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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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fand. Die Spritze war bereits mit dem Inhalt der
Ampulle gefüllt, und die Dosis war stark genug, um einen Zweitzentnermann außer
Gefecht zu setzen. Bei einer Frau mit Morans Figur dürfte es keine Probleme
geben. Der Jünger zog zwei Stricknadeln aus der Kante seines Koffers. Eine
Nadel schob er in seine Innentasche, die andere versteckte er unter dem rechten
Ärmel. Dann stand er auf und folgte seinem nächsten Opfer.

101.
Washington-Baltimore,
Highway
    Stone drückte aufs Gas. Der Motor brüllte wie
ein wütendes Raubtier, die Sirene heulte, und das Tachometer zeigte hundertzehn
Sachen. Sie hatten fünfundzwanzig Meilen in fünfzehn Minuten zurückgelegt. »In
fünf Minuten sind wir da«, sagte Stone, als sie an einem Hinweisschild zum
International Airport vorbeifuhren und in der Ferne ein Flugzeug auftauchte,
das zur Landung ansetzte.
    Lou, der auf dem Beifahrersitz saß, beendete sein Telefonat
und schaltete sein Handy aus. »Der Einsatzleiter der Flughafenpolizei schickt
alle ihm zur Verfügung stehenden Männer in den Ankunftsbereich. Nach seiner
Information ist die Lufthansamaschine vor zwanzig Minuten gelandet. Einige
Passagiere haben vermutlich schon die Kontrolle der Einwanderungsbehörde passiert.«
    »Scheiße«, fluchte Stone. »Könnte es sein, dass sie ihnen
entwischt ist?«
    »Wäre möglich. Der Einsatzleiter der Flughafenpolizei
informiert soeben die Einwanderungsbehörde. Er ist aber sicher, dass er Moran
findet, wenn sie sich im Terminal aufhält.«
     
    Mein Herz klopfte zum Zerspringen, als ich mich
an der Schlange vor dem Schalter der Einwanderungsbehörde anstellte. Ich sah
das übliche Aufgebot an Beamten, die von Gruppen bewaffneter
Flughafenpolizisten unterstützt wurden. Werden sie sich gleich auf mich
stürzen? Meine Angst war so groß, dass ich den Blicken der Polizisten
auswich, damit sie keinen Verdacht schöpften.
    Ich blickte auf die Passagiere unmittelbar vor mir in der Schlange:
Ein gebrechliches altes Paar und eine Jugendliche in zerrissenen Jeans und
Turnschuhen, mit einem Rucksack auf dem Rücken. Es dauerte nicht lange, bis das
Paar abgefertigt worden war und die Beamtin der Einwanderungsbehörde die
Jugendliche an den Schalter bat.
    Ich sah keine Polizisten hinter mir, doch ich entdeckte den
Passagier, der mir an Bord der Maschine aufgefallen war – den Burschen mit dem
blonden Haar, dem schmalen blonden Bart und der Wollmütze. Er stand in der
Schlange vor dem nächsten Schalter, reagierte diesmal aber nicht auf meinen
Blick. Ich wusste nicht warum, doch meine innere Stimme meldete sich: Mit
dem Burschen stimmt was nicht. Doch ich hätte nicht sagen können, weshalb
dieser Eindruck entstand.
    »Der Nächste bitte.«
    Ich drehte mich zur Beamtin der Einwanderungsbehörde um, die
mich an ihren Schalter winkte. Meine Beine zitterten, als ich meinen Reisepass
fest umklammerte und vortrat.

102.
Baltimore
International Airport, Maryland
    Ich reichte der Beamtin
meinen Ausweis und wartete, während sie das Dokument überprüfte. Ich hatte
wahnsinnige Angst. Sie betrachtete mein Foto und dann mein Gesicht, ehe sie den
Reisepass einscannte. Wurde ich gleich verhaftet? Sekunden später nickte
die Dame, reichte mir den Pass zurück und sagte mit freundlichem Lächeln: »Willkommen
zu Hause, Miss Moran.«
     
    Der Blick des Jüngers haftete auf Kate Moran,
als sie die Kontrolle der Einwanderungsbehörde passierte. Er stand am nächsten
Schalter, und der Beamte, der seine Dokumente überprüfte, brauchte eine halbe
Ewigkeit. Er war ein großer, stämmiger Bursche mit riesigem Bauch, der aussah,
als würde er zehn Mahlzeiten pro Tag verputzen.
    Dem Jünger brach der Schweiß aus, als Moran auf die
Zollkontrolle zusteuerte. Er durfte sie nicht aus den Augen verlieren. Er warf
dem Beamten, der seinen Reisepass langsam einscannte, einen ungeduldigen Blick
zu. Beeil dich, verdammt! Doch der Mann ließ sich Zeit, bis er den Pass
schließlich zuklappte und dem Jünger zurückgab.
    »Langsamer ging es wohl nicht, du Arsch«, murmelte der Jünger
mit zusammengebissenen Zähnen.
    Dem Beamten stieg die Röte in die Wangen. »Haben Sie etwas
gesagt, mein Freund?«
    » Ich? Nein, wie kommen Sie darauf?« Der Jünger hob
sein Handgepäck vom Boden auf und folgte Kate Moran zum Zoll.

103.
    Stone hielt mit kreischenden Reifen vor dem
Terminal. Sie sprangen aus dem Wagen, als plötzlich ein Flughafenpolizist auftauchte.
»He, hier können Sie nicht parken. Absolutes Halteverbot. Fahren Sie sofort

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