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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geschwätzig.
    »Sie strapazieren meine Geduld«, sagte Janson. »Ich möchte Ihnen einen Tipp geben. Man sollte nie die Geduld von jemand strapazieren, der eine geladene Waffe in der Hand hält.«
    »Es ist einfach so, dass wir uns la gran scena nähern, und ich möchte, dass Sie jetzt nicht durchdrehen.«
    Collins deutete auf das leise summende Computersystem. »Sind Sie dafür bereit? Wir nähern uns nämlich dem Jetzt-wo-Sie-Bescheid-wissen-werde-ich-Sie-töten-müssen-Territorium.«
    Janson hob die M9 etwas an, sodass ihr Lauf exakt zwischen Collins' Augen zielte, und der Direktor von Consular Operations fügte schnell hinzu: »Ich meine, nicht buchstäblich. Darüber sind wir bereits hinaus - diejenigen von uns, die in dem Programm tätig sind, meine ich. Wir spielen jetzt ein anderes Spiel. Aber er tut das natürlich auch.«
    »Sie sollten langsam anfangen, verständlich zu reden«, sagte Janson und knirschte mit den Zähnen.
    »Viel verlangt.«
    Collins deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung wieder auf das Computersystem.
    »Man könnte sagen, das hier ist Peter Novak. Das und ein paar hundert vernetzte Sicherheitscomputersysteme auf Omikron-Level, die woanders stehen. Peter Novak ist in Wirklichkeit ein Komplex aus Bits und Bytes und digitalen Signaturen ohne Ursprung und ohne Ziel. Peter Novak war nie eine Person. Er ist ein Projekt. Eine Erfindung. Eine Legende. Das ist genau der passende Ausdruck! Und lange Zeit war er die erfolgreichste Legende, die es je gab.«
    Janson hatte das Gefühl, sein Verstand sei eine einzige Wolke, so als wäre er plötzlich in einen Staubwirbel geraten, und dann setzte ebenso schnell eine geradezu übernatürliche Klarheit ein.
    Es war Wahnsinn - aber ein Wahnsinn, der auf schreckliche Art und Weise logisch war. »Bitte«, sagte er zu Collins, »fahren Sie fort.«
    »Am besten setzen wir uns irgendwo anders hin«, schlug Collins vor. »Das System hier hat so viele elektronische Sicherheitssperren und -fallen, dass es automatisch alles löscht, wenn man es schief ansieht. Einmal ist eine Motte gegen das Fenster geprallt, und schon war die Arbeit von mehreren Stunden einfach im Eimer.«
    Sie nahmen im Wohnzimmer Platz, auf Sesseln, die mit grobem blumengemustertem Chintz bespannt waren, einem Stoff, der allem Anschein nach per Gesetz irgendwann in den siebziger Jahren für die Einrichtung von Ferienhäusern am Meer festgelegt worden war.
    »Sehen Sie, es war eine brillante Idee. So brillant, dass die Leute sich lange Zeit darüber stritten, wer sie als Erster hatte. Sie wissen schon, wie bei der Erfindung des Radios und des Telefons und so. Nur dass die Zahl der Leute, die Bescheid wussten, wirklich winzig klein war, winzig klein. Das musste auch so sein. Mein Vorgänger, Daniel Cangdon, hatte logischerweise eine ganze Menge damit zu tun. Und Doug Albright, ein Protege von David Abbott.«
    »Von Albright habe ich gehört. Abbott?«
    »Das ist der Typ, der Ende der siebziger Jahre die Aktion >Caine< erfunden hatte, als es darum ging, Carlos auszuräuchern. Dieselbe Art strategischen Denkens hat zu Moebius geführt. Asymmetrische Konflikte, bei denen Staaten gegen individuelle Akteure auftreten. Ein Missverhältnis, aber nicht so, wie Sie sich das vielleicht denken. Stellen Sie sich einen Elefanten und einen Moskito vor. Wenn der Moskito Enzephalitis-Erreger trägt, könnte am Ende leicht der Elefant tot sein, und Jumbo könnte gar nicht viel dagegen unternehmen. Das Problem von Akteuren unterhalb der Größenordnung eines ganzen Staatsapparats ist ähnlich. Abbotts große Erkenntnis war, dass man etwas so Schwerfälliges wie einen Staat unmöglich gegen Übeltäter dieser Sorte mobilisieren kann: Man muss mit vergleichbaren Größen kontern, muss individuelle Akteure erzeugen, die im Rahmen eines sehr weit gefassten Mandats autonom handeln können.«
    »Moebius?«
    »Das Moebius-Programm. Im Grunde genommen sprechen wir jetzt von etwas, das als kleine Arbeitsgruppe im State Department angefangen hat. Bald reichte es über das State Department hinaus, weil es, um funktionieren zu können, Zugriff auf alle Dienste brauchte. Es gab da einen Dicken, der früher einmal im Hudson Institute tätig war und dann bei der DIA die Einsätze geleitet hatte, der Chef dieser >Wir liefern Perfektion<-Jungs. Nach seinem Tod hat sein Stellvertreter die Aufgabe übernommen - das ist Doug. Ein Computerfreak von der Central Intelligence. Verbindungsmann des Oval Office zum NSC. Aber wenn man

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