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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Budinger
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sagte Alec todernst und beugte sich vor. »Sonst rufen wir die Polizei!«
    New Yorker Kids waren selten auf den Mund gefallen.
    »Ich will euch hel…« In diesem Moment entdeckte Cotton Pete neben sich, der einen Ausreißer einfangen wollte. Er stieß den Jungen zur Seite. Im gleichen Augenblick packte Alec trotzig den blauen Frosch. Cotton beugte sich hinab, schüttelte Alecs Handgelenk und zwang die Finger des Jungen auseinander. Der Frosch sprang Pete aus der Handfläche und in Cottons Gesicht. Von dort prallte er ab und landete geschickt auf allen vieren auf dem Fußboden.
    »Hilfe!«, kreischte Alec und versuchte, Cotton zu treten. Im nächsten Moment hatte Cotton sich die beiden Jungs gegriffen und zerrte sie über den Flur. Zuerst brüllten die zwei wie am Spieß, dann wurde Alec merkwürdig schlaff.
    »Notfall!«, rief Cotton, dessen Wange plötzlich ganz taub wurde. Wo blieb der Sicherheitsmann?
    Er bugsierte die beiden Jungen direkt zur Intensivstation und betete, dass sie am Wochenende besetzt war.
    Cotton rannte in eine Gruppe Pfleger hinein und brachte mit schleppender Stimme eine Warnung vor dem Froschgift heraus, ehe ihm die Beine schwer wurden. Die Luft schien dünner zu werden und aus ihm herauszuströmen. Zugleich drückte eine unsichtbare Kraft seinen Brustkorb zusammen.
    Cotton wurde schwarz vor Augen.
*
    In der inzwischen vertrauten Umgebung der Krankenstation erwachte Cotton. In seiner Armbeuge steckte ein Zugang, und aus einem Beutel neben dem Bett tropfte es direkt in seine Vene.
    Seine Beine waren noch seltsam gefühllos, aber er konnte immerhin die Zehen bewegen.
    Jemand beugte sich mit ernster Miene über ihn. Es war Dr. Sheffer.
    »Was soll ich mit Ihnen nur anfangen«, sagte sie.
    »Geht es dem Jungen gut?«, fragte Cotton.
    Die Ärztin nickte. »Wir haben die entsprechenden Gegenmittel für das Toxin vorrätig. Das war sein Glück. Dennoch frage ich mich, wie das passieren konnte.«
    »Ihre Sicherheitsmaßnahmen sind zu lasch«, sagte Cotton vorwurfsvoll und stemmte sich hoch. »Jeder kann ins Labor, das habe ich letztens schon bemerkt. Die Kinder haben mit den giftigen Fröschen gespielt.«
    »Dann erklären Sie mir bitte, wieso kein einziger Frosch aus dem Labor fehlt? Und auf dem Flur war kein Tier zu finden.«
    Cotton presste die Zähne aufeinander, drehte sich zur Seite und zog sich am Bettgestell hoch. »Ich habe die Frösche selbst gesehen. Eins von den Biestern ist mir ins Gesicht gesprungen. Sonst wäre ich ja wohl kaum hier.«
    »Sie und der kleine Alec litten unter einer Vergiftung mit Batrachotoxin, das ist richtig …«
    Cotton beschlich das Gefühl, dass der Pferdefuß nach dem unausgesprochenen aber nicht lange auf sich warten ließ.
    Langsam und deutlich, als spräche sie zu einem geistig Zurückgebliebenen, fügte Sheffer hinzu: »Die Kinder haben mit Plastikfröschen gespielt. Die lagen überall auf dem Flur herum. Wir benutzen die bunten Spielzeugtiere in den Plexiglas-Schachteln für Vorführungen und zur Unterhaltung der Kinder im Warteraum.«
    Das darf doch nicht wahr sein. »Die Frösche haben gelebt!«, stieß Cotton hervor.
    »Die Frösche unseres Projekts und die Kontrollgruppe waren aber vollzählig.«
    »Woher stammt dann das Gift? Und wieso tauchten die Kids ausgerechnet vor meinem Zimmer auf?«
    Sheffers Miene wurde eisig. »Wenn es Ihnen gut genug geht, Fragen zu stellen, hätte ich auch einige Fragen an Sie, Mr Mitchell.«
    Das fehlte noch. »Jemand hat es auf mich abgesehen. Erst die Maden im Bio-Bag, der für mich vorgesehen war, dann die Riesenameisen. Und jetzt giftige Frösche.«
    »Das ist doch lächerlich. Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen das nicht abkaufe. In Ihrem Umfeld passieren seltsame Dinge. Ich werde den Verdacht nicht los, dass Sie aus einem bestimmten Grund hier sind.«
    Cotton nickte enthusiastisch. »Das stimmt. Ich würde gerne gesund werden und meinen nächsten Geburtstag erleben.«
    Sheffer tat seinen Sarkasmus mit einer ungeduldigen Geste ab. »Wir haben uns über Sie erkundigt. Ihre einweisende Ärztin Dr. Hunter ist in Wahrheit gar keine Medizinerin. Die Versicherung, bei der Sie arbeiten, konnte uns das nur auf eine schriftliche Nachfrage hin bestätigen, am Telefon kannte Sie niemand. Und wenn man Sie googelt, gibt es keine Einträge zu Ihrer Person. Keine Urlaubsfotos, keine Facebook-Seite, nichts.«
    »An Ihnen ist ja eine richtige Kriminalistin verloren gegangen.« Cotton wurde allmählich sauer.
    »Und Sie stellen sehr

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