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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Amerikaner in das Büro des Ministers gekommen - ein Zivilist, ein Ölaufkäufer für Chevron, der ihn unter einem anderen Namen und in anderem Zusammenhang kannte; es hing mit den Erdgas- und Ölvorkommen in Aserbeidschan zusammen. Ihre Blicke begegneten sich, der Mann nickte, sagte aber nichts. Aus völlig anderen Gründen war es ihm ebenso unangenehm, von Janson entdeckt zu werden, wie dies umgekehrt bei Janson der Fall war. Die ganze Episode verlief, ohne dass ein einziges Wort fiel, und Janson wusste, dass der Mann keine Nachforschungen anstellen würde. Doch was hier geschah, war so ziemlich das Schlimmste, was sich ein Agent im verdeckten Einsatz überhaupt vorstellen konnte.
    Janson konzentrierte sich jetzt völlig darauf, seinen Herzschlag zu verlangsamen, und wandte sich mit ausdrucksloser Miene Lakatos zu. »Ein Freund von Ihnen?«, fragte er. Der Mann hatte nicht erkennen lassen, wen er gemeint hatte: Adam Kurzweil ging einfach davon aus, dass nicht er, sondern sein Gegenüber gemeint war.
    Lakatos schien verblüfft. »Ich kenne diesen Mann nicht.«
    »Was Sie nicht sagen«, sagte Janson leise und nahm jedem Verdacht die Spitze, indem er den Waffenhändler in die Defensive drängte. »Nun, ist ja auch gleichgültig. So etwas ist jedem von uns schon einmal passiert. Bei der schwachen Beleuchtung und so, wie der offenbar getrunken hat, hätte er Sie ebenso gut für Nikita Chruschtschow persönlich halten können.«
    »Ungarn war immer schon ein Land, in dem es von Gespenstern wimmelte«, erwiderte Lakatos.
    »Von denen sich Ihr Land einige selbst zuzuschreiben hat.«
    Lakatos stellte sein Glas hin, ohne auf die Bemerkung einzugehen. »Sie werden es mir nachsehen, wenn ich neugierig bin. Ich habe, wie Sie ja vermutlich wissen, eine ganze Menge Kunden. Aber auf Ihren Namen bin ich bisher noch nicht gestoßen.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Janson trank genießerisch einen Schluck Wein. »Oder schmeichle ich mir nur wegen meiner Diskretion? Ich habe den größten Teil meines Lebens in Südafrika verbracht, und dort kennt man Sie nicht.«
    Lakatos ließ sein Kinn tiefer in das Kissen aus Fettgewebe sinken, das sein Hals war, und signalisierte Zustimmung. »Ein reifer Markt«, sagte er. »Ich könnte nicht behaupten, dass die Nachfrage nach dem, was ich anzubieten habe, dort unten besonders groß wäre, aber immerhin, gelegentlich habe ich mit Südafrikanern Geschäfte gemacht und dabei Ihre Landsleute stets als äußerst angenehme Geschäftspartner empfunden. Sie wissen, was sie wollen, und sind bereit, dafür einen angemessenen Preis zu zahlen.«
    »Vertrauen gegen Vertrauen. Fairness gegen Fairness. Meine Klienten können großzügig sein, aber verschwenderisch sind sie nicht. Sie erwarten, das zu bekommen, wofür sie bezahlen. Einen Gegenwert für ihr Geld eben. Aber ich sollte mich wohl etwas klarer ausdrücken. Was meine Klienten suchen, ist nicht ausschließlich materieller Art. Sie interessieren sich in gleicher Weise für Dinge, die man nicht auf Paletten liefert. Sie suchen Verbündete. Menschliches Kapital, könnte man vielleicht sagen.«
    »Ich bemühe mich, Sie richtig zu verstehen«, sagte Lakatos mit maskenhafter Miene.
    »Sie können es ausdrücken, wie Sie wollen: Meine Klienten wissen, dass es Leute gibt, Kräfte, die die gleichen Interessen wie sie haben. Sie möchten sich der Unterstützung solcher Leute versichern.«
    »Der Unterstützung versichern.«, wiederholte Lakatos bedächtig.
    »Und umgekehrt möchten meine Klienten solchen Leuten ihre Unterstützung anbieten.«
    Ein langer Schluck Wein. »Immer vorausgesetzt, dass solche Leute zusätzliche Unterstützung benötigen.«
    »Jeder kann zusätzliche Unterstützung brauchen.«
    Janson lächelte routiniert. »Auf dieser Welt ist nur Weniges sicher. Aber diese Erkenntnis gehört dazu.«
    Lakatos griff über den Tisch und tippte Janson aufs Handgelenk. Er lächelte. »Ich glaube, ich mag Sie«, sagte er. »Sie sind ein Denker und ein Gentleman, Mr. Kurzweil. Nicht wie das Schwabenpack, mit dem ich so häufig zu tun habe.«
    Der Kellner brachte ihnen zwei Tellerchen mit gebratener Gänseleber »als Aufmerksamkeit der Küche«, und Lakatos spießte seine Portion gierig mit der Gabel auf.
    »Aber ich denke, Sie verstehen, worauf ich hinaus möchte, nicht wahr?«, bohrte Janson.
    In diesem Moment baute sich der Amerikaner in dem hellblauen Jackett erneut an ihrem Tisch auf, offensichtlich entschlossener als vorher. »Sie erinnern sich nicht

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