- Der Jünger des Teufels
Frank Moran abgeblieben?«, fragte Stone gereizt.
»Zwei Teams haben sein Haus beschattet. Vor vierzig Minuten
ist er weggefahren. Die Agenten haben den Wagen verfolgt, ihn dann aber aus den
Augen verloren.«
Stone kochte vor Wut. » Zwei Teams? Zieht euch schon
mal warm an! Wenn das hier vorbei ist, dreh ich euch durch den Wolf! Jetzt
sitzen wir richtig in der Scheiße. Habt ihr wenigstens eine Ahnung, in welche
Richtung er gefahren ist?«
»Wir nehmen an, zum Eisenhower Freeway«, sagte Casey.
»Toll. Dann kann er jetzt überall sein. Ich bin sicher,
dass der Scheißkerl sich mit seiner Schwester treffen wollte. Er gehört zu den
wenigen Menschen, die ihr helfen können, und wir verlieren ihn aus den Augen.
Verdammt!«
»Wir bleiben dran. Kate Moran muss gezwungenermaßen
irgendwo auftauchen. Und dann schnappen wir sie uns. Denk an meine Worte«,
sagte der Agent vertrauensvoll.
»Bis jetzt habt ihr nur Mist gebaut«, sagte Stone verärgert.
»Wo seid ihr jetzt?«
»Wieder im Büro.«
Plötzlich schien am anderen Ende der Leitung Unruhe zu entstehen.
Stone hörte erregte Stimmen im Hintergrund; dann sagte der Agent unsicher: »Bleibst
du bitte kurz am Apparat, Vance?«
»Was ist los?«
»Bitte warte eine Sekunde.«
Nachdem Stone den gedämpften Stimmen am anderen Ende der
Leitung zehn Sekunden gelauscht hatte, rief er ins Telefon:
»He, was ist denn los, verdammt?«
Es vergingen noch ein paar Sekunden, ehe der Agent sich wieder
meldete. »Vance? Du wirst nicht glauben, wer hier ist. Cooper. Er sagt, dass er
sofort mit dir sprechen will.«
Richmond, Virgina
Frank Moran saß im Volvo und sichtete im Licht der Innenbeleuchtung die
Akten. Fast die Hälfte hatte er bereits durchgesehen,
bisher aber keine weiteren interessanten Entdeckungen gemacht.
Plötzlich hörte er Geräusche in der Nähe des Wagens und hatte
das Gefühl, einen vorbeihuschenden Schatten zu sehen. Frank runzelte die Stirn
und schaute durch die Windschutzscheibe auf den dunklen Parkplatz, sah aber
nichts. Kurz entschlossen öffnete er das Fenster auf der Beifahrerseite, um
einen besseren Blick aus dem Wagen werfen zu können.
Spielte seine Einbildung ihm einen Streich? Nein, da war es
wieder. Ein Schatten huschte am Wagen vorbei.
Als er sich umdrehte, um einen Blick durch die Heckscheibe zu
werfen, spürte er plötzlich die Mündung einer Waffe im Nacken und hörte, wie
der Hahn gespannt wurde. »Drehen Sie sich nicht um, sonst schieß ich Ihnen eine
Kugel in den Kopf. Kapiert?«, sagte eine Stimme.
»Ja«, sagte Frank mit rauer Stimme.
»Folgen Sie meinen Anweisungen, dann bleiben Sie am Leben,
Moran. Wenn Sie den Helden spielen, reiß ich Ihnen das Herz aus der Brust.«
150.
Washington,
D. C.
»Okay, Cooper, dann schieß mal los.«
»Ich
möchte, dass Stone bei dem Gespräch dabei ist. Wo ist er?«, sagte Cooper, der sich im zweiten Stock der FBI-Außenstelle aufhielt. Ihm
gegenüber saßen zwei Agenten, ein alter Hase namens Jeb Walsh und ein gewisser Branson.
Cooper hatte die beiden am Tag seiner Versetzung nach Washington kennen gelernt.
»Stone ist auf dem Weg hierher«, erklärte Walsh. »Er hat
gesagt, du sollst mit mir sprechen, damit wir Zeit sparen.«
Cooper schwieg.
»Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit«, drängte Walsh.
»Entweder du redest, oder du bist nicht nur deinen Job los,
sondern musst dich auch noch wegen Behinderung der Ermittlungen verantworten.«
»Okay«, seufzte Cooper, erzählte seine Geschichte und
berichtete über alles, was er auf dem Friedhof erlebt hatte.
Walsh und Branson schauten sich ungläubig an. »Du nimmst nicht
zufällig Drogen, Cooper? Beruhigungsmittel?«, fragte Walsh in ernstem Ton.
»Nein.«
»Du verarschst uns doch, Mann!«
»Alles, was ich gesagt habe, ist die Wahrheit«, beteuerte Cooper.
Walsh seufzte und strich sich mit der Hand über die
erschlafften Wangen. »O Mann, diese Friedhofsstory ist total irre. Warum
vergessen wir diesen ganzen Quatsch nicht erst einmal, und du sagst uns
einfach, wo Kate Moran steckt? Nur so kannst du ihr helfen, und nur so können
wir eine Bestätigung für deine Version der Geschichte bekommen. Hör zu, Cooper:
Ich werde mich persönlich mit Moran treffen und sie hierher bringen, ehe Stone sie
zu fassen bekommt.«
»Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?«, fragte Cooper.
»Du hast keine andere Wahl. Das ist deine letzte Chance, Cooper.
Entweder du redest, oder du kannst dem FBI Goodbye sagen. Willst du es wirklich
darauf
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