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Der Judas-Code: Roman

Titel: Der Judas-Code: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins , Norbert Stöbe
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Besseres zu tun hast, wie wär’s dann, wenn wir diesem Vergnügungsdampfer Lebewohl sagen würden?«, flüsterte der Mann an ihrem Ohr.
    Zitternd und ganz schwach vor Erleichterung sank sie ihm in die Arme. »Monk...«
05:19
    Als zwei Decks weiter oben heftiges Gewehrfeuer ertönte, wusste Devesh, dass etwas nicht stimmte. Die Schüsse kamen vom Wissenschaftstrakt.
    Er befand sich mitten auf dem Gang des Unterdecks, umringt von sieben Bewaffneten und deren somalischem Anführer. Auf dem Teppich waren Blutflecken - bis jetzt aber hatten sie noch keine Toten entdeckt.
    Und jetzt die Schüsse auf dem Oberdeck.
    Devesh legte den Kopf in den Nacken. Ehe er reagieren konnte, gellten auf einmal Sirenen - Großalarm.
    Was ging da vor?
    Von oben waren weitere Schüsse zu hören. Erneut aus der Richtung des Wissenschaftsflügels.
    »Wieder nach oben!«, brüllte Devesh und gab mit dem Spazierstock die Richtung vor.
    Die Bewaffneten machten wie ein Mann kehrt - als eine kleine Gestalt einen kreuzenden Gang entlangflitzte: barfüßig, geschmückt mit Federn und klappernden Knochen, der Körper schwarz bemalt.
    Ein Inselkannibale.
    Er hatte ein Sturmgewehr dabeigehabt.
    Der Somalier fluchte.
    Hinter ihnen knallten Schüsse. Die Kugeln schlugen in Teppich und Wände ein. Einer der Bewaffneten kippte nach hinten, als hätte er einen Faustschlag abbekommen. Blut spritzte aus seiner Nase und seinem Mund, als er zusammenbrach. Die anderen Bewaffneten warfen sich zu Boden und erwiderten das Feuer. Der Somalier zog Devesh aus der Schusslinie, ging in die Hocke und feuerte mit der Pistole.

    Doch es war niemand da.
    Eine Tür sprang auf. Eine Knochenaxt fuhr nieder und spaltete den Schädel eines der Bewaffneten. Die Tür fiel wieder zu. Der Mann, aus dessen Hinterkopf der Axtgriff ragte, kroch noch ein Stück weiter, dann sackte er zusammen.
    Ein anderer Mann feuerte auf die Tür. Die Kugeln durchsiebten das Holz.
    Auf der Türschild stand: ZUTRITT NUR FÜR PERSONAL. Devesh wusste, dass man von hier aus ins Schiffsinnere gelangte. Der Angreifer war bestimmt schon geflohen.
    Wieder ein Kannibale.
    Das Schiff wurde angegriffen, die Verteidigung war geschwächt.
    Irgendwo im Schiff kam es zu einem neuerlichen Schusswechsel; das Echo der Schüsse dröhnte dumpf. Sie verloren die Kontrolle über das Schiff. Der Somalier trat neben Devesh. Die verbliebenen Bewaffneten sicherten nach vorn und nach hinten und behielten die Kabinentüren im Auge.
    »Sir, wir müssen Sie in Sicherheit bringen«, knurrte der Anführer.
    »Wohin?«, ächzte Devesh.
    »Sie müssen das Schiff verlassen. Wir können mit einem Tender zur Inselsiedlung fahren. Dort sammle ich hundert Mann, ausgerüstet mit schwereren Waffen, und dann säubern wir das Schiff.«
    Devesh nickte. Solange es hier drunter und drüber ging, war es besser, wenn er sich davonmachte.
    Der Somalier führte sie eilig zur Treppe zurück. Das Geheul der Alarmsirenen und das Knattern der automatischen Waffen begleitete sie. Sie rannten nach unten. Sie kamen an mehreren toten Piraten vorbei.
    Als sie das Tenderdock erreicht hatten, hielt Devesh an.
    »Sir?«
    »Noch nicht.« Je tiefer sie kamen, desto zorniger war Devesh geworden. Er wollte das Schiff nicht ohne vorherige Vergeltungsmaßnahme verlassen. Und er hatte schon eine Idee. Er stieg weiter die Treppe hinunter.
    In die Innereien des Schiffs.

    Dort gab es einen besonders gesicherten Trakt.
    Bevor er von Bord ging, wollte er denen, die das Schiff übernehmen wollten, das Leben schwer machen. Feuer musste man mit Feuer bekämpfen.
    Kannibalen gab es nicht nur auf der Insel.
05:22
    Susan stand am Rand des Dschungels und blickte zur Mistress of the Seas hinüber. Sirenengeheul und gedämpfte Schüsse schallten übers Wasser.
    Der Angriff war in vollem Gange.
    Voller Angst presste sie die Hände an den Bauch und betete.
    Alle möglichen leisen Geräusche kamen aus dem Wald: das Knispeln nasser Blätter, das Glucksen des feuchten Bodens. Ihre Begleiter rückten näher, um ihre Königin zu schützen, doch sie waren auch neugierig und wollten das Feuerwerk beobachten.
    Unmittelbar vor ihr lag ein Einbaum auf dem Strand, der sie zu Ryders Boot bringen sollte.
    Falls es jemals eintreffen würde.
    Susans Knöchel traten weiß hervor, so fest drückte sie zu.
    Bitte lass sie kommen...
05:23
    In den Poncho eingemummt, wartete Rakao in seinem Versteck. Er blickte angestrengt durch die Infrarotbrille und beobachtete, wie seine Leute die Schlinge immer enger

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