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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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es genügend Hardliner, die Ihre Dienste immer noch schätzen würden.«
    »Was nützt mir ein Hardliner, der nicht über harte Währung verfügt? Einmal kommt die Zeit, wo man sich entscheiden muss, für welche Seite man tätig sein will, ja? Ich glaube, das haben Sie oft zu mir gesagt. Ich habe mich für die Seite mit wie lautet doch die bezaubernde Formulierung, die ihr Amerikaner dafür habt? - mit den Greenbacks entschieden.«
    »Das war doch immer Ihre Seite. Geld war das Einzige, für das Sie Loyalität empfunden haben.«
    »Es verletzt mich, wenn Sie so reden.«
    Er hob die Augenbrauen. »Da komme ich mir billig vor.«
    »Was spielen Sie für ein Spiel, Andros? Sie versuchen die Leute zu überzeugen, dass Sie jetzt auf der Gehaltsliste der amerikanischen Abwehrdienste stehen?«
    In den Augen des Griechen blitzte es zornig. »Glauben Sie, ich würde meinen Freunden sagen, dass ich für diese Supermacht tätig bin, die selbst nicht weiß, was sie will? Sie stellen sich vor, ein Grieche könnte sich mit so etwas brüsten?«
    »Warum nicht? Sie würden wichtig erscheinen, ein echter Spieler...«
    »Nein, Paul. Ich würde aussehen wie ein amerikano filos, ein Büttel von Uncle Sam.«
    »Und was ist daran so schlecht?«
    Andros schüttelte mitleidig den Kopf. »Bei anderen Leuten würde mich ja so viel Verblendung nicht wundern. Aber so etwas aus dem Mund eines so weltgewandten Mannes, wie Sie einer sind! Die Griechen hassen Amerika nicht für das, was es tut, sie hassen Amerika für das, was es ist. Uncle Sam wird hier verabscheut. Aber Ihre Naivität sollte mich vielleicht nicht wundern. Ihr Amerikaner habt den Antiamerikanismus nie kapiert. Ihr seid so erpicht darauf, geliebt zu werden, dass ihr einfach nicht begreifen könnt, warum man euch so wenig Liebe entgegenbringt. Fragen Sie sich doch einmal, warum Amerika so gehasst wird! Oder übersteigt das Ihr Vorstellungsvermögen? Da trägt ein Mann hohe Stiefel und wundert sich, warum ihn die Ameisen, die er zertritt, fürchten und hassen er empfindet ihnen gegenüber keine derartigen Gefühle!«
    Janson blieb einen Augenblick lang stumm. Wenn Andros mit den amerikanischen Abwehrdiensten eine Beziehung eingegangen war, dann jedenfalls nicht, um damit prahlen zu dürfen; so viel war klar. Aber was war sonst noch klar?
    »Jedenfalls«, fuhr der Grieche fort, »habe ich Ihren alten Kollegen erklärt, dass zwischen Ihnen und mir eine besonders herzliche Verbindung besteht. Ein Gefühl tiefen Vertrauens und großer Zuneigung, das sich über lange Jahre hinweg entwickelt hat.«
    Das klang ganz nach Andros: die glatten Lügen, die er stets zur Hand hatte, die nichts sagenden Beteuerungen. Janson konnte es sich gut vorstellen: Wenn Andros davon Wind bekommen hatte, dass ein Kontakt hergestellt werden musste, dann war gut vorstellbar, dass er sich um den Auftrag bemüht hatte. Was von einem vertrauten Freund kommt, würde Andros dem Verbindungsmann von Cons Op gesagt haben, erweckt am wenigsten Argwohn.
    Janson starrte den griechischen Zwischenträger an und spürte, wie sich in ihm ein unbehagliches Gefühl der Spannung aufbaute - man will, dass Sie hereinkommen.
    Aber warum? Jansons ehemalige Auftraggeber benutzten diese Formulierung nicht leichtfertig. Es war eine Formulierung, die man ernst nahm, weil man wusste, was es für Konsequenzen hatte, wenn man eine solche Anweisung nicht befolgte.
    »Sie verschweigen mir etwas«, bohrte Janson.
    »Ich habe Ihnen das gesagt, womit man mich beauftragt hat«, erwiderte Andros.
    »Sie haben mir gesagt, was Sie mir sagen wollten. Jetzt sagen Sie mir das, was Sie mir verschweigen.«
    Andros zuckte die Schultern. »Ich höre vieles.«
    »Was zum Beispiel?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich arbeite nicht für Sie. Ohne Geld spielt die Musik nicht.«
    »Sie Dreckskerl«, explodierte Janson. »Sagen Sie mir, was Sie wissen, oder.«
    »Oder was? Was werden Sie denn tun - mich erschießen? Das Blut eines wohlgelittenen Mitarbeiters der amerikanischen Abwehr in Ihrem Hotelzimmer hinterlassen? Das würde sicherlich gute Stimmung schaffen.«
    Janson sah den Griechen einen Augenblick lang scharf an. »Ich würde Sie nie erschießen, Nikos. Aber ein Agent Ihrer neuen Auftraggeber würde das vielleicht tun. Wenn sie von Ihrer Verbindung mit Noemvri erfahren.«
    Sein Hinweis auf die berüchtigte Terroristengruppe, auf die der amerikanische Geheimdienst immer noch Jagd machte, löste eine sofortige Reaktion aus.
    »Eine derartige Verbindung gibt

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