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Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Titel: Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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herauszuhören, wo Albert und seine Spießgesellen sich aufhielten und was sie taten. Raimund sah sich noch einmal um und winkte sie dann mit einer Hand vorwärts. Sie banden die drei Pferde aneinander und fesselten ihre Vorderbeine; dann schlichen sie durch das düsterer werdende Licht voran. Raimund stieg ebenfalls ab und folgte ihnen, sein Pferd hinter sich herziehend. Philipp sah, daß er ihm die Nüstern zuhielt.
    Bruno und der andere Waffengefährte Raimunds nahmen lautlos Aufstellung vor ihren jeweiligen Eingängen, Philipp huschte zu der Hütte hinüber, in der er selbst geschlafen hatte, als er die Gastfreundschaft der Köhler genossen hatte. Sein Herz klopfte vor wilder Aufregung, und sein Mund war trocken. Eine seiner größten Ängste war gewesen, aus einer der Hütten Audes Schreien zu hören. Die Stille beruhigte ihn. Er ließ den Gedanken nicht an sich heran, daß sie auch Schlimmeres bedeuten konnte. Er hörte das leise Knarren eines Sattels und wandte sich um. Raimund war wieder aufgestiegen und zog langsam sein Schwert aus der Scheide. Er wirkte bulliger und größer denn je, wie er als düsterer Schatten vor dem sich verdunkelnden Himmel aufragte.
    »Kommt heraus, oder wir zünden Euch die Hütten über den Köpfen an!« donnerte Raimund, und in der Stille war es so unerwartet, daß selbst Philipp zusammenzuckte. Nach einem Moment entsetzten Schweigens ertönten schrille Rufe aus dem Inneren der Hütten. »Versucht die Köhler ungeschoren zu lassen!« zischte Raimund, als die erste der kruden Holztüren aufflog.
    Sie hatten wieder so geschlafen, wie sie es mit Philipp in ihrer Mitte getan hatten: die Frauen und Kinder in einer Hütte zusammen. Bruno und sein Kamerad stellten ihren herausstürzenden Wächtern die Spieße zwischen die Beine und brachten sie zu Fall.
    Aus Philipps Hütte drängten mehrere Männer hervor und stürzten sich nach einer Schrecksekunde auf Philipp. Raimund brachte sein Pferd mit einem Sprung zu ihm hinüber; sie wichen erschrocken zurück. Philipp überflog ihre rußgeschwärzten Gesichter und drang dann in die Hütte ein. Raimund sprang vom Pferd, aber Bruno war noch schneller und folgte Philipp in die dunkle Öffnung. Der zweite Bewaffnete trieb die männlichen Köhler und die zitternd ins Freie taumelnden Frauen und Kinder in der Mitte zwischen den Hütten zusammen.
    Aus dem Inneren der Hütte ertönten Schreie und Handgemenge, dann folgten zwei geduckte Männer, die von Philipp und Bruno mit Fußtritten nach draußen geprügelt wurden. Es waren die zwei Helfer Ernsts. Sie sahen sich gehetzt um und drängten dann vor Raimunds gezogener Klinge zurück.
    »Wo sind die anderen?« brüllte Philipp mit sich überschlagender Stimme. Er packte einen der beiden an seinem Wams und schüttelte ihn. Es war der mit der Binde um seine Nase. Der Mann begann zu stottern. »Wo sind sie?Wo ist Aude?« Philipp holte aus und schlug dem Mann ins Gesicht. Dieser krümmte sich zusammen und versuchte seinen Kopf zu schützen. Er geriet ins Stolpern.
    »Philipp!« stieß Raimund hervor. Philipp blieb mit erhobener Faust stehen und starrte ihn an. »Sie sind nicht da!« rief er. »Nur diese zwei Bastarde hier, sonst niemand.« Er ließ die Faust schweratmend sinken.
    Raimund hob die Spitze seines Schwerts ein wenig an und ließ es in die Richtung der beiden Gefangenen zeigen. »Wo sind Alberts Männer und die Frau?« fragte er beinahe freundlich. Die beiden blickten die Spitze der breiten Klinge an und von da in Raimunds Gesicht. »Schnell, wo sind sie?« fragte er nochmals.
    »Sie haben sich im Wald von uns getrennt«, sprudelte der Unverletzte hervor. »Sie haben uns fortgeschickt.«
    »Und sie selbst, wo sind sie?« schrie Philipp. Er gab ihm einen Stoß, daß der Mann über seine eigenen Beine stolperte und zu Boden fiel.
    »Ich glaube, sie wollten im Wald lagern ...«
    »O Gott!« rief Philipp. »Sie sind im Wald geblieben. Wir sind an ihnen vorbeigeritten und haben sie nicht gesehen!« Raimund trat an den Liegenden heran. »Meinst du, dir fällt noch eine andere Version ein, wenn ich meine Klinge in deinen Gedärmen herumdrehe?« erkundigte er sich. »Fragt die Köhler, fragt die Köhler!« kreischte der Mann. »Wir sind allein hergekommen. Albert hat uns weggeschickt. Er hat gesagt, das Weib reicht nicht für alle.«
    Philipp schrie auf und trat ihn in die Seite. »Was hat er gesagt? Was hat er gesagt?« brüllte er. Raimund packte ihn und zog ihn beiseite.
    In seinem harten Griff kam

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