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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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versuchen, mir Worte in den Mund zu legen.
Sie gehen zu weit, Moran, oder wer immer Sie sind. Verlassen Sie sofort mein
Grundstück, sonst lasse ich meine Hunde los, und die begleiten Sie dann zu
Ihrem Wagen.«
    »Ich bin kein Journalist, Mr Clay. Wenn Sie mir noch ein
paar Minuten Ihrer Zeit opfern würden, könnte ich Ihnen alles erklären …«
    »Ich habe Sie gebeten zu gehen.« Clay griff an den Riegel
am Zwinger und schickte sich an, die Tür zu öffnen.
    Als Frank die eiserne Entschlossenheit in Clays Miene sah, seufzte
er und tippte spöttisch mit dem Finger gegen die Stirn.
    »Wie Sie meinen, Mr Clay. Bemühen Sie sich nicht. Ich finde
den Weg allein.«

129.
Gretchen
Woods, Virginia
    Ich versuchte zu schlafen, doch nachdem ich mich
eine Stunde lang hin und her gewälzt hatte, schrak ich schweißgebadet aus dem
Schlaf. Grauenhafte Bilder aus Paris und Istanbul zuckten in meinem Geist auf:
Ich erinnerte mich an die Schüsse, die ich auf Jupe abgefeuert hatte, und
an die Leichen von Yeliz und den Wachen.
    Plötzlich hörte ich einen Wagen in die Einfahrt fahren,
dann das Schlagen von Türen und Schritte auf dem Weg vor dem Haus. Ich stand
auf und versuchte, einen Blick aus dem Fenster zu werfen, als ich hörte, dass Josh
die Treppe hinaufstieg und die Tür aufriss. Er war aschfahl und sagte
mit besorgter Stimme: »Stone und Norton stehen vor der Tür.«
    Eine
Sekunde später hörten wir beide die Klingel. »Was tun
die hier?«
    Über Joshs Stirn rannen Schweißperlen, und er wischte sie mit
dem Handrücken ab. »Ich weiß es nicht, Kate. Bleib hier im Zimmer, und mach
keinen Mucks.«
    Als Josh die Treppe hinunterstieg, ergriff mich panische Angst.
Ich hörte, wie er die Haustür öffnete; dann vernahm ich gedämpfte Stimmen in
der Diele. Sie sprachen so leise, dass ich nur ein paar Brocken aufschnappte,
aus denen ich mir keinen Reim machen konnte. Was hatte das zu bedeuten?
    Trotz Joshs Warnung schlich ich zur Tür und sah plötzlich Neal
im Pyjama aus seinem Zimmer kommen. Als der Junge mich sah, erschrak er und
fragte laut: »Wo ist Daddy?«
    Die Angst, dass die Besucher Neals Stimme hören könnten, ließ
mich erstarren. Ich geriet in Panik und wusste nicht, was ich tun sollte. Doch
dann erwachte mein Überlebenswille. »Neal, bleib hier, mein Schatz. Dein Daddy kommt
gleich zu dir …«
    »Er soll jetzt kommen. Mir tut der Bauch weh.«
    Mein Gott! Was würde geschehen, wenn Neal jetzt die Treppe hinunterstieg
und über mich sprach? Warum ist Kate noch oben, Daddy? Nicht
auszudenken!
    Als Neal auf die Treppe zusteuerte, ergriff ich seine Hand.
    »Neal, mein Schatz, bitte bleib hier.«
    Er hörte nicht auf mich, sondern versuchte, sich
loszureißen, und brach in Tränen aus. »Neal, bleib hier«, beschwor ich ihn leise.
    »Nein, ich geh zu Daddy …«
    Ich musste verhindern, dass er die Treppe hinunterstieg,
sonst war ich erledigt. Als er sich loszureißen versuchte, ergriff ich seine
Hand und flüsterte: »Weißt du, was mir immer gut getan hat, wenn ich als Kind
krank war?«
    Meine Frage lenkte Neal ein wenig ab. Er wehrte sich nicht mehr,
doch er weinte noch immer und schüttelte den Kopf. »Ich will zu meinem Daddy.«
    »Neal, dein Dad führt da unten ein sehr wichtiges Gespräch mit
Kollegen«, sagte ich leise. »Wir dürfen ihn jetzt nicht stören. Er hat gesagt,
ich soll mich um dich kümmern. Weißt du, was ich machen kann, damit es deinem
Bauch besser geht? Ich kann ihn streicheln. Hat deine Mom das auch manchmal
gemacht?«
    Neal schaute mich unsicher an.
    Ich legte eine Hand auf seinen Bauch und streichelte ihn sanft.
»Hat deine Mom dir auch manchmal eine Überraschung versprochen, weil du so ein
braver Junge warst?«
    Jetzt hatte ich seine Aufmerksamkeit. Er riss die Augen
auf.
    »Was für eine Überraschung?«
    »Du wirst schon sehen. Aber wir müssen ganz leise sein.«
    Plötzlich hörte ich Stimmen unten im Wohnzimmer. Hatte Stone
uns gehört? Kam er gleich die Treppe herauf?
    Fieberhaft dachte ich über einen Fluchtplan nach.

130.
    Stone stand mit Norton vor der Tür und
klingelte noch einmal. Schließlich tauchte hinter der Mattglasscheibe eine
Gestalt auf, und Cooper öffnete in einem Jogginganzug.
    Stone lächelte verkniffen. »He, Coop, entschuldige die
Störung. Wir waren gerade in der Gegend, und ich muss kurz mit dir sprechen.«
    »Worüber?«, fragte Cooper mit gerunzelter Stirn. »Mein Sohn
ist krank. Hat das nicht Zeit?«
    »Ich glaube nicht. Es ist dringend«, erwiderte Stone,

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