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Der Judas-Code: Roman

Titel: Der Judas-Code: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins , Norbert Stöbe
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gefunden.«
    »Was gefunden?«
    »Pater Agreers Kreuz.« Ihre Stimme klang sowohl verärgert als auch gekränkt. »Ich hab’s die ganze Zeit mit mir herumgeschleppt.«
    »Wer ist Pater Agreer?«
    »Pater Antonio Agreer. Marco Polos Beichtvater.«
    Marco Polo?
    Ihrer Rätsel und Andeutungen überdrüssig, erwiderte Gray in barschem Ton: »Seichan, was zum Teufel geht hier eigentlich vor?«

    Sie deutete auf den Stuhl, auf dem sie ihre zerrissene Lederjacke abgelegt hatte. »Wir müssen machen, dass wir von hier verschwinden.«
    Er verstellte ihr den Weg zum Stuhl.
    Sie senkte das Kinn, ihr Blick verhärtete sich. »Gray, kommen Sie endlich in die Gänge. Die Zeit wird knapp.« Sie zwängte sich an ihm vorbei.
    Er packte sie am Oberarm. »Was sollte mich eigentlich davon abhalten, Ihren Arsch an Sigma auszuliefern?«
    Sie riss sich los. Das Blut stieg ihr ins Gesicht. Ihre Augen funkelten.
    »Weil Sie es besser wissen, verdammt noch mal! Wenn die Gilde mich schnappt, bin ich tot. Wenn Ihre Regierung mich schnappt, werde ich lebenslang eingesperrt und muss tatenlos zusehen, wie die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Deshalb habe ich mich an Sie gewandt. Aber meinetwegen, ich mildere die Bedingungen ab und mache Ihnen ein Angebot. Wie wär’s damit: Sie helfen mir und überreden Vigor, uns zu unterstützen, und ich verrate Ihnen anschließend den Namen des Maulwurfs. Wenn es Ihnen nicht ausreicht, Menschenleben zu retten... die Wölfe warten schon vor Sigmas Toren. Für Sie mag das neu sein, aber die fraglichen Mächte trachten danach, Sie alle zu kastrieren und in die Wüste zu jagen, und jetzt, da sich ein weiterer Maulwurf - ein zweiter Maulwurf - in Ihrer Mitte versteckt hält, werden Sie euch in den Boden stampfen und einsalzen. Schluss mit Sigma. Ein für alle Mal.«
    Gray schwankte. Auch ihm waren in Zusammenhang mit der Überprüfung durch die NSA und die DARPA solche Gerüchte zu Ohren gekommen. Doch er erinnerte sich gleichermaßen an eine andere Seichan, die sich über ihn gebeugt und mit ihrer Waffe auf seine Brust gezielt hatte. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie versucht, ihn zu töten. Sollte er ihr wirklich vertrauen?
    Bevor er eine Entscheidung treffen konnte, wurde vom Wartezimmer her gerufen: »Commander Pierce! Sehen Sie sich das mal an!«
    Gray fluchte verhalten. Musste der Mann unbedingt so laut brüllen?

    Gray erwiderte Seichans Blick: Sie brannte noch immer vor Zorn, doch der vermochte ihre Heidenangst, die er schon in der Garageneinfahrt seiner Eltern wahrgenommen hatte, nicht zu übertünchen.
    Er nahm ihre Jacke vom Stuhl und reichte sie ihr. »Wir machen es einstweilen auf Ihre Art. Aber mehr verspreche ich nicht.«
    Seichan nickte.
    »Commander!«
    Kopfschüttelnd trat Gray auf den Gang. Der Fernseherton war lauter gestellt worden. Er ging schneller. Das silberne Kruzifix steckte er in die Tasche, bevor er das Wartezimmer erreicht hatte.
    Alle blickten auf den Bildschirm. Gray bemerkte das Logo der Headline News von CNN. An einem Waldrand brannten drei Häuser.
    »... vermutlich Brandstiftung«, fuhr der Nachrichtensprecher fort. »Ich wiederhole, dieser Mann wird polizeilich gesucht. Grayson Pierce, wohnhaft in Washington.«
    In einer Bildschirmecke wurde Grays Foto angezeigt. Sein schwarzes Haar war kurz geschoren, sein Blick zornig, der Mund verkniffen. Das Kopfbild war in Leavenworth aufgenommen worden, wo er inhaftiert gewesen war. Nicht sonderlich schmeichelhaft. Er sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Verbrecher.
    »Scheint so, als hätte dich deine Vergangenheit eingeholt«, knurrte sein Vater.
    Gray konzentrierte sich auf die Nachrichten.
    »Gegenwärtig spricht die Polizei lediglich von einer Suchmeldung. Der ehemalige Army Ranger soll befragt werden. Die Polizei bitte die Bevölkerung um Hinweise zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort.«
    Kowalski nahm die Fernbedienung und schaltete den Ton aus.
    Dr. Corrin wich ängstlich vor ihnen zurück. »In diesem Fall kann ich nicht länger Stillschweigen bewahren...«
    Kowalski richtete die Fernbedienung auf den Arzt. »Wer A sagt, muss auch B sagen. Mitgefangen, mitgehangen. Entweder Sie halten den Mund, oder Sie können sich von Ihrem Doktortitel verabschieden.«

    Dr. Corrin erbleichte und wich noch einen Schritt zurück.
    Grays Mutter legte dem Arzt beruhigend die Hand auf den Arm. »Schluss mit dem Unsinn.« Sie funkelte Kowalski zornig an. »Hören Sie auf, ihm Angst zu machen.«
    Kowalski zuckte mit den Schultern.
    »Jemand will uns

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