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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eliminiert, sondern ist in eine zweite, wesentlich gefährlichere Phase übergegangen.«
    »Nämlich?«
    »Die Marionette tötet die Marionettenspieler«, sagte Doug Albright. »Er löscht das Programm. Löscht Moebius.«
    »Und wer genau steht auf der Besetzungsliste?«
    »Sie haben sie vor sich. Alle in diesem Raum Anwesenden.«
    Jansons Blick wanderte über die Gesichter. »Es muss doch jemand von der NSA dabei gewesen sein«, wandte er ein.
    »Getötet.«
    »Wer hat diese Systemkonfiguration entwickelt?«
    »Ein wahres Wunderkind von der CIA. Getötet.«
    »Und das war - du liebe Güte.«
    »Ja, die Nationale Sicherheitsberaterin des Präsidenten«, sagte Albright. »Charlottes Tod muss heute von den Medien gebracht worden sein, nicht wahr? Clayton Ackerley wird kaum erwähnt - er hat offiziell Selbstmord begangen, man hat ihn in seinem Wagen gefunden. Der Motor lief, und die Garagentür war verschlossen. Oh, Demarest ist ein Ordnungsfanatiker. Es wurden noch mehr getötet. Er macht eine Liste, überprüft sie zweimal.«
    »Zum augenblicklichen Zeitpunkt ist die Mehrzahl der Leute, die die Wahrheit über Peter Novak kannten, eliminiert worden«, sagte der Staatssekretär mit vor Besorgnis rauer Stimme.
    »Alle . mit Ausnahme der Personen in diesem Raum«, sagte Collins.
    Janson nickte langsam. Eine globale Katastrophe bahnte sich an, aber ebenso auch eine viel unmittelbarere Bedrohung für die hier Versammelten. Solange Alan Demarest die Leitung des Novak-Imperiums innehatte, würde jeder in diesem Raum Anwesende um sein Leben bangen.
    »Tut mir Leid, Paul, zum Aussteigen ist es zu spät«, sagte Collins mit einem fahlen Lächeln.
    »Herrgott, Derek«, stöhnte Janson und wandte sich mit unverhohlener Empörung dem Unterstaatssekretär zu, »Sie haben doch gewusst, was für ein Mann Demarest ist!«
    »Wir hatten allen Grund zu glauben, wir könnten ihn
    steuern«, erwiderte Collins.
    »Inzwischen ist erkennbar, dass Demarest seinen Coup d'état seit Jahren geplant hat«, sagte der Staatssekretär. »Wie die letzten Morde zeigen, hat Demarest eine private Miliz aufgebaut, hat Dutzende seiner ehemaligen Kollegen in seinen Sold genommen, um sie als eine Art persönliche Leibgarde einzusetzen. Das sind alles Agenten, die sämtliche Codes und Vorgehensweisen unserer neuesten Strategie kennen. Und die korrupten Mogule der ehemaligen Kommunistenstaaten - diejenigen, die so tun, als stünden sie gegen ihn - stecken in Wirklichkeit mit dem Kerl unter einer Decke. Sie haben ihm ihre eigenen Zenturios zur Verfügung gestellt.«
    »Sie haben es als Coup d'état bezeichnet«, meinte Janson. »Diesen Ausdruck benutzt man gewöhnlich, wenn ein Staatsoberhaupt oder ein Regierungschef gestürzt wird.«
    »Auf ihre Art ist die Liberty Foundation so mächtig wie ein Staat«, erwiderte Collins. »Und bald vielleicht mächtiger.«
    »Tatsache ist«, warf der Präsident ein und stieß damit zum Kern der Sache vor, »Dass Demarest über lückenlose Beweise für alles verfügt, was wir getan haben. Er kann uns erpressen uns zwingen, alles zu tun, was er verlangt. Ich meine, Herrgott im Himmel...!«
    Der Präsident atmete schwer. »Wenn die Welt je herausfinden würde, dass die USA insgeheim das globale Geschehen manipuliert hat - ganz zu schweigen vom Einsatz von Echelon, um gegen die Währungen anderer Länder zu spekulieren -, wäre das ein absolut vernichtender Schlag. Natürlich würde es im Kongress gewaltigen Aufruhr geben, aber das wäre noch das geringste Übel. Wir bekämen überall in der Dritten Welt Revolutionen à la Khomeini. Wir würden jeden Verbündeten verlieren, den wir haben - würden mit einem Schlag zum Paria unter den Nationen werden. Die NATO würde auseinanderbrechen.«
    »Adieu Pax Americana«, murmelte Janson. Der Präsident hatte Recht: Das war ein Geheimnis von solcher Sprengkraft, dass die Geschichte neu geschrieben werden müsste, wenn es je herauskommen sollte.
    »Er hat uns jetzt eine Nachricht zukommen lassen«, fuhr der Präsident fort, »und verlangt, dass wir die Kontrolle über Echelon an ihn übertragen. Und das ist erst der Anfang. Als Nächstes könnte er die Atomwaffencodes fordern.«
    »Was haben Sie ihm gesagt, Mr. President?«
    »Wir haben selbstverständlich abgelehnt.«
    Ein kurzer Blickwechsel mit dem Staatssekretär. »Ich habe abgelehnt, verdammt noch Mal. Gegen die weisen Ratschläge aller meiner Berater. Ich werde nicht als der Präsident in die Geschichte eingehen, der die Vereinigten

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