Der Jakobsweg - El camino.
Pellegrino“-Wasser und „San Miguel“-Bier kaltgestellt. Außerdem hatte sie sehr leckeres Brot, Käse und Wurst eingekauft. Ich genoss es sehr. Als wir ankamen, stand sie in der Tür und begrüßte mich mit Ibuprofen und Voltaren. Und dann waren da auch noch die Eiswürfel, die sie für mich schon in das Kühlfach gelegt hatte und die ich nun auf meinem Fuß verteilte.
Ich ging nach meiner Ankunft mit Ana durch die Stadt. Ich hatte so einen großen Hunger, dass wir so schnell wie möglich was zu Essen suchten und ein „Hamburgesa“-Restaurant fanden. Dort aß ich zwei riesige Hamburger für je drei Euro.
Danach hatte ich auch Lust, mir die Stadt anzusehen. Die Kathedrale von Burgos ist wirklich super schön. Am nächsten Tag besichtigten wir sie. Im Anschluss an diesen Spaziergang machten wir erst einmal ein wenig Siesta. Anschließend gingen wir spazieren und trafen den ein oder anderen wieder, den ich bis jetzt auf dem Camino kennengelernt oder passiert hatte. Beispielsweise Lothar aus Mecklenburg-Vorpommern, der an Arthrose litt und in Burgos aufhören musste, da sein Körper zu sehr schmerzte. Ich hatte ihn auf der Strecke nach Azofra kennengelernt. Dabei war er mir schon aufgefallen, da er hinkte. Als ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei, antwortete er, dass das normal bei ihm sei, Verschleiß halt. Diesmal trafen wir ihn auf Krücken gehend und mit Badelatschen an den Füßen. Schade, aber ich hoffte noch mehr, dass ich davon verschont bliebe. Dieser Spaziergang dauerte etwa eine Stunde und war eine hervorragende Entspannung für meinen Fuß, da wir ohne Hast gingen.
Am Abend luden Anas Eltern mich zum Essen in einem sehr noblen Lokal ein. Anas Großmutter mütterlicherseits war auch dabei. Die Frau war älter als 90 und hatte nur leichte Probleme beim Laufen. Sie war aber ansonsten noch topfit.
Es war das allererste Mal, dass ich etwas bestellte, wovon ich nicht wusste, was es ist. Aber auch dafür ist der Camino gut – einfach mal probieren.
Alles in allem war es ein herrlicher erster Tag in Burgos dank des Empfangs von Jorge, Elisa und nicht zuletzt von Ana.
Schließlich bleibt zu sagen, dass das „Wettrennengefühl“, den nächsten Pilger einzuholen, um vor ihm in der Herberge zu sein, aufgehört hat, was auch daran liegt, dass mittlerweile nicht mehr so viele Pilger auf dem Camino unterwegs sind wie zu Beginn des Weges.
Erkenntnis des Tages: Wahre Freunde – unbezahlbar!
Heute, am 11. September, ließ ich Ana ausschlafen. Ich wusste, dass sie das liebte und ich wollte sie auf keinen Fall wecken. So stand sie dann gegen 12:00 Uhr auf und schaute mich doch etwas verlegen an, dass ich sie nicht geweckt hatte. Mir war das aber lieber. So konnte ich mich darum kümmern, Sachen für die Uni zu regeln und eine Rundmail an Freunde und die Familie zu schreiben.
Als wir uns angezogen und fertiggemacht hatten, fuhren wir mit ihrem Auto zum Castillo hoch, was über der Stadt von Burgos lag. Dort hatten wir einen wunderschönen Blick über die Stadt. Dann ließ sie mich mal fahren und wir fuhren zu Burger King, wo ich sie einlud. Das wollte sie eigentlich übernehmen, aber ich bestand darauf. Schließlich hatte ich zwei fantastische Tage in einem Super-Appartement mit allen möglichen Kleinigkeiten, die mich kurz überlegen ließen, den Camino in Burgos zu beenden. Das ging aber nicht, da Ana wieder zurück nach Madrid musste und ich letztendlich zu ehrgeizig war.
Danach fuhren wir zur Kathedrale und besichtigten sie. Vor der Kathedrale trafen wir Jose-Manuel aus San Juan de Ortega. Innen bot die Kathedrale sehr viel an schönen einzelnen Kapellen und im Keller eine Ausstellung über die Restaurierung und die Geschichte der Kathedrale. Das Grab vom spanischen Volksheld El Cid und seiner Frau in der Mitte der Kathedrale ist, was die meisten sehen möchten, die die Kathedrale betreten.
Im Anschluss an die Besichtigung fuhren wir wieder ins Appartement und guckten das Basketballspiel Frankreich gegen Spanien von der Basketball-EM im Fernsehen. Das anschließende Spiel von Deutschland gegen Litauen schauten wir auch, allerdings verlor Deutschland, flog raus und qualifizierte sich damit nicht für die Olympischen Spiele 2012. Danach spielten wir ein wenig „Escobar“ und entspannten.
Später schauten Anas Eltern vorbei und brachten Tortilla, leckeren Manchego und Brot mit. Als Ana und ich mittags weg waren, hing ihre Mutter sogar meine Wäsche auf, die wir am Mittag in die Waschmaschine geworfen
Weitere Kostenlose Bücher