicht mehr brauchen, als ich habe.«
    Die beiden traten zum Niedergang, einer senkrecht in die Tiefe führenden Röhre von achtzig Zentimetern Durchmesser. Boris legte außer Hammer und Meißel das Werkzeug ab und stieg in den Niedergang. Jetzt nahm Sara das Bandmaß, zog das Meßband zu zwei Meter Länge heraus und ließ es in den Niedergang gleiten. Boris schlug mit Hammer und Meißel an der Stelle, wo das Meßband endete, ein hosenknopfgroßes Loch in die Wand des Niederganges, ließ sich von Sara die batteriegetriebene Stichsäge reichen, führte das Sägeblatt in das Loch ein und schnitt eine Scheibe von gut dreißig Zentimetern Durchmesser aus der Wand. Sara nahm ihm die Scheibe ab und gab ihm Schraubenschlüssel und Schraubenzieher. Boris verschwand bis zu den Schultern in der Wand des Niedergangs. Gleich darauf hörte Sara ein unterdrücktes Fluchen.
    »Geht es nicht?« erkundigte sie sich.
    »Wenn ich um

Weitere Kostenlose Bücher