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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Moran hat mir einen Schlag auf den Schädel verpasst.
Jetzt mach schon!«
    Stone drückte sich das Handy ans Ohr, als er auf das
Einkaufszentrum starrte und sich mühsam hinkniete. Höllische Schmerzen schossen
durch seinen Kopf. Er zog sein rechtes Hosenbein hoch und ergriff den kurzläufigen
.38 Revolver. Seine Waffe für den Notfall.
    Sobald er Moran fand, würde er mit dieser Waffe auf sie feuern,
ohne sie zu warnen oder ihr eine Chance zu lassen. Sie war zu weit gegangen. Stone
stand auf und taumelte zum Einkaufszentrum. Jeder Schritt war eine Qual, denn
das Pochen in seinem Schädel wurde immer stärker. Er sah eine ältere Frau mit rosa
getöntem Haar in einem alten metallblauen GM mit abblätterndem Lack
langsam an ihm vorbeifahren. Stone richtete die Waffe auf den Wagen, doch als
er seine Dienstmarke ziehen wollte, stellte er fest, dass sie ebenfalls
verschwunden war. Scheiße.
    »FBI. Halten Sie an, Lady.«
    Die Frau trat auf die Bremse und presste ängstlich eine Hand
auf den Mund. Stone riss die Beifahrertür so hastig auf, dass die alte Dame
einen schrillen Schrei ausstieß, der wie eine Sirene durch seinen pochenden
Schädel hallte. Als er in den Wagen stieg, sah er auf der Rückbank ein paar
Einkaufstüten des Wal-Marts liegen. »Beruhigen Sie sich, Madam. Ich bin FBI-Agent.
Fahren Sie mich zum Einkaufszentrum.«
    Die Dame blickte ihn verwirrt an. »Aber … warum? Können Sie
nicht laufen?«
    Stone verlor die Nerven. Er griff sich an den Hinterkopf,
und zog die blutige Hand zurück. »Natürlich kann ich laufen, aber ich habe ein
Loch im Kopf und jage eine gesuchte Verbrecherin. Fahren Sie schon.«

119.
    Als ich das Einkaufszentrum betrat, wagte ich
einen Blick zurück. Ich entdeckte den Killer in einer Entfernung von etwa
hundert Metern über den Parkplatz auf mich zulaufen.
    Mir schwand der Mut. Ich sah mich um, ohne einen Sicherheitsbeamten
zu entdecken. Es war Montag, und im Einkaufszentrum hielten sich nur wenige
Kunden auf. Wahrscheinlich wäre es sowieso sinnlos gewesen, einen Sicherheitsbeamten
um Hilfe zu bitten, weil ich mich dadurch verraten hätte, also lief ich weiter.
    Auf jeden Fall musste ich schnellstens von hier
verschwinden, und ich musste Frank anrufen. Ich schaltete mein Handy ein, bekam
aber kein Signal. Zehn Meter hinter einem Toys R’Us-Spielwarengeschäft
entdeckte ich ein Schild, das auf Damentoiletten und öffentliche Telefone zu
meiner Rechten hinwies. Ich folgte dem Schild und entdeckte die Telefonzellen
in der Mitte einer Halle unter einer Rolltreppe.
    Fieberhaft wühlte ich in meinem Portemonnaie nach Münzen
und warf einen Blick über die Schulter, ohne meinen Verfolger zu entdecken. Ich
rief Frank auf seinem Handy an, nachdem ich seine Nummer aus dem Telefonbuch
meines Handys herausgesucht hatte. Es klingelte, doch ehe die Mailbox ansprang,
versuchte ich es noch einmal. Keine Antwort. Seitdem Frank nicht mehr beim FBI
war, hatte er es sich abgewöhnt, sein Handy ständig bei sich zu tragen. Nachdem
ich auch beim dritten Versuch kein Glück hatte, probierte ich es auf seinem Festanschluss
– ebenfalls vergebens. Verdammt, wo steckte er? Ich hoffte, dass er nicht
wieder auf Sauftour war.
    Diesmal hinterließ ich eine Nachricht, dass ich gelandet
war. Ich sagte, es sei dringend, und ich würde es später auf seinem Handy
probieren. Dann rief ich die einzige andere Person an, von der ich glaubte,
Hilfe erwarten zu können.
    Josh. Seine Nummer hatte ich im Adressbuch meines Handys gespeichert.
    Wie würde er reagieren, wenn er meine Stimme hörte? Würde er
den Hörer wütend auf die Gabel knallen, oder würde er mir glauben, was ich
sagte? Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Ich zögerte, ehe ich
seine Handynummer eingab, denn ich fürchtete mich ein wenig vor dem Gespräch.
    Josh meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Cooper.«
    »Josh, hier Kate.«
    Einen Moment herrschte Stille. »Hast du dich endlich
entschlossen, mich anzurufen? Wo bist du?«
    Joshs Tonfall verriet, dass ich seine Sympathie definitiv
eingebüßt hatte. Ich fragte mich, ob Raines und Stone ihm schon gesagt hatten,
dass sie mich für eine Mörderin hielten. »Ich bin im Einkaufszentrum Claremont
an der I-95. Kennst du es?«
    »Klar. Was machst du da?«
    »Josh, bevor du etwas sagst, bitte ich dich, mir aufmerksam
zuzuhören. Es ist sehr wichtig. Ich bin vor einer Stunde am Baltimore Airport
gelandet.«
    Ich wollte ihm unbedingt alles erzählen, was sich ereignet hatte
– vor allem,

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