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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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es liegt auch sehr viel Detailarbeit an.«
    »Und es gibt absolut keinen Hinweis darauf, dass wenigstens zwei der Opfer miteinander bekannt waren?«, fragte Oberkommissarin Christine Güttler, die einzige Frau im Raum außer Julia Durant.
    »Nach unserem bisherigen Wissensstand, nein«, antwortete die Kommissarin. »Wobei natürlich immer noch die Möglichkeit besteht, dass sie sich kannten, aber wir konnten noch keine Verbindung herstellen. Allerdings muss ich dazu bemerken, dass die Fälle Müller und Kassner noch zu frisch sind, um irgendwelche eindeutigen Aussagen machen zu können. Eines möchte ich aber noch ausdrücklich betonen, und ich hoffe, unser Chef ist damit einverstanden – ich würde es begrüßen, wenn die Presse im Augenblick nichts von diesen Morden erfährt. Sobald wir die Medien im Nacken haben, ist es mit ruhiger Arbeit vorbei.«
    »Das ist ganz in meinem Sinn, Sie wissen ja, wie ich zu diesen Pressefritzen stehe. Gut«, sagte Berger und erhob sich, »dann machen wir für heute Schluss …«
    »Einen Augenblick noch«, wurde er von Durant unterbrochen.
    »Ich will alles über die Kassner wissen. In ihrer Vita darf von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod nichts fehlen. Wer immer das macht, ich will spätestens morgen Mittag die Vita auf meinem Tisch haben. Wie Sie das anstellen, ist mir egal, Hauptsache, ich hab die Sachen. Fahren Sie noch einmal in ihre Wohnung in der Kelsterbacher Straße, und stellen Sie von mir aus alles auf den Kopf. Und sollten Sie irgendetwas finden, das nur annähernd wie ein Tagebuch oder ein Notizbuch aussieht – mitnehmen! Und die Adressenliste der Kassner – ich will, dass jede Person, auch wenn derjenige nicht hier in der Gegend wohnt, befragt wird. Wir können nie ausschließen, dass es sich um einen Täter handelt, der nur sporadisch hier zu tun hat und dann seine Morde begeht.«
    »Wer meldet sich freiwillig?«, fragte Berger.
    Ein etwa dreißigjähriger Mann, dem Durant irgendwann einmal auf dem Gang begegnet war, und Christine Güttler hoben die Hände.
    »In Ordnung, Herr Wilhelm und Frau Güttler werden sich um die Vita kümmern. Ansonsten wünsche ich Ihnen allen noch einen angenehmen Feierabend, wir sehen uns morgen in alter Frische. Ach ja, Frau Durant, ich weiß, Sie hätten eigentlich erst in drei Wochen wieder Bereitschaft, aber ich muss Sie und die Herren Hellmer und Kullmer bitten, schon ab heute auf Abruf bereitzustehen. Es tut mir Leid, aber die Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Ich brauche die besten Leute.«
    »Na danke«, murmelte Julia Durant und rollte mit den Augen. »Das kann eine schöne Bereitschaft werden, wenn der Typ so weitermacht. Aber es lässt sich wohl nicht ändern. Ich fahr jetzt bei Frau Faun vorbei, um ihr die
wunderbare
Nachricht vom Tod ihrer Freundin zu überbringen. Danach geht’s nach Hause, wo ich mir die Tagebücher der Müller vornehmen werde. An Schlaf ist in der nächsten Zeit wohl nicht zu denken.«
    »Wenn er es wie letztes Jahr bei zwei Morden belässt …«
    »Tut er nicht«, sagte sie bestimmt.
    »Und was bringt Sie zu der Überzeugung?«
    »Letztes Jahr lagen mehr als zwei Wochen zwischen den Morden. Diesmal haben wir zwei Tote innerhalb weniger Stunden. Er macht weiter, und zwar so lange, bis wir ihn haben. Er hat Blut geleckt, und sein Durst ist noch längst nicht gestillt. Bis morgen.« Sie nahm ihre Handtasche und die Tagebücher und wollte gerade das Büro verlassen, als sie innehielt, sich umdrehte und fragte: »Hat sich übrigens jemand um den Computer von der Kassner gekümmert?«
    Berger schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich muß sie leider enttäuschen, heute war keiner mehr verfügbar. Zwei Kollegen sind krank, zwei auf einem Seminar, und … Aber morgen früh fährt jemand hin und holt das Ding ab. Versprochen.«
    »Es gibt nichts, was mehr Priorität hat als dieser Fall«, sagte sie bestimmt und verließ das Büro. Hellmer kam ihr nach. »Hör mal, Nadine fragt, ob du nicht Lust hättest, mal wieder vorbeizuschauen? Wie sieht’s aus?«
    »Eigentlich gerne, aber …«
    »Aber was? Komm, ein schöner Abend bringt dich auf andere Gedanken. Und Nadine würde sich wirklich sehr freuen. Gib dir einen Ruck.«
    Julia Durant lächelte Hellmer an. »Kann ich da Nein sagen? Wann soll ich kommen?«
    »Morgen Abend? Es gibt bestimmt auch was ganz Leckeres zu essen. Und dann kannst du auch gleich mal sehen, wie unser Töchterchen gewachsen ist. Jeden Tag ein kleines Stück mehr.«
    »In Ordnung. So gegen

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