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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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anlegen, deinen Job zu verlieren?«
    »Solange hier Typen wie Stone arbeiten, wäre es vielleicht
gar nicht so schlecht.«
    »Du magst den Burschen nicht, was?«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich ihm vertraue. Er hat
sich verändert, seitdem ich ihn in New York kennen gelernt habe. Der Mann ist
blind vor Wut.«
    Walsh spreizte die Finger auf dem Schreibtisch und beugte sich
vor. »Stone ist kein übler Bursche. Wenn du jetzt kooperierst, drückt er
bestimmt ein Auge zu. Versprochen.«
    »Ich kann mich darauf verlassen, dass du Moran hierher bringst
und nicht Stone?«
    »Ja. Wo ist Moran?«
    Cooper dachte noch einmal kurz nach und sagte dann: »Sie wollte
zum gerichtsmedizinischen Institut in Richmond.«
    »Warum?«
    »Sie will mit Dr. Lacy über Gemals Obduktion sprechen.«
    »Und wann?«, fragte Walsh.
    »Kate ist vor gut einer Stunde losgefahren. Sie müsste
jetzt da sein.«
    »Hoffentlich sagst du mir die Wahrheit, Cooper. Sonst reißt
Stone dir den Arsch auf.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich hoffe, du stehst zu deinem Wort und
rufst sie an, um dich persönlich mit ihr zu treffen.«
    Lächelnd hob Walsh den Hörer ab und wählte eine Nummer.
    »Wen rufst du an?«, fragte Cooper.
    »Stone.«
    »Verdammter Lügner! Du bist ein Dreckskerl, Walsh!«
    Walsh zuckte mit den Schultern. »Bin schon schlimmer
beschimpft worden. Stone hat die Leitung der Ermittlungen übernommen, Junge.
Ich halte mich nur an die Vorschriften.«

151.
Richmond,
Virginia
    Als Brogan Lacy den Videofilm zum zweiten Mal
abspielte, sagte ich, einem Impuls folgend: »Könnten Sie das Band bis dort vorspulen,
wo Gemal die erste Chemikalie injiziert wird?«
    Lacy zögerte, spulte das Band dann aber bis zu der Stelle
vor, wo der Gefängniswärter die Vorbereitungen traf, Gemal die Infusionen zu
legen.
    »Ab hier bitte«, sagte ich.
    Lacy drückte auf eine Taste, worauf die Wiedergabe in
normaler Geschwindigkeit erfolgte.
    Ich konzentrierte mich auf jede einzelne Szene. Gemal wurde
auf den Metalltisch geschnallt, und seine Hände, Arme und Beine wurden
gefesselt. Dann wurde der blaue Plastikvorhang für ein paar Minuten
geschlossen, und als er wieder geöffnet wurde, waren ihm die venösen Zugänge
gelegt und die Infusionen angeschlossen worden. »Haben Sie den Eindruck, dass
hier alles mit rechten Dingen zugeht? Ich meine, wie ihm die Drogen injiziert werden?«,
fragte ich.
    Lacy nickte. »Ja, warum?«
    »Erkläre ich Ihnen später«, sagte ich und verfolgte die
Aufzeichnungen, bis Gemal das Natriumthiopental gespritzt wurde.
    »Ist das auch okay?«
    »Sieht so aus.«
    Aufmerksam blickte ich auf den Monitor und suchte nach den
kleinsten Anzeichen irgendeiner Unregelmäßigkeit. »Anhand dieses Filmmaterials
kann wohl niemand sagen, welche Chemikalien ihm injiziert werden. Das
ist unmöglich, oder? In den Ampullen, die Gemal gespritzt wurden, könnte wer
weiß was gewesen sein, nicht wahr?«
    Lacy schüttelte den Kopf. »Das ist höchst unwahrscheinlich.
Bei der Verabreichung der Chemikalien müssen sehr strenge Vorschriften
eingehalten werden. Eine Verwechslung ist ausgeschlossen, falls Sie so etwas
andeuten möchten. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »War nur so ein Gedanke.« Ich starrte auf den Monitor, als Gemal
die dritte Chemikalie gespritzt wurde, das Kaliumchlorid. Ein paar Sekunden
später erstarrte sein Körper. Hielt er jetzt den Atem an?
    Es sah nicht danach aus. Gemals Gesicht färbte sich leicht rot;
seine Lider flatterten, bis die Augen zufielen. Ich war sicher, dass er in
diesen Sekunden starb, und dass ich nichts Ungewöhnliches gesehen hatte.
Absolut nichts. Dennoch schossen mir quälende Gedanken durch den Kopf.
    Was hatte ich übersehen? Ich musste etwas übersehen haben.

152.
    Allem Anschein nach war der Mann auf dem Tisch
jetzt tot, und es war eindeutig Gemal. Noch einmal sah ich, dass
Gefängnisdirektor Clay rechts im Bild mit dem Direktor der Strafvollzugsbehörde
telefonierte. Anschließend verließ Clay den Raum, und der Wärter schloss die
Vorhänge.
    Ich hörte das Scharren der Füße, als die Zuschauer
hinausgingen. Die Tür zur Hinrichtungskammer wurde erneut geöffnet, und zwei
Träger in weißen Kitteln traten ein. Einer von ihnen hatte einen dunklen
Schnurrbart und trug eine Brille, doch das Gesicht des zweiten Trägers lag die
ganze Zeit im Schatten seines Kollegen. Er drehte der Kamera den Rücken zu;
daher konnte ich ihn nicht erkennen. Ehe die Träger den Leichnam in einen
weißen Leichensack hüllten und den

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