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Der italienische Geliebte (German Edition)

Der italienische Geliebte (German Edition)

Titel: Der italienische Geliebte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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    »Natürlich.« Sie erklärte ihm den Weg.  
    »Das klingt ja schrecklich kompliziert«, sagte er. »Sie müssen nicht zufällig in dieselbe Richtung?«  
    »Ich wohne in Little Morton, ungefähr drei Kilometer von hier.«  
    »Ich kann Sie mitnehmen, wenn es Ihnen recht ist.«  
    »Ja, gern… aber der Hund…«  
    »Je mehr, desto lustiger. Ich liebe Hunde.«  
    Er beugte sich zur anderen Seite und öffnete ihr die Mitfahrertür. Sie ließ die Zigarette auf die Straße fallen und stieg ein. Der Spaniel rollte sich zu ihren Füßen zusammen.  
    »Wie heißt er?«, fragte er.  
    »Julia.«  
    »Hübsch.« Er fuhr los. »Mein Name ist Edward Robinson, aber meine Freunde nennen mich Ned.«  
    Er hatte ein schmales, gut geschnittenes Gesicht, schwarzes Haar, das glatt aus der Stirn gestrichen war, braune Augen und einen schmalen roten Mund. Auf seinen Handrücken sprossen schwarze Härchen. Wenn sie ihm die richtigen Signale gäbe, würde er sie zum Essen einladen und mit ihr ins Bett gehen. Wäre das die angemessene Rache, fragte sie sich. Würde sie Milo damit so sehr verletzen, wie er sie verletzt hatte?  
    Aber sie fror, war müde und fand es viel zu anstrengend, freundliche Konversation zu machen, geschweige denn Leidenschaft zu heucheln.  
    »Ich bin Mrs. Rycroft«, sagte sie. »Wenn Sie hier vorn rechts abbiegen, kommen wir direkt zu meinem Haus. Von dort gibt es einen ganz einfachen Weg nach Oxford.«  
    »Ah ja.« Er lächelte ein wenig bedauernd. »Danke.«  
    An der Alten Mühle hielt er den Wagen am Straßenrand an. »Da wären wir«, sagte er.  
    Sie dankte ihm und wartete an der Straße, bis er abgefahren war. Dann ging sie ums Haus herum nach hinten. In der Spülküche nahm sie Julia die Leine ab und wischte ihr die schmutzigen Pfoten mit einem alten Handtuch ab. In der Küche stand ein blubberndes Eintopfgericht auf dem Herd, und die Geschirrtücher hingen ordentlich gefaltet über dem Halter. Mrs. Hobbs war offensichtlich schon gegangen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so lange unterwegs gewesen war.  
    Sie ging durch das Haus. Die Tür zu Milos Arbeitszimmer stand offen. Sie fand ihn im Esszimmer, wo er an der Terrassentür stand.  
    »Ich nehme an, du willst mich verlassen und sie heiraten«, sagte sie.  
    Er drehte sich um. »Nein.«  
    »Du hast ein Kind mit ihr.«  
    »Sie will mich nicht heiraten.«  
    »Schwer zu glauben.«  
    Er sah so müde und abgeschlagen aus, wie sie sich fühlte. Mit einer kurzen Geste sagte er: »Aber es ist wahr.«  
    »War das Kind geplant?«  
    Er sah sie fassungslos an. »Natürlich nicht. Es war ein Versehen.«  
    »Bist du sicher?«  
    »Wie kommst du auf die Idee, ich würde ein Kind wollen?«  
    »Ich rede nicht von dir, ich rede von ihr. Bist du sicher, dass sie es nicht darauf angelegt hat, schwanger zu werden, damit du sie heiraten musst?«  
    »Absolut.« Er schüttelte heftig den Kopf. »Du verstehst nicht.« Er setzte sich aufs Sofa. Auf dem Beistelltisch stand ein Glas – Whisky, dachte sie –, und er trank einen Schluck. »Tessa will überhaupt nicht heiraten, weder mich noch sonst jemanden. Das hat sie von Beginn an klargestellt. Sie ist sehr selbstständig und unkonventionell. Sie liebt das Abenteuer.«  
    »Hat sie viele Liebhaber?«  
    Er schloss die Augen. »Ich weiß es nicht.« Dann sagte er: »Ja.«  
    »Ich glaube, du siehst das falsch, mein Lieber«, sagte sie kurz und scharf. »Ich glaube, dass keiner ihrer Liebhaber sie heiraten will , weil alle wissen, was für eine Person sie ist. Niemand nimmt gern gebrauchte Ware. Wenn du mich fragst, hat sie die Schwangerschaft geplant, um dich einzufangen.«  
    Er sah zu ihr hinauf. »Nein, das stimmt nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass Tessa mich nicht heiraten will.«  
    Beim Anblick des Schmerzes in seinen Augen trat sie unwillkürlich zurück. Ihre kalte Gefasstheit bröckelte. »Liebst du sie?«, fragte sie leise.  
    »Ich weiß es nicht.«  
    Donnerstag: Sie waren zum Mittagessen bei einem Dozenten am Merton College eingeladen. Das Zimmer ging auf einen grasbewachsenen Innenhof hinaus, und die Wände waren mit dunklem Holz getäfelt. Es roch nach Bienenwachs und alten Schmökern. Ich wollte, ich hätte mir in der Schule mehr Mühe gegeben, dachte Rebecca. Ich wollte, ich wäre ein Blaustrumpf gewesen. Ich wollte, ich hätte Fakten, Zahlen und Landschaften im Kopf, die mich daran hindern würden, ständig daran zu denken. Ich wollte, ich wäre Nonne und

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